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Berliner Finanzsenator Sarrazin wird Bundesbank-Vorstand

Berlins Finanzsenator Sarrazin klärt wochenlange Gerüchte um eine mögliche neue Berufung auf: Der SPD-Politiker bestätigte nun seinen Wechsel zur Bundesbank in Frankfurt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Berlin - Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin hat am Dienstag seinen Wechsel in den Vorstand der Bundesbank in Frankfurt bestätigt. Er werde nur noch bis zum 30. April im Senat der Hauptstadt arbeiten, sagte der 64-jährige SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung.

Danach werde er aber seinen Wohnsitz in Berlin behalten und nach Hessen pendeln. "Ich bin unter allen Umständen Berliner", sagte Sarrazin der Zeitung.

Am Nachmittag benannten die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg, die gemeinsam das Vorschlagsrecht für den Bundesbankposten haben, Sarrazin offiziell. Seine Nachfolge in Berlin ist noch offen. Nun muss noch der Bundesrat der Personalie zustimmen. Dies gilt aber als sicher.

Der Posten bei der Bundesbank wird im Mai frei, wenn die beiden bisherigen Vorstandsmitglieder Hermann Remsperger und Hans Reckers die Bundesbank turnusmäßig verlassen. Wegen der bereits beschlossenen Verkleinerung des Vorstands auf sechs Personen wird nur einer der beiden Posten nachbesetzt.

Gerüchte um einen Postenwechsel Sarrazins hatte es bereits früher gegeben. Zuletzt war er als Nachfolger von Günther Merl als Chef des Bankenrettungsfonds (Soffin) im Gespräch.

Sarrazin ist für seine provokanten Thesen bekannt - und erntet dafür regelmäßig Kritik. Seine Arbeit als Senator war in der Vergangenheit mehrfach durch offensive Verlautbarungen aufgefallen: Unter anderem empfahl er den Verbrauchern, sich angesichts hoher Energiepreise wärmer anzuziehen.

amz/AP