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Suomen Numismaattisen Yhdistyksen julkaisuja n:o 6 Helsinki 2008 Publications of the Finnish Numismatic Society nr 6 Scripta varia numismatico Tuukka Talvio sexagenario dedicata Über die Beziehungen zwischen Münzstätten in Tallinn (Reval) und Finnland in den 1520er Jahren Ivar Leimus Es ist schon lange bekannt, dass Finnland, Schweden und Livland im Mittelalter wirtschaftlich eng verbunden waren. Das zeigt mitunter auch das Münzwesen dieser Region, denn die livländischen Prägungen haben während des ganzen Mittelalters im Münzumlauf Finnlands immer eine wichtige Rolle gespielt. König Gustav I. Vasa persönlich vertrat noch im Jahre 1526 die Meinung, dass in Finnland die revalschen Münzen alleine zirkulieren sollten (... kunde hans nadhe wel lidha ath j findtlandt ginge aleneste reffuelsth mynth ...).1 Doch nicht nur die Münzzirkulation, sondern auch die Münzprägung wurde von der Revaler Seite beeinflusst. Schon am Anfang der 1980er Jahren gelang es mir, im Stadtarchiv von Tallinn einige Aktstücke zu entdecken, die die Prägetätigkeit des Revaler Ratsherrn Jakob Richerdes erst in Turku (Åbo) in 1523–1524, dann in Reval (seit Mitte 1524 bis Herbst des selben Jahres) erleuchten und diese zu publizieren.2 Als seinen Münzmeister hatte er einen gewissen Magister Leinhart Pauwermann angestellt. Ein anderer Münzmeister desselbes Namens, vermutlich sein Vater, sollte laut Carl Russwurm im Jahre 1510 in Reval gestorben sein.3 Doch ist den Angaben Russwurms kein vollständiges Vertrauen zu schenken. Sie können nicht überprüft werden, da Russwurm seinem Aufsatz keine verwendbaren Fußnoten beigefügt hatte. Auch sonst ist das Wirken und Leben von Leinhart Pauwermann oder eines anderen Münzmeisters in damaligem Reval nicht nachzuweisen. Nämlich stand die Revaler Münze gerade in der genannten Zeit (etwa 1505–1514) still, da wegen des Silbermangels die Prägetätigkeit in ganzem Livland unterbrochen war, was natürlich nicht bedeutet, dass ein Herr Leinhart damals in Reval nicht wohnen konnte. Die Bestände des Tallinner Stadtarchivs enthüllen jedoch noch einige zusätzliche Angaben über Leinhart Pauwermanns Tun. Er scheint im Jahr 1522 nicht in Reval, sondern in Turku gelebt zu haben. Ein gewisser Hans Moller, über dem wir nichts weiteres erfahren, der aber ein Turkuer Kaufmann gewesen zu sein scheint, hat Dem ersamen manne meyster leynhardt mu[n]temeister vp Cust einen Brief [...] tho abow der middewekens vor vnßer leuen fruwen gebort anno xxii4 nachfolgendes Inhalts geschrieben:5 Erßame leue meyster leynhartdt besunder ghode frundt ick ehn weyt Jw sunder[li]ges nicht tho schriuen dan dat myn fruntlicke bede is tho Jw dat gy my willen senden by bewyße dusses breues Oßwalth Bernt wessels synem knechte vic Mrk densch szo gy my laste[n] laueden van knuth schriuers wegen Wente ick hebbe des geldes nu her tho donde Ick macke reyde na Reuell vn[n]d wyll morgen van hyr vn[n]d wyl wild gadt nicht lange van hyr wesen wyl gy wes mede vann Reuell hebben dat schriuet my vn[n]d hebbe gy Reuels gelt dat sendet my her mede [...]. Also bittet Hans Moller von dem Münzmeister die ihm beim letzten Mal versprochene Summe von 600 dänischen Mark, da er nun das Geld braucht, um den nächsten Tag nach Reval zu segeln, und fragt, ob er aus Reval irgendwas mitbringen sollte. Zugleich bittet er von dem Münzmeister auch um das Revaler Geld, falls dies möglich wäre. Da es sich um eine sehr kurzfristige Bitte handelt – das im Brief Geschilderte sollte während eines einzigen Tages geschehen – scheint es ganz klar, das beide, sowohl Hans Moller als auch Magister Leinhart, sehr nah beieinander gewohnt haben mussten, mit einem Wort – in Turku. Was die Worte vp Cust im Brief bedeuten sollen, bleibt unsicher. Sie beziehen sich möglicherweise auf den Wohnungsort des Münzmeisters, z.B. konnte er irgendwo auf der Küste gelebt haben, aber das ist nicht nachzuweisen. Damit wissen wir, dass Meister Leinhart schon