Ukrainisches Militär behauptet: Fast die Hälfte von Putins Truppen ist zermürbt

Berater hofft auf Frieden in zwei Wochen

Quelle: ArmedForcesUkr/Twitter, Azov Mariupol via Reuters
Von: Nils Kottmann

Schließen die Ukraine und Russland bald Frieden am Verhandlungstisch?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) sagte in der Nacht zu Mittwoch, die Positionen Russlands würden „realistischer klingen, aber es braucht noch Zeit, bis eine Entscheidung im Sinne der Ukraine ist“.

▶︎ Selenskyjs Berater, Oleksiy Arestowich (46), wird konkreter: „Entweder gibt es in ein bis zwei Wochen einen Friedensvertrag inklusive Truppenabzug oder es gibt den Versuch (von Kreml-Diktator Wladimir Putin, Anm. d. Red.), ein paar Syrer für eine zweite Kriegsrunde zusammenzukratzen. Und dann, wenn wir die auch zermahlen haben, gibt es bis Mitte oder Ende April ein Abkommen.“

Heißt: Wie schnell es Frieden gibt, hängt davon ab, wie viele Soldaten und Munition Wladimir Putin (69) in die Ukraine bringen kann.

Wenn man dem ukrainischen Militär glauben kann, sieht es für Putins Truppen nicht gut aus. Die Ukrainer behaupten, 40 Prozent der russischen Streitkräfte, die seit Kriegsbeginn im Einsatz sind, vernichtet oder kampfunfähig geschossen zu haben. Allerdings: Es gehört zur Propaganda-Strategie der Ukraine, ihre Erfolge besser darzustellen, als sie sind.

Kriegsglück könnte sich wenden

Dennoch glauben auch mehrere westliche Beobachter, dass die Ukraine bald die Oberhand haben könnte. Experten im britischen Verteidigungsministerium gehen laut der „ Sun“ davon aus, dass Putins Truppen in zehn Tagen den Punkt erreicht haben, an dem sie keine Militäroperationen mehr ausführen können.

Ehemaliger US-Top-General „Ich will kein zweites Srebrenica in der Ukraine“

Quelle: BILD

US-General Ben Hodges (63), der von 2014 bis 2017 die amerikanischen Truppen in Europa kommandierte, schätzt die Lage ähnlich ein: „Russland braucht für seine Entscheidung, zu einem Zermürbungskrieg zu wechseln, drei Dinge, die sie nicht haben. Sie haben keine Zeit, nicht die Truppenstärke und nicht die Munition“, sagte Hodges dem US-Sender „MSNBC“.

Hodges glaubt allerdings, dass sich das Kriegsglück für Russland nur wendet, wenn der Westen die Ukraine weiter mit Waffen versorgt. „Es ist wie eine Art Rennen. Wenn wir den Ukrainern genug geben, können sie sich länger als Russland halten. Dann, wenn nichts dramatisch anderes passiert, hat Russland in zehn Tagen den Punkt erreicht, an dem es nicht mehr angreifen kann.“

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