Nachrichten

Netzwerk

Birgit Dahlenburg (1959 – 2017)

Dr. Birgit Dahlenburg in der Kustodie (2012)Foto: Anja Ullmann

Dr. Birgit Dahlenburg in der Kustodie (2012)
Foto: Anja Ullmann

Am 29. Januar 2017 verstarb nach schwerer Krankheit Dr. Birgit Dahlenburg. Seit 1989 war sie als Kustodin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und Leiterin der Akademischen Kunstsammlung der Universität tätig.

„Mit Frau Dr. Dahlenburg verliert die Universität eine langjährige Mitarbeiterin, die sich mit hoher Sachkompetenz, größtem Engagement und ansteckender Begeisterung um die Kunstschätze der Universität verdient gemacht hat. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass große Teile der umfassenden wissenschaftlichen Sammlungen unserer Universität digitalisiert und im Internet für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit bereitgestellt werden konnten. Wir werden sie sehr vermissen“, so Prof. Dr. Johanna Weber, Rektorin der Universität Greifswald.

Birgit Dahlenburg wurde 1959 in Heldburg (Thüringen) geboren. Nach dem Studium der Germanistik sowie Kunstgeschichte und Kunstdidaktik an der Universität Greifswald wurde sie 1986 promoviert und arbeitete ab 1987 als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. In den Jahren 1988 und 1989 war sie Leiterin der Grafikabteilung am Städtischen Museum in Zwickau (Sachsen) und übernahm 1989 das Amt der Universitätskustodin in Greifswald und Leiterin der Akademischen Kunstsammlung der Universität.

Von 2013 an war Frau Dr. Dahlenburg Vorstandsmitglied im digiCULT-Verbund eG, einer Genossenschaft, die sich die langfristige Sicherung des Kulturerbes durch digitale Erfassung und Verbreitung zum Ziel gesetzt hat. Zudem war sie aktives Mitglied im Deutschen Museumsbund, im International Council Of Museums (ICOM) und im Netzwerk der Universitätssammlungen.

Seit Beginn der 90er Jahre hat Dr. Birgit Dahlenburg zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zu Kunstschätzen der Universität Greifswald veröffentlicht. Immer wieder organisierte sie viel beachtete Ausstellungen, in denen Kunst- und Sammlungsschätze einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Intensiv begleitete sie auch die Komplettsanierung des Rubenowdenkmals vor dem Hauptgebäude der Universität. Es ist ihrer Initiative zu verdanken, dass der historische Croÿ-Teppich der Universität Greifswald 2014 in die Liste „National wertvolles Kulturgut“ aufgenommen wurde. Durch ihren persönlichen Kontakt zu Rudolf Stundl, den Initiator der Freester Fischerteppiche, kam dessen Nachlass an die Universität Greifswald. Birgit Dahlenburg verstand es, die Kunstsammlung der Universität deutlicher zu profilieren und zu erweitern.

Ihre Begeisterung für die akademische Kunst, Kultur und Tradition vermittelte sie aktiv in die Öffentlichkeit. Frau Dr. Dahlenburg etablierte thematische Führungen durch die Universität, die in Art und Umfang an deutschen Hochschulen bislang einmalig sind.

Veröffentlicht am 01.02.2017