Skip to main content

Zusammenfassung

Dieses Kapitel vergleicht Fälle von Demokratien, die durch gewaltfreien Widerstand (nonviolent resistance, NVR) entstanden sind, mit Demokratien, die mit anderen Mitteln errichtet wurden, und stellt fest, dass erstere wesentlich widerstandsfähiger sind als letztere. Demokratien, die durch gewaltfreien Widerstand entstanden sind, überleben im Durchschnitt länger, bestehen mit größerer Wahrscheinlichkeit den Test der demokratischen Konsolidierung nach zwei friedlichen Machtwechseln und schneiden bei den Schlüsselindikatoren für die demokratische Qualität besser ab. Diese Ergebnisse sind robust gegenüber verschiedenen Modellspezifikationen und alternativen Messungen demokratischer Transitionen. Dies untermauert unsere These von der pfadabhängigen Wirkung von gewaltfreiem Widerstand, wonach die Art der Transition den Verlauf der demokratischen Transition und ihrer anschließenden Konsolidierung bestimmt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Change history

  • 04 July 2023

    An erratum has been published.

Notes

  1. 1.

    Wir betrachten nur Fälle einer endogenen demokratischen Transition. Fälle, in denen die Demokratisierung von ausländischen Mächten aufgezwungen wurde, und Fälle, in denen die Demokratisierung im Rahmen der Dekolonisierung stattfand, werden nicht in die Analyse einbezogen.

  2. 2.

    Es sei darauf hingewiesen, dass wir Kampagnen ausgeschlossen haben, die eine Sezession oder einen Politikwechsel zum Ziel hatten.

  3. 3.

    Dies sind natürlich Idealtypen. NAVCO unterscheidet zwischen „primär“ gewaltsamen und nicht gewaltsamen Kampagnen, so dass die Unterschiede zwischen NVR und VR wohl nur gradueller Natur sind.

  4. 4.

    Wir haben uns aus drei Gründen für die Daten von Ulfelder (2012) entschieden. Erstens spezifizieren sie explizit Transitionsereignisse, während die anderen beiden Datensätze hauptsächlich daran interessiert sind, das Vorhandensein von demokratischen und autokratischen Regimen zu spezifizieren. Außerdem enthalten die Ulfelder-Daten detaillierte Beschreibungen von Transitionsereignissen, was die Kodierung des NVR-Einflusses genauer und valider macht. Da wir uns auf Transitionsereignisse konzentrieren, bevorzugen wir den Ulfelder-Datensatz als unser Hauptmaß für politische Regime. Zweitens verwenden die Ulfelder-Daten eine weniger anspruchsvolle Definition von Demokratisierung und umfassen daher viele Fälle, die von den anderen beiden Datensätzen nicht erfasst werden. Drittens verwenden wir in der weiterführenden empirischen Analyse Matching-Verfahren, die versuchen, covariate balance (d. h. die Vergleichbarkeit der Ausprägungen der Kovariaten im Datensatz) zu optimieren, um die kausale Interpretation der geschätzten Effekte von gewaltfreiem Widerstand zu ermöglichen. Von den drei in der Analyse verwendeten Datensätzen erzielten wir die beste covariate balance mit dem Ulfelder-Datensatz. Vollständige Listen der Fälle, die in allen drei Datensätzen enthalten sind, sowie die jeweiligen Kodierungsentscheidungen zum Einfluss von gewaltfreiem Widerstand auf demokratische Transitionen finden sich im Anhang, Abschnitt A1.

  5. 5.

    Wir verwenden eine Klassifizierung mit zehn politisch-geografischen Weltregionen aus dem V-DEM-Datensatz (Coppedge et al., 2015).

  6. 6.

    Deskriptive Statistiken für alle Variablen sind in Abschnitt A2 des Anhangs enthalten.

  7. 7.

    Am häufigsten verweisen Wissenschaftler:innen auf die Probleme der Extrapolation und der Modellabhängigkeit. Extrapolation bezieht sich auf die Annahme, dass die Ergebnisse über den Bereich der verfügbaren Daten hinaus verallgemeinert werden können. Modellabhängigkeit bedeutet, dass die funktionale Form der Parameter des Regressionsmodells Auswirkungen auf die berechneten Effekte hat.

  8. 8.

    Weitere Einzelheiten zu den Matching-Verfahren sind im Anhang, Abschnitt A3, beschrieben.

  9. 9.

    Detaillierte Ergebnisse sind im Anhang in Abschnitt A4 aufgeführt. Die Ergebnisse zur Auswirkung von gewaltlosem Widerstand auf das Überleben von Demokratien basieren auf einer früheren Studie einiger der Autor:innen (Bayer et al., 2016).

  10. 10.

    Für jeden der drei Datensätze werteten wir Cox-Modelle mit robusten nach Regimen geclusterten Standardfehlern aus, sowie Frailty-Cox-Modelle. Bei den Geddes-Daten ergaben einige der Modelle eine potenzielle Verletzung der Proportional-Hazard-Annahme, und die anschließende Analyse deutete darauf hin, dass der Effekt von gewaltfreiem Widerstand auf das Überleben der Demokratie im Laufe der Zeit abnehmen könnte.

  11. 11.

    Das Modell schätzt ein separates Logit für den ersten und zweiten Machtwechsel und berücksichtigt damit die Besonderheit der Daten, dass zwar alle Regime in der Stichprobe den ersten Machtwechsel erleben können, aber nur diejenigen Regime, die einen erfolgreichen ersten Machtwechsel hatten, den zweiten Machtwechsel erreichen können.

  12. 12.

    Detaillierte Ergebnisse sind in Abschnitt A5 des Anhangs aufgeführt. Erste Ergebnisse zu diesem Thema wurden auch von Bethke (2017) vorgestellt.

  13. 13.

    Detaillierte Ergebnisse sind im Anhang unter A6 aufgeführt. Diese Analyse der Auswirkungen von gewaltlosem Widerstand auf die demokratische Qualität beruht auf einer früheren Studie von Bethke und Pinckney (2019).

  14. 14.

    Ein möglicher nicht gemessener Faktor, den wir mit diesem Verfahren berücksichtigen können, ist beispielsweise die demokratische Kultur oder, genauer gesagt, die Unterschiede in der Einstellung von Eliten und Bevölkerung zu demokratischen Werten. Länder, in denen die Eliten und die Bevölkerung eine positive Einstellung zur Demokratie haben, sollten mit größerer Wahrscheinlichkeit NVR-induzierte Übergänge erleben und nach der Transition ein höheres Maß an demokratischer Qualität erreichen. Der DiD-Ansatz berücksichtigt solche Störfaktoren, indem er Unterschiede in der Verbesserung der demokratischen Qualität vergleicht.

  15. 15.

    Dies widerspricht auch Gasiorowski und Power (1998, S. 133, Fn. 116), die argumentieren, dass der Two-Turnover-Test für Länder der Dritten Welt, die eine gemischte Demokratie-Bilanz aufweisen, „übermäßig einschränkend“ ist. Es zeigt sich, dass der zweite friedliche Wechsel einen entscheidenden Unterschied zwischen NVR-induzierten Demokratien und solchen, die durch andere Transitionsformen entstanden sind, erkennen lässt.

Literatur

  • Aronow, P. M., & Samii, C. (2016). Does regression produce representative estimates of causal effects? American Journal of Political Science, 60(1), 250–267. https://doi.org/10.1111/ajps.12185

    Article  Google Scholar 

  • Bayer, M., Bethke, F. S., & Lambach, D. (2016). The democratic dividend of nonviolent resistance. Journal of Peace Research, 53(6), 758–771. https://doi.org/10.1177/0022343316658090

    Article  Google Scholar 

  • Bethke, F. S. (2017). Nonviolent resistance and peaceful turnover of power. Peace Economics, Peace Science and Public Policy, 23(4).

    Google Scholar 

  • Bethke, F. S., & Pinckney, J. (2019). Nonviolent resistance and the quality of democracy. Conflict Management and Peace Science. https://doi.org/10.1177/0738894219855918

  • Boix, C., & Stokes, S. C. (2003). Endogenous democratization. World Politics, 55(4), 517–549.

    Article  Google Scholar 

  • Boix, C., Miller, M., & Rosato, S. (2013). A complete data set of political regimes, 1800–2007. Comparative Political Studies, 46(12), 1523–1554.

    Article  Google Scholar 

  • Buis, M. (2013). SEQLOGIT: Stata module to fit a sequential logit model. EconPapers. https://econpapers.repec.org/software/bocbocode/s456843.htm. Zugegriffen am 22.02.2023.

  • Celestino, M. R., & Gleditsch, K. S. (2013). Fresh carnations or all thorn, no rose? Nonviolent campaigns and transitions in autocracies. Journal of Peace Research, 50(3), 385–400. https://doi.org/10.1177/0022343312469979

    Article  Google Scholar 

  • Cheibub, J. A. (2007). Presidentialism, parliamentarism, and democracy. Cambridge University Press.

    Google Scholar 

  • Chenoweth, E., & Lewis, O. A. (2013). Unpacking nonviolent campaigns: Introducing the NAVCO 2.0 dataset. Journal of Peace Research, 50(3), 415–423.

    Google Scholar 

  • Chenoweth, E., & Stephan, M. J. (2011). Why civil resistance works: The strategic logic of nonviolent conflict. Columbia University Press.

    Google Scholar 

  • Coppedge, M., Gerring, J., Lindberg, S. I., Skaaning, S.-E., & Teorell, J. (2015). V-Dem codebook v5. Varieties of Democracy (V-Dem) Project.

    Google Scholar 

  • Gasiorowski, M. J., & Power, T. J. (1998). The structural determinants of democratic consolidation: Evidence from the third world. Comparative Political Studies, 31(6), 740–771.

    Article  Google Scholar 

  • Geddes, B., Wright, J., & Frantz, E. (2014). Autocratic breakdown and regime transitions: A new data set. Perspectives on Politics, 12(2), 313–331.

    Article  Google Scholar 

  • Gleditsch, K. S. (2002). Expanded trade and GDP data. Journal of Conflict Resolution, 46, 712–724.

    Article  Google Scholar 

  • Gleditsch, K. S., & Ward, M. D. (2006). Diffusion and the international context of democratization. International Organization, 60(4), 911–933.

    Article  Google Scholar 

  • Guo, S., & Fraser, M. W. (2010). Propensity score analysis: Statistical methods and applications. SAGE Publications.

    Google Scholar 

  • Guo, S., & Stradiotto, G. A. (2014). Democratic transitions: Modes and outcomes. Routledge.

    Google Scholar 

  • Haggard, S., & Kaufman, R. R. (2016). Dictators and democrats: Masses, elites and regime change. Princeton University Press.

    Book  Google Scholar 

  • Ho, D. E., Imai, K., King, G., & Stuart, E. A. (2007). Matching as nonparametric preprocessing for reducing model dependence in parametric causal inference. Political Analysis, 15(3), 199–236.

    Article  Google Scholar 

  • Huntington, S. P. (1968). Political order in changing societies. Yale University Press.

    Google Scholar 

  • Lipset, S. M. (1959). Some social requisites of democracy: Economic development and political legitimacy. American Political Science Review, 53(01), 69–105.

    Article  Google Scholar 

  • Schneider, B. R. (1995). Democratic consolidations: Some broad comparisons and sweeping arguments. Latin American Research Review, 30(2), 215–234.

    Article  Google Scholar 

  • Sekhon, J. S. (2009). Opiates for the matches: Matching methods for causal inference. Annual Review of Political Science, 12, 487–508.

    Article  Google Scholar 

  • Singer, J. D. (1987). Reconstructing the correlates of war dataset on material capabilities of states, 1816–1985. International Interactions, 14, 115–132.

    Article  Google Scholar 

  • Teorell, J. (2010). Determinants of democratization: Explaining regime change in the world, 1972–2006. Cambridge University Press.

    Book  Google Scholar 

  • Teorell, J., Coppedge, M., Gerring, J., & Lindberg, S. (2016). Measuring electoral democracy with V-Dem data: Introducing a new polyarchy index (Working paper No. 25). Varieties of Democracy Institute.

    Google Scholar 

  • Ulfelder, J. (2010). Dilemmas of democratic consolidations. A game-theory approach. First Forum Press.

    Book  Google Scholar 

  • Ulfelder, J. (2012). Democracy/autocracy data set. Harvard Dataverse, V1(hdl:1902.1/18836).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2023 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert an Springer Nature Switzerland AG

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Lambach, D., Bayer, M., Bethke, F.S., Dressler, M., Dudouet, V. (2023). Statistische Analyse. In: Gewaltfreier Widerstand und demokratische Konsolidierung . Springer VS, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-26102-2_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-031-26102-2_3

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Cham

  • Print ISBN: 978-3-031-26101-5

  • Online ISBN: 978-3-031-26102-2

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics