Zusammenfassung
Was Wissenschaft überhaupt ist — darüber sind jahrhundertelang heftige Diskussionen geführt worden. An dieser Diskussion beteiligten sich Naturwissenschaftler, Philosophen, Historiker und andere Betroffene. Zwar ist man zu keiner allgemeinen Übereinstimmung gekommen, doch gibt es eine Anzahl von Definitionen, die besonders kräftige Unterstützung gefunden haben: (1) Einer dieser Theorien zufolge handelt es sich bei der Naturwissenschaft um die Gesamtheit jener Verhaltensmuster, durch welche der Mensch sich seine Umwelt unterworfen hat. Wissenschaft wird hier gleichgesetzt mit handwerklichen Traditionen und Technik; die Menschen der Vorgeschichte haben so gesehen zur Entwicklung der Wissenschaft beigetragen, indem sie lernten, Metall zu bearbeiten oder ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten ertragreicher zu gestalten. (2) Eine andere Theorie unterscheidet zwischen Wissenschaft und Technik; sie betrachtet die Wissenschaft als die Gesamtheit theroretischer Kenntnisse, Technik dagegen als die Anwendung dieser theoretischen Kenntnisse bei der Lösung praktischer Probleme. Dieser Definition zufolge muß man die Technik des Kraftfahrzeugdesigns und -baus von der theoretischen Mechanik, der Aerodynamik und den anderen ihnen zugrundeliegenden theoretischen Fächern trennen; dabei gelten nur die theoretischen Fächer als »Wissenschaften«.
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Anmerkungen
Sehr gut getroffen hat das David Pingree in »Hellenophilia versus the History of Science«, Isis 83 (1992), 554–563.
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Lindberg, D.C. (1994). Der Ursprung der Naturwissenschaften. In: Von Babylon Bis Bestiarium. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03506-6_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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