im Jahr 1522 in Turku gelebt hat. Das bedeutet aber keinesfalls, dass er damals wirklich Münzen geschlagen haben musste. Im Mittelalter war es üblich, dass die Leute nach ihrem Profession genannt wurden, sogar wenn sie ihren Amt nicht ausübten. Andererseits hat Leinhart gegebenenfalls seinem Mitbürger Geld (wobei es sich um verschiedene Währungen handelte) geliehen, was typische Tätigkeit eines tätigen Münzmeisters war. Diese Vermutung bestätigen jedoch auch andere Umstände, die im Folgenden präsentiert werden. Am 21. November 1526 hat der berühmte Graf Johan van Hoya wegen eines seinen Untertanes namens Georg Münzer aus Viborg an den Revaler Rat ein Schreiben mit folgendem Inhalt geschickt.6 Der genannte Georg Münzer habe seligen Münzmeister Leinhart drittehalb Jahre treulich gedient, sei aber von ihm unbezahlt geblieben. Weil Münzer aber vernommen habe, ein Teil seines Guts noch bei dem Revaler Rat nachständig sei, hatte er den Grafen gebeten, nach Reval zu schreiben, um seines Schadens nachzukommen. Zwei Tatsachen ergeben sich aus diesem Brief. Erstens: Da der Münzmeister zum Schluss des Jahres 1524 seine Prägetätigkeit in Reval beenden musste,7 hatte er vermutlich damals auch Georg Münzer entlassen. Das aber bedeutet, dass dieser spätestens seit Mitte 1522 schon bei Herrn Magister gearbeitet haben musste. Auch weist sein Nachname auf den Beruf hin, obwohl wir das nicht mit voller Sicherheit behaupten können. Das Jahr 1522 kennzeichnet überhaupt die Anfänge der Münzprägung in ganzem Schwedischen Reich. In Uppsala, Arboga, möglicherweise auch in Västerås hat man damals angefangen, Geld zu schlagen.8 Zu diesem Kontext würde auch die Tätigkeit eines Münzmeisters in Turku gut passen, wenn es da nicht einen Haken gäbe: Finnland befand sich von Mai 1522 bis August 1523 unter der Herrschaft des berüchtigten Seeräubers Søren (Severin) Norbys, dem das ganze Westfinnland vom dänischen König verlehnt wurde. Angesichts dieser Tatsache wäre eine schwedische Münzprägung in Turku damals völlig ausgeschlossen. Wir kehren aber zu dieser Frage nochmal zurück. Zweitens: Da der Münzmeister Leinhart „selig” genannt wurde, war er zum Schluss des Jahres 1526 schon verstorben. Das aber steht im Widerspruch mit einem anderen Brief, der schon vor langem veröffentlicht worden ist und der einen Turkuer Münzmeister Namens Keynert Ponnemann in 1528 nennt.9 Diese zwei Namensformen – Leinhart Powermann und Keynert Ponnemann sehen verdächtig ähnlich aus und es fragt sich, ob es bei ihnen sich nicht um eine und dieselbe Person handeln könnte. Glücklicherweise ist der Aktstück im Revaler Stadtarchiv bisher erhalten und leicht auszufinden.10 Tatsächlich stehen da ganz klar der Name Leynert Pouwermann und die Jahreszahl 1524. Da es sich noch einige zusätzliche Lesefehler in der Widergabe des Dokuments in FMU befinden, sei es erlaubt, den besprochenen Brief an dieser Stelle nochmals zu veröffentlichen (Abb. 1): Wy borger messter vnnde ratmann der sstat Abo doenn kunnt vnnde bokennen ower mytz deyssenn onssenn oppene breff, dat vor vns is kammen, dar vy to rechtte ssettenn, de besscheddenne ma[gister] messter Leynert Pouwermann, etzont montzmesster hyr to Abo, vnnde hefft sick boklaghet eytliker sscholde halue[n], de em Hans Moller sscholdych sy, alse nomelich – vjc mark densch, de Hans Moller hefft vann em hallenn lattenn ann ssefferinn montten, vor[?] de Hans Moller dem montz mester mester [sic!] gelauet hefte ssueddes gelt vedder vor tosschaffen, des scholde em de mo[n]tz mester eynn eytlik vp gelt geuenn, velck sswedes gelt Hanns Moller enntffangen hefft De tyt van Torker Tommes, de de tyt he hoffmann vas vp Der Rat zu Turku an den Rat zu Reval am 31. August 1524 Abo; sso heff[t] for bonomet messter Leynert11 vor enn kommen latten Petter vann Ackken, vnsse medde brodder, vnnde Ossewalt Pulle, vnnde het se beydde by eren eyddenn manne latten was enn vytlick vere der ssaken halue; So denn vor bonomede Petter vann Ackken vnnde Ossewalt Pulle hebben aldar vor vnsz myt vt gestreckkennde armen vnnde vp gerychttene ffynger lyfliken sswerende to gadde vnd synnen hylligenn vargemaket, dat dat en dat wytlick is gelick alse dar vor gesschreuen steyt, dat enn Got so helppe vnnde de hyligen. So it dann vor vns is getuget, so thugen vy eyt ffor o[...]. To orkonnde der vorheyt wy onsser stat singenet wytlikenn hyr vnder donn dencken. Gegeuen vnnde geschreyuen eyn Abo Des myt vekens ffor sonnten Egydie innt jar vnsses Herrenn 15 vnde 24.12 Damit verliert die Behauptung, es hätte am Ende der 1520er Jahren in Turku ein Münzmeister Keynert Ponnemann tätig gewesen,13 jeglichen Grund. Zwar hat Revaler Bürgermeister Jacob Richerdes um 1530 über den neuen, in Finnland geschlagenen 4-lötigen Fyrken gesprochen,14 aber wahrscheinlich hat er darunter doch die von ihm selbst in Reval in 1524 geprägten „finnischen“ Münzen gemeint, die wirklich 4-lötig waren. Darüber hinaus kennen wir ja keine Turkuer Münzen, die zum oben behandelten Zeitabschnitt passen. Auch die „neuen Turkuer Örtugen”, die ein Finne Tymen Olofsson noch in 1529 bei sich hatte und die er dem Revaler Kaufmann Helmich Ficke verschuldete,15 waren offensichtlich als Arbeiten von Magister Leinhart entstanden. Ein Ausschnitt aus dem Schuldbuch Fickes lautet:16 It[em] an[n]o d[om]i[n]i xxix vp sunte mertyn17 It[em] noch heft tyma[n] bj sick my hort an nug[en] abuwer orte – l Mrk ryg[es] it[em] hir vp heft tyma[n] i schryft myt myner hant her va[n] dusse[m] gelde va[n] tyma[ns] moder eme an do sul[u]en gelde – xxxv Mrk. Vermutlich handelt es sich hier um dieselbe 50 Mark an suedessche[m] Gelde die Helmich Ficke an Pfingsten 1527 Herrn Tyman gegeben hatte und wofür der Letztgenannte dem Revaler Kaufmann einige Kessel schaffen sollte.18 Dass Ficke auch selbst solche Münzen bestellt haben konnte, beweist die nachfolgende Eintragung in seinem Schuldbuch:19 It[em] an[n]o d[omi]n[i] xxiiij deß dyncdag[es] na sunte fycktor20 Do leuede jck de muntte mester mester lenert Dar bertelt bohouwer by waße lx Mrk lodych xij lot suluers de mrk lodych tho – xviij Mrk j frd dyt sal he betalle[n] myt punyghen thusch[en] nu vn[d] wychnachte[n] lopet dyt suluer in dat gelt jm xlviij Mrk xv ß ij d it[em] vor dyt gelt dar vor djt baue[n] sch[reuen] suluer sal kome[n] ys bertelt bomhower gut vn[d] sal my dat gelt leuern. Es kann sich hierbei nur um die „finnische” Fyrken handeln, denn es sind keine Revaler Münzen aus dem Jahr 1524 bekannt. Des Weiteren war der städtliche Münzmeister Gert Konik auch seit 1522 weg aus Uppsala,21 und Arnt Prall lieferte keine Münzen mehr aus der Münze aus.22. Jedenfalls fiel es dem Kaufmann nicht einfach, das Geld aus der Münze zu bekommen. Gegenüber der erwähnten Eintragung hat er später ganz grimmig hinzugefügt: it[em] djt teg[en] auer ghesch[reuen] gelt hebbe jck va[n] der munte untfa[n]ge[n] vn[d] de munter holt syn wort alß en schorck.23 Also waren die finnischen Münzen in Reval allgemein bekannt als schwedische. Es ist denkbar, dass um diese Zeit auch unter den anderswo als „schwedisch” bezeichneten Münzen tatsächlich die „finnischen” zu verstehen sind. Ob noch die 200 Mark an suedeschen ferck, die Ficke während des Weihnachten von 1532 dem Münzmeister lieferte und von den er von jeder Mark 2 Schillinge Aufgeld haben mochte,24 ebenfalls vom Meister Leinhart geprägt waren, muss dahingestellt bleiben. Angesichts der Tatsache, dass die in Reval gemünzten Fyrken 4-lötig, die neuen, seit 1531/2 geprägten livländischen Schillinge aber nur 3-lötig waren,25 sollte das Aufgeld wohl höher gewesen sein. Andererseits konnte es sich hier aber um verbotene Münzen handeln, deren Besitz eine Strafe mitführen musste. Deswegen musste es äußerst wünschenswert gewesen sein, sie wieder loszuwerden. Noch eine Tatsache in dem oben zitierten Brief von 1524 verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Ganz offensichtlich handelte es sich hier um dieselbe Summe, die Hans Moller im Jahr 1522 von dem Münzmeister geliehen hatte – 600 Mark dänisch. Wichtig ist jedoch, dass sie aus den Münzen bestand, die Søren Norby prägen lassen hatte (an ssefferinn montten). Vor kurzem hat Tuukka Talvio in einem sehr aufschlussreichen Aufsatz die in Finnland gefundenen Münzen Søren Norbys untersucht und ihr Vorkommen analysiert. Es gibt nicht viele Funde, bloß 17 Münzen, dabei alle Schillinge, doch sind sie alle (mit einer Ausnahme) in der Umgebung Turkus entdeckt worden.26 Normalerweise enthalten die Legenden der Schillingen Norbys ein S-ähnliches Zeichen, was auf den Namen des damaligen Wisbyer Münzmeisters Hans Seyer hinweisen dürfte.27 Es gibt jedoch auch eine andere Münzgruppe, die anstatt gotischer Schrift schon das moderne Antiqua trägt und in der Legende eine Buchstabe L aufweist.28 Und eben diese Münzgruppe (mit nur zwei Ausnahmen) herrschte in Finnland konkurenzlos vor.29 Anhand dieser Analogie könnten wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass der andere Münzmeister, der die um Turku gefundenen norbyschen Schillinge geprägt hatte, einen Namen mit L getragen hat. Tatsächlich gab es in Turku 1522 unseren Münzmeister Leinhart, der in demselben Jahr auch sefferinn montten ausgeliefert hat. Darüber hinaus hat er ein Jahr später, 1523, seine erste schwedische Öre den L-Schillingen Norbys sehr ähnlich beschriftet. Also weisen sowohl die Fundtopographie, die Anfangsbuchstabe des Münzmeisternamens als auch die Beschriftung der in Finnland gefundenen Norby-Münzen auf ihre Entstehungsort in Turku hin. Unter den Umständen, dass Søren Norby außer Wisby auch noch in Landskrona und Ronneby Geld prägen ließ,30 ist das nicht überraschend. Aller Anschein nach hat Münzmeister Leinhart mit der Anfertigung der Münzen sogar früher begonnen, als bisher angenommen, und zwar schon im Jahr 1522 und nicht 1523. Welche Gründe Leinhart dafür haben konnte, bleibt unklar, aber vielleicht sind auch hier wie anderswo die Bedürfnisse der Söldner einzubeziehen.31 Doch bleibt mit dieser Theorie unbeantwortet, warum dann die ersten, in Turku geprägten Münzen Norbys den gotländischen Lamm auf der Rückseite haben, also die Wisbyer Münzen nachahmen, derer Prägung bekanntlich erst ein Jahr später begonnen hat.32 Andererseits gibt es aber keinen Grund, warum Søren Norby schon in 1522 auch in Wisby nicht das Geld schlagen konnte. Es war doch schon seit 1517 sein Wirkungsgebiet.33 Der Behauptung Peder Swarts, dass seine Münzprägung vtom alla Konungars och Förstars tilstond loff eller minne geschah,34 darf man nicht allzu großes Vertrauen schenken. Nils Ludvig Rasmusson hat seinerzeit sich gewundert, dass schon nach zwei Wochen nach dem Königs Christiern II. Flucht im April 1523 Sóuerins mynt in den stockholmischen Rechnungen vorkommen.35 Georg Galster hat versucht, dies mit einem schon früher geschlossenen Abkommen zwischen Admiral und König zu erklären.36 Søren Norby hat nämlich selbst am 14. September 1523 dem König Christiern II. geschrieben und Silber für seine Münzung gefordert.37 Das aber bedeutet, dass seine Tätigkeit keinesfalls unrechtmäßig und heimlich war, sondern mit dem Erlaubnis und der Vollmacht des Königs statt fand. Also konnte er ebensogut auch 1522 mit dem Münzen in Wisby angefangen haben. ❧ Fassen wir die Resultate unserer Quellenstudie zusammen. Nach einigen im Revaler Stadtarchiv erhaltenen Briefen hat Münzmeister Leinhart Pauwermann im Jahr 1522 in Turku gewohnt und da möglicherweise für Søren Norby Schillinge nach gotländischem Muster geprägt. Das aber bedeutet, dass auch die Münztätigkeit Norbys in Wisby schon in diesem Jahr begonnen haben muste. Nach der Münzaffaire des Revaler Bürgermeisters Jacob Richerdes in 1523–1524 ist Meister Leinhart irgendwann zwischen 1525 und 1526 gestorben. Der in 1528 angeblich erwähnte Münzmeister Keinert Ponnemann ist eine fiktive Person, die infolge der falschen Lesung des bezüglichen Schreibens entstand. Es gibt keine, weder schriftliche noch numismatische Belege für eine