Selbsthass ist eigentlich Selbstliebe, die falsche Wege geht
Selbsthass ist nicht das, nach was es vordergründig aussieht. Selbsthass hat eine verborgene Funktion, die den meisten Menschen nicht klar ist und die selbst in Psychotherapien häufig übersehen wird.
Was ist Selbsthass und bist du betroffen?
Hass ist ein sehr starkes Wort. Und weil es ein so starkes Wort ist, glauben viele Menschen, dass sie nicht betroffen sind, obwohl es dennoch der Fall ist.
Du kannst dir diese Fragen stellen, um festzustellen, ob du etwas mit dem Thema zu tun hast:
Hältst du dich für liebenswert?
Magst du deinen Anblick im Spiegel?
Magst du deinen Körper?
Neigst du zu Perfektionismus?
Hast du Minderwertigkeitsgefühle?
Denkst du, du musst immer etwas tun, um gut zu sein?
Bist du manchmal tief verzweifelt über dich selbst?
Sind die Gedanken in deinem Kopf ständig negativ?
Bist du sehr kritisch dir selbst gegenüber?
Als Menschen denken wir fast ständig – jeden Tag aufs Neue. Ist dir schon mal bewusst geworden, dass du die meisten deiner Gedanken wieder und wieder und wieder denkst? Welche Gefühlsfarbe haben deine Gedanken?
Die Person, mit der wir am meisten sprechen, sind wir selbst! Ist diese Stimme in deinem Kopf immer freundlich und spricht dir gut zu und ermutigt und lobt dich? Oder kritisiert diese Stimme ständig und „tritt noch hinterher“, wenn etwas falsch gelaufen ist?
Stell dir vor, du hast ein Kind, mit dem du ständig so redest, wie du es in deinem Kopf mit dir selbst tust.
Wie würde sich das Kind fühlen?
Ist es glücklich und fühlt sich geliebt?
Was denkst du, zu welchem Erwachsenen das Kind mit der Zeit wird?
Wird es Selbstbewusstsein entwickeln, neugierig sein und sich für wertvoll und liebenswert halten?
Sicher ist dir klar, dass dein Kind sehr unglücklich, traurig und vielleicht sogar depressiv wird. Es wird ein selbstunsicherer, wenig selbstbewusster Erwachsener, der sich nichts zutraut, Minderwertigkeitskomplexe hat und immer versucht alles „richtig“ zu machen. Es wird ein Mensch mit einem tiefen Schmerz in sich.
Warum gehen wir mit uns selbst am schlechtesten um?
Die einfache Antwort ist: Weil wir genau das gelernt haben!
Hast du schon mal ein kleines Kind gesehen, dass mit seinen Eltern fließend Französisch spricht, obwohl es mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist? Wohl eher nicht!
Wir sprechen die Sprache, die unsere Eltern mit uns sprechen. Das ist normal und logisch.
Niemand wundert sich darüber.
Genauso sprechen wir in unserem Kopf mit uns selbst die Sprache, die wir als erstes von unseren Eltern oder Hauptbezugspersonen gelernt haben.
Vielleicht fragst du dich nun, warum wir aber mit anderen Menschen so freundlich sind und vollkommen anders mit ihnen umgehen als mit uns selbst? Auch da ist die Antwort ganz einfach: Auch das hast du mal von deinen Eltern gelernt.
Oftmals ist die Sprache und Art und Weise des Umgangs, der innerfamiliär herrscht, nicht identisch mit der Art und Weise, wie nach außen mit „Fremden“ gesprochen wurde. Dort war man freundlich und höflich und wir haben gelernt, wie man sich anderen gegenüber benimmt, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass es dann „zuhause“ auch so ist.
Selbsthass – es bist nicht du, die hasst
Jeder Mensch kann nur bis zu einem gewissen Grad Schmerzen aushalten. Dies gilt sowohl für psychische als auch körperliche Schmerzen. Wir versuchen auszuweichen, wir schalten uns ab und wir versuchen uns zu schützen. Wir suchen nach Strategien, dem Schmerz zu entkommen.
Dieser Schmerz kann unterschiedliche Ursachen haben, die uns vielleicht nie bewusst geworden sind. Deswegen denken wir auch, dass etwas mit uns nicht stimmt, wenn wir uns nicht mögen oder sogar komplett ablehnen.
Schmerz kann durch unterschiedlichstes Verhalten unserer Eltern entstehen:
Wir waren unerwünscht.
Wir mussten noch alleine im Krankenhaus bleiben. Dies löst Todesangst in Babys und Kleinkindern aus.
Wir wurden viel alleine gelassen.
Unsere Eltern konnten nicht wirklich lieben.
Unsere Mutter war depressiv.
Ein oder beide Elternteile waren gewalttätig.
Wir wurden verbal gedemütigt.
Wir wurden sexuell missbraucht.
Wir wurden nicht gesehen.
Wir mussten unsere Eltern psychisch unterstützen.
U.v.m.
Kinder können diese negativen Verhaltensweisen nicht einordnen. Sie tun ihr Bestes, um sich anzupassen und sind vollkommen überfordert.
Und immer schließen sie daraus, dass etwas mit ihnen nicht stimmt und sie nicht liebenswert sind.
Kinder und Heranwachsende entwickeln Strategien, um mit diesem nicht auszuhaltenden Schmerz umzugehen. Oftmals behalten wir diese Strategien ein Leben lang bei.
Mögliche Strategien sind z.B. Folgende:
Eine Strategie kann Anpassung und Freundlichkeit sein. Es gibt Menschen, die lächeln immer. Auch wenn es längst nichts mehr zu Lächeln gibt. Manchmal ist Lächeln eine Unterwerfungsgeste, die besagt: „Schau, ich tue dir nichts. Bitte tu mir auch nichts, ich bin lieb und ungefährlich“. Mit dieser Strategie sagt man meist viel zu oft JA, obwohl man innerlich NEIN meint. Man t
Selbsthass ist eigentlich Selbstliebe, die falsche Wege geht
Selbsthass ist nicht das, nach was es vordergründig aussieht. Selbsthass hat eine verborgene Funktion, die den meisten Menschen nicht klar ist und die selbst in Psychotherapien häufig übersehen wird.
Was ist Selbsthass und bist du betroffen?
Hass ist ein sehr starkes Wort. Und weil es ein so starkes Wort ist, glauben viele Menschen, dass sie nicht betroffen sind, obwohl es dennoch der Fall ist.
Du kannst dir diese Fragen stellen, um festzustellen, ob du etwas mit dem Thema zu tun hast:
Hältst du dich für liebenswert?
Magst du deinen Anblick im Spiegel?
Magst du deinen Körper?
Neigst du zu Perfektionismus?
Hast du Minderwertigkeitsgefühle?
Denkst du, du musst immer etwas tun, um gut zu sein?
Bist du manchmal tief verzweifelt über dich selbst?
Sind die Gedanken in deinem Kopf ständig negativ?
Bist du sehr kritisch dir selbst gegenüber?
Als Menschen denken wir fast ständig – jeden Tag aufs Neue. Ist dir schon mal bewusst geworden, dass du die meisten deiner Gedanken wieder und wieder und wieder denkst? Welche Gefühlsfarbe haben deine Gedanken?
Die Person, mit der wir am meisten sprechen, sind wir selbst! Ist diese Stimme in deinem Kopf immer freundlich und spricht dir gut zu und ermutigt und lobt dich? Oder kritisiert diese Stimme ständig und „tritt noch hinterher“, wenn etwas falsch gelaufen ist?
Stell dir vor, du hast ein Kind, mit dem du ständig so redest, wie du es in deinem Kopf mit dir selbst tust.
Wie würde sich das Kind fühlen?
Ist es glücklich und fühlt sich geliebt?
Was denkst du, zu welchem Erwachsenen das Kind mit der Zeit wird?
Wird es Selbstbewusstsein entwickeln, neugierig sein und sich für wertvoll und liebenswert halten?
Sicher ist dir klar, dass dein Kind sehr unglücklich, traurig und vielleicht sogar depressiv wird. Es wird ein selbstunsicherer, wenig selbstbewusster Erwachsener, der sich nichts zutraut, Minderwertigkeitskomplexe hat und immer versucht alles „richtig“ zu machen. Es wird ein Mensch mit einem tiefen Schmerz in sich.
Warum gehen wir mit uns selbst am schlechtesten um?
Die einfache Antwort ist: Weil wir genau das gelernt haben!
Hast du schon mal ein kleines Kind gesehen, dass mit seinen Eltern fließend Französisch spricht, obwohl es mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist? Wohl eher nicht!
Wir sprechen die Sprache, die unsere Eltern mit uns sprechen. Das ist normal und logisch.
Niemand wundert sich darüber.
Genauso sprechen wir in unserem Kopf mit uns selbst die Sprache, die wir als erstes von unseren Eltern oder Hauptbezugspersonen gelernt haben.
Vielleicht fragst du dich nun, warum wir aber mit anderen Menschen so freundlich sind und vollkommen anders mit ihnen umgehen als mit uns selbst? Auch da ist die Antwort ganz einfach: Auch das hast du mal von deinen Eltern gelernt.
Oftmals ist die Sprache und Art und Weise des Umgangs, der innerfamiliär herrscht, nicht identisch mit der Art und Weise, wie nach außen mit „Fremden“ gesprochen wurde. Dort war man freundlich und höflich und wir haben gelernt, wie man sich anderen gegenüber benimmt, was nicht zwangsläufig bedeutet, dass es dann „zuhause“ auch so ist.
Selbsthass – es bist nicht du, die hasst
Jeder Mensch kann nur bis zu einem gewissen Grad Schmerzen aushalten. Dies gilt sowohl für psychische als auch körperliche Schmerzen. Wir versuchen auszuweichen, wir schalten uns ab und wir versuchen uns zu schützen. Wir suchen nach Strategien, dem Schmerz zu entkommen.
Dieser Schmerz kann unterschiedliche Ursachen haben, die uns vielleicht nie bewusst geworden sind. Deswegen denken wir auch, dass etwas mit uns nicht stimmt, wenn wir uns nicht mögen oder sogar komplett ablehnen.
Schmerz kann durch unterschiedlichstes Verhalten unserer Eltern entstehen:
Wir waren unerwünscht.
Wir mussten noch alleine im Krankenhaus bleiben. Dies löst Todesangst in Babys und Kleinkindern aus.
Wir wurden viel alleine gelassen.
Unsere Eltern konnten nicht wirklich lieben.
Unsere Mutter war depressiv.
Ein oder beide Elternteile waren gewalttätig.
Wir wurden verbal gedemütigt.
Wir wurden sexuell missbraucht.
Wir wurden nicht gesehen.
Wir mussten unsere Eltern psychisch unterstützen.
U.v.m.
Kinder können diese negativen Verhaltensweisen nicht einordnen. Sie tun ihr Bestes, um sich anzupassen und sind vollkommen überfordert.
Und immer schließen sie daraus, dass etwas mit ihnen nicht stimmt und sie nicht liebenswert sind.
Kinder und Heranwachsende entwickeln Strategien, um mit diesem nicht auszuhaltenden Schmerz umzugehen. Oftmals behalten wir diese Strategien ein Leben lang bei.
Mögliche Strategien sind z.B. Folgende:
Eine Strategie kann Anpassung und Freundlichkeit sein. Es gibt Menschen, die lächeln immer. Auch wenn es längst nichts mehr zu Lächeln gibt. Manchmal ist Lächeln eine Unterwerfungsgeste, die besagt: „Schau, ich tue dir nichts. Bitte tu mir auch nichts, ich bin lieb und ungefährlich“. Mit dieser Strategie sagt man meist viel zu oft JA, obwohl man innerlich NEIN meint. Man t