Kolja Lessing 2021 ©Wolfgang Schmidt fuer Saechsische-Mozart-Gesellschaft eV

Kolja Lessing,

einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit, hat als Pianist und Geiger durch seine Verbindung von interpretatorischer und wissenschaftlicher Arbeit dem Musikleben prägende Impulse verliehen.
Durch seinen Einsatz wurden z. B. Georg Philipp Telemanns Violinfantasien und Johann Paul Westhoffs Violinsuiten ebenso für den Konzertsaal wiederentdeckt wie auch viele bedeutende Klavierwerke des 19 und 20. Jahrhunderts, u. a. von Berthold Goldschmidt, Philipp Jarnach, Ignace Strasfogel, Wladimir Vogel - und von Carl Czerny. International ausgezeichnete CD-Produktionen dokumentieren diese stilistisch differenzierte Auseinandersetzung mit Repertoire vom Barock bis zur Moderne, das Standardwerke wie Raritäten gleichermaßen umfasst.

Kolja Lessings weltweite Konzert- und Aufnahmetätigkeit als Geiger und Pianist beinhaltet sowohl die Zusammenarbeit mit führenden Orchestern unter Dirigenten wie Yakov Kreizberg, Nello Santi, Israel Yinon und Lothar Zagrosek als auch verschiedenste kammermusikalische Projekte. 2008 wurde er mit dem Deutschen Kritikerpreis für Musik ausgezeichnet, 2010 kam die Fernseh-Dokumentation „Ferne Klänge“ über seinen Einsatz für Musik im Exil zur Erstsendung. 2015 empfing er die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Landeshauptstadt Stuttgart, 2020 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Zahlreiche Uraufführungen von Violinwerken, die Komponisten wie Haim Alexander, Tzvi Avni, Abel Ehrlich, Jacqueline Fontyn, Berthold Goldschmidt, Ursula Mamlok, Krzysztof Meyer, Dimitri Terzakis und Hans Vogt eigens für Kolja Lessing schrieben, spiegeln sein internationales Renommee ebenso wie regelmäßige Einladungen zu Meisterkursen und Vorträgen in Europa und Nordamerika.
Kolja Lessing lehrt als Professor für Violine an der Musikhochschule Stuttgart. Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus wurde Kolja Lessing durch seine Studienjahre bei Hansheinz Schneeberger und seine spätere Zusammenarbeit mit Berthold Goldschmidt entscheidend geprägt, ebenso durch seinen philosophischen Dialog mit Erwin Chargaff. 2022 promovierte er mit einer Arbeit über Ignace Strasfogel und ist seitdem auch als Buchautor hervorgetreten.

 

Repertoire • Klavier und Orchester

Carl Philipp Emanuel Bach Konzert d-Moll Wotq. 23
Béla Bartók Konzert Nr. 1
Johannes Brahms Konzert Nr. 1 d-moll op. 15
Gabriel Fauré Ballade op. 19
  Fantasie op. 111
Jacqueline Fontyn Rivages solitaires (UA Saarbrücken SR Januar 2006)
César Franck Variations symphoniques
Rudolf Hindemith Suite (UA Bremen Februar 2001)
Charles Koechlin Ballade op. 50
Franz Liszt Malediction
Igor Markevitch Konzert
Max Reger Konzert f-Moll op. 114
Dmitri Schostakovitsch Konzert Nr. 1
(mit Solotrompete und Streichorchester)
Robert Schumann Introduktion und Allegro op. 134
  Konzert a-Moll op. 54
  Konzertstück G-Dur op. 92
Ignace Strasfogel A Child's Day.
Variations on a Well-known Tune (1946) (UA Gießen Januar 1997)
Karol Szymanowski Symphonie concertante op. 60

Repertoire • Violine solo

Seit Beginn seiner Laufbahn gilt Kolja Lessings besonderes Interesse dem Repertoire für Violine solo, das er von den 7 Suiten (1683 bzw. 1696) des Johann Paul von Westhoff bis in die unmittelbare Gegenwart spannt. Zahlreiche Komponisten und Komponistinnen unterschiedlichster Generation und stilistischer Prägung schrieben eigens für Kolja Lessing Soloviolinwerke, die er zur Uraufführung brachte. Diese Widmungswerke sind in nachfolgender Übersicht mit * gekennzeichnet. Etliche Gattungsbeiträge des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts wurden durch Kolja Lessings Einsatz jahrzehntelangem Vergessen entrissen und zu neuem Leben erweckt. Die nachfolgende Dokumentation umfasst alle Werke, die Kolja Lessing bis 2023 aufgeführt bzw. in Rundfunk- und CD-Produktionen aufgenommen hat.

1900–1909 Adolf Busch Sonate D-Dur
  Max Reger Sonate a-Moll op. 91 Nr. 1
1910–1919 Paul Hindemith Sonate g-Moll op. 11 Nr. 6
  Philipp Jarnach Sonate op. 11
  Fritz Kreisler Recitativ und Scherzo-Caprice
  Max Reger Präludium und Fuge d-Moll op. 117 Nr. 6
    Präludium und Fuge e-Moll op. 131a Nr. 6
1920–1929 Emil Bohnke Sonate op. 13 Nr. 1
    Sonate op. 15 Nr. 1
    Ciaccona op. 15 Nr. 2
  Sonia Fridman-Gramatté Sonate Nr. 1
  Paul Hindemith Presto (Satz einer Solo Geigensonate)
  Philipp Jarnach Sonate op. 13
  Erwin Schulhoff Sonate
  Johanna Senfter Sonate op. 61
  Nikos Skalkottas Sonate
  Zoltán Székely Sonate op. 1
  Eugène Ysaÿe Sonate d-Moll op. 27 Nr. 3
1930–1939 Paul Kletzki Sonate a-Moll op. 26
  Sándor Veress Sonata
1940–1949 Béla Bartók Sonata (Urfassung)
  Walter Lessing Sonate
  Günter Raphael Sonate II in E op. 46 Nr. 2
1950–1959 Paul Ben-Haim Sonata in G
  Gary Bertini Sonata
  Jan Carlstedt Sonate op. 15
  Abel Ehrlich Bashrav
  Jean Martinon Sonatine Nr. 5
  Mordecai Seter Sonata
1960–1969 Haim Alexander Metamorphosen
  Otto Luening Elegy
  Franz Reizenstein Sonata op. 46
  Aulis Sallinen Cadenze
  Adnan Saygun Partita op. 36
  Klement Slavicky Partita
  Eduard Tubin Sonate
  Grete von Zieritz Autobiographie * (1991 nachträglich von der Komponistin Kolja Lessing gewidmet)
1970–1979 Walther Geiser Metamorphosen op. 62
  Werner Wolf Glaser Sonate
  Kolja Lessing Die beunruhigenden Musen (nach de Chirico)
    Metaphysische Muse in einer von der Abendsonne beleuchteten Straße
  Krzysztof Meyer Sonate Nr. 1 op. 36
  Isang Yun Königliches Thema
1980–1989 Charles Chaynes Comme un raga ...
  Ralf Emig Cadenza e Fantasia La Ferdinanda *
  Hans Werner Henze Serenade
  Karl Michael Komma Méditation sur ASCH *
  Kolja Lessing Meditation
  Ursula Mamlok From my Garden
    Wildflowers
  Hansheinz Schneeberger Puzzle eines Labyrinths*
  Ulrich Schultheiss Notturno
  Wolfgang Steffen Meditation op. 52
  Robert Suter Dialogo *
  Isang Yun Kontraste
  Grete von Zieritz Triptychon
1990–1999 Heidi Baader-Nobs Spires *
  Pierre Boulez Anthèmes
  Abel Ehrlich Jeremia und Spinoza *
    Bericht eines Traumes *
  Jacqueline Fontyn La 5a stagione *
  Werner Wolf Glaser Ricordo IV
  Berthold Goldschmidt Capriccio *
  Gabriel Iranyi Solo (nach Bach)
  Anton Kuerti Sonata *
  Rolf Rudin Dialog mit Matteo *
  Ulrich Schultheiss Blue-S *
  Klaus H. Stahmer Mazewot *
  Dimitri Terzakis Stimmen
  Hans Vogt Fantasie über das Magnificat *
  Bernhard Weidner Große Bagatelle in 3 Bildern *
2000–2009 Haim Alexander Prolog und Epilog *
  Abel Ehrlich Die Asche, aus der das Vergessen besteht *
  Werner Wolf Glaser Canto
  David Paul Graham Suite *
  Bernhard Krol Kaleidoskop
  Ursula Mamlok Aphorisms I *
  Boris Yoffe Volksweise *
2010–2019 Tzvi Avni Kol *
  Sidney Corbett Polydoros Echoes
  Veit Erdmann-Abele Toccata - Chaconne *
  Krzysztof Meyer Sonate Nr. 2 op. 133 *
  Noam Sivan Life Strings (Nr. 1 & 2)
  Christoph Wünsch Partita in blue *
2020–2023 Veit Erdmann-Abele Elegie in Zeiten von Corona *
  Boris Yoffe Mit geschlossenen Augen
    Fünf Zeiten

Kritikerpreis

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Impressum

Kolja Lessing, c/o HMDK Stuttgart, Urbanstr. 25, 70182 Stuttgart

Tel. +49 931 67905

Inhaltlich verantwortlich gemäß § 6 MDStV: Kolja Lessing

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