Zusammenfassung
Der Beitrag geht der Frage nach, warum insbesondere die Volksparteien dazu neigen, den Belangen der Unterschichten bzw. des Prekariats weniger Beachtung zu schenken als früher. Gewählt wird eine disparitätstheoretische Herangehensweise. Die Kernthese des Beitrags lautet, dass die Issuefähigkeit von Interessen eine zentrale Quelle disparitärer Repräsentation darstellt. Issuefähigkeit wird verstanden als unterschiedliche Ausprägung des Anreizes, spezifische Themen und Belange parteipolitisch zu repräsentieren und damit verbundene politische Gruppen als solche zu konfigurieren. Das Theorem füllt theoretische Leerstellen in Bezug auf die Disparität der Interessenrepräsentation im Wahlkanal. Bedeutsamer geworden ist der Disparitätsmodus aufgrund beobachtbarer Wandlungstendenzen, die das Verhältnis von Wählerschaft und Parteiwesen sowie die gesellschaftliche Spaltung in Modernisierungsverlierer und (vermeintliche) Modernisierungsgewinner betreffen. Als Gegenmaßnahmen im Sinne einer inkludierenden Issuebildung werden abschließend Vorschläge zur Stärkung parteipolitischer und parlamentarischer Alternativensetzung unterbreitet.
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Linden, M. (2017). Parteien und die politische Exklusion des Prekariats. In: Wiesendahl, E. (eds) Parteien und soziale Ungleichheit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10390-3_16
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