Sieben Jahre ermittelten die Beamten: Hier führen sie den Rocker-Zerstückler ab
Mit einem Panzer rammte sich das SEK ins Clubhaus der Hells Angels in Mönchengladbach +++ Es geht um den Mord an Rocker Kai (†32) – 2014 wurde sein Torso im Rhein gefunden +++ Auch Bordell in Duisburg gestürmt
Im Morgengrauen rollt der schwere Polizeipanzer „Survivor“ vor das Clubhaus der Hells Angels in Mönchengladbach, Fenster werden durchbrochen. Dann stürmen schwer bewaffnete SEK-Beamte das Gebäude!
Zeitgleich um 6 Uhr stürmen weitere Spezialeinheiten und Hundertschaften aus ganz NRW insgesamt 20 Gebäude in Mönchengladbach, Leverkusen, Mülheim sowie im Duisburger Bordellviertel.
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Spektakuläre Rocker-Razzia. Hier holt die Polizei die Tatverdächtigen des Rocker-Torso-Mordes von Duisburg und von zwei weiteren Mordversuchen an Bandidos.
DIE Bilder des Einsatzes: Am frühen Morgen führen zwei SEK-Beamte einen der Verdächtigen über einen Gehweg in Mönchengladbach. Der untersetzte Mann ist noch barfuß, nur mit einer roten Fußball-Hose bekleidet (FC Barcelona), trägt ein Goldkettchen. Die Polizei hat ihn offensichtlich aus dem Schlaf geholt.
So lief die Riesen-Razzia
BILD-Chefreporter Frank Schneider bei BILD LIVE, dem TV-Sender von BILD: „Das war eine Razzia in einer Größenordnung, wie wir sie lange nicht erlebt haben in Nordrhein-Westfalen, auch bundesweit nicht. Es waren über 800 Beamte im Einsatz, darunter Spezialeinheiten nicht nur aus NRW.“ Aus drei weiteren Bundesländern wurden Spezialeinheiten hinzugezogen, um einen sauberen Einsatz zu garantieren.
Schneider über die Rocker-Szene: „Diese Leute sind extrem gefährlich. Deshalb auch dieses martialische Aufgebot.“ Einen der Hauptverdächtigen im sogenannten Torso-Mord erwischte die Razzia im Tiefschlaf.
Schneider erklärt: „Es gibt immer einen – meistens ein Supporter, der sich noch verdient machen muss – der muss in den Räumlichkeiten immer übernachten, um das Gebäude zu sichern vor Übergriffen. Und damit er die anderen Rocker informieren kann. Und den hat es heute Morgen sehr unsanft aus dem Schlaf geholt, weil das SEK mit dem Panzer dieses Fenster aufgestoßen hat. Dann ist das SEK reingestürmt und er ist aus dem Schlaf gerissen worden, wie er es sich wahrscheinlich auch noch nicht vorstellen konnte.“
Toter Rocker trieb zerstückelt im Rhein
Es war eines der spektakulärsten Verbrechen im Rocker-Milieu. Im Februar 2014 entdeckten Spaziergänger zunächst den abgetrennten tätowierten Arm eines Hells Angels im Rhein bei Duisburg. Rund zwei Monate später wurde dann der Torso von Rocker Kai M. (†32) gefunden, er trieb ebenfalls im Rhein.
Über sieben Jahre ermittelten die Fahnder der Duisburger Mordkommission, warum der Höllenengel sterben musste. Und suchten akribisch nach den restlichen Körperteilen und dem fehlenden Kopf.
Jetzt steht die schreckliche Bluttat vor der Aufklärung. Kai M. aus Oberhausen soll von seinen eigenen Hells-Angels-Brüdern erschossen worden sein. Weil sie glaubten, er sei ein V-Mann.