Infografik

Besoldung : Lehrergehalt: Wo verdienen Lehrkräfte A 13 und wo A 12?

Die Debatte um die unterschiedliche Bezahlung von Lehrkräften läuft seit Jahren. An den weiterführenden Schulen ist die Besoldung inzwischen weitgehend angeglichen. Dort bekommen Lehrerinnen und Lehrer überall die Besoldungsstufe A 13. Eine Ausnahme bilden nur die Hauptschulen. An Grundschulen ist das Bild hingegen uneinheitlich. Allerdings ziehen immer mehr Länder nach und zahlen A 13. Vor einem Jahr, im März 2023, hat das nun auch Sachsen-Anhalt beschlossen, im Januar bereits Hessen. In Sachsen-Anhalt soll die Besoldung für Lehrerinnen und Lehrern an Grundschulen innerhalb drei Jahren angeglichen werden, in Hessen ist ein Anpassungszeitraum von fünf Jahren vereinbart. In Bayern erfolgt seit Jahresbeginn die Anhebung auf A13 für Grund- und Mittelschullehrkräfte schrittweise bis 2028. Das Schulportal bildet den aktuellen Stand in einer Infografik ab.

Inhalt

In immer mehr Ländern verdienen Lehrkräfte inzwischen weitgehend gleich viel – unabhängig davon, an welcher Schulform sie unterrichten. In Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen ist die Angleichung schon beschlossen bzw. umgesetzt. Dort bekommen alle Lehrerinnen und Lehrer jetzt schon oder in naher Zukunft zum Einstieg eine Besoldung nach A 13, wenn sie verbeamtet sind, bzw. ein Gehalt nach E 13, wenn sie angestellt sind. In den vier Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Saarland ist das bisher noch nicht der Fall. In Bayern wurde eine Anhebung aber bereits angekündigt.

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben nach den Landtagswahlen im Frühjahr bzw. Herbst 2022 in den Koalitionsverhandlungen vereinbart, das Gehalt der Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen von Besoldungsstufe A 12 auf A 13 anzuheben. In Nordrhein-Westfalen soll die Anhebung bis 2026 vollzogen sein, bis dahin bekommen die Grundschullehrkräfte eine Zulage, die stufenweise steigt. In Niedersachsen soll die Angleichung zum 1. August 2024 vollständig vollzogen sein.

Im März 2023 hat nun auch Sachsen-Anhalt die Angleichung verkündet, Hessen hat das bereits im Januar beschlossen, und im Juni 2023 hat der Landtag in Wiesbaden den Weg für die Anhebung des Gehalts für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen freigemacht. Selbst in Bayern ist inzwischen Bewegung in das Thema gekommen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Ende April 2023 angekündigt, dass alle Lehrkräfte in Bayern bis 2028 nach A 13 verdienen sollen.

Das Schulportal gibt hier einen Überblick über die Regelungen und Besonderheiten bei der Bezahlung von Lehrkräften in allen 16 Bundesländern:

Besoldungsrechner für Lehrerinnen und Lehrer

Was kommt bei welcher Besoldungsstufe heraus? Über einen Besoldungsrechner können Lehrerinnen und Lehrer herausfinden, wie viel Geld sie verdienen können.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund stellt im Internet zum Beispiel einen Besoldungsrechner zur Verfügung. Hier lässt sich das Gehalt je nach Bundesland, Besoldungsgruppe und Besoldungsstufe, Arbeitszeit, Anzahl von Kindern und optionale Zulagen errechnen.

Einen weiteren Besoldungsrechner stellt das unabhängige Internet-Portal für den Öffentlichen Dienst zur Verfügung. Hier gibt es außerdem aktuelle Infomationen zu Änderungen und Anpassungen bei der Besoldung:

Was verdienen Lehrerinnen und Lehrer in den Bundesländern?

Die Angaben zum Gehalt von Lehrerinnen und Lehrern beziehen sich auf öffentliche allgemeinbildende Schulen. An Berufsschulen und Förderschulen gibt es weitere Besonderheiten, die hier nicht berücksichtigt sind. Die Höhe des Grundgehalts basiert auf den Besoldungstabellen des Deutschen Beamtenbundes (dbb), die seit 1. Dezember 2022 gelten. Nicht enthalten sind dabei Zulagen, die von Land zu Land und zwischen den verschiedenen Lehrämtern unterschiedlich sind. Der Länderüberblick enthält außerdem Angaben der GEW zum Stand A 12 und A 13.

  • In einigen Bundesländern gibt es an den Schulen neben den wissenschaftlich ausgebildeten Lehrkräften auch Fachlehrerinnen und Fachlehrer, die eine kürzere und praxisnahe Ausbildung haben. Fachlehrkräfte gibt es außerdem an berufsbildenden Schulen, dort werden sie auch Lehrerinnen und Lehrer für Fachpraxis genannt.
  • An allgemeinbildenden Schulen gibt es Fachlehrkräfte an Schulen in Baden-Württemberg und Bayern. Sie unterrichten in musischen und technischen Fächern sowie in Sport. In Nordrhein-Westfalen arbeiten Fachlehrerinnen und Fachlehrer an Förderschulen mit den Förderschwerpunkten „geistige Entwicklung“ oder „körperliche und motorische Entwicklung“ oder in der vorschulischen Erziehung. In Baden-Württemberg gibt es ebenfalls Fachlehrkräfte Sonderpädagogik und technische Lehrkräfte Sonderpädagogik für die Förderschwerpunkte Geistige Entwicklung (GENT) und den Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung (KMENT). In Sachsen arbeiten Fachlehrkräfte auch an sonderpädagogischen Einrichtungen.
  • Fachlehrerinnen und Fachlehrer im Beamtenverhältnis werden von der Besoldung deutlich niedriger eingestuft. Sie liegen in der Regel in der Besoldungsgruppe A 9 oder A 10.

Mehr zum Thema

  • Weitere Detailinformationen zu den Einstellungsbedingungen von Lehrkräften in den einzelnen Bundesländern hat die Kultusministerkonferenz in dieser Datei Abgebildet ist hier der Stand von August 2023.
  • Laufend aktualisiert wird der Stand zu A 12 und A 13 in den Ländern von der GEW.
  • Einen Überblick über die aktuelle Höhe der Besoldungsstufen gibt es beim Deutschen Beamtenbund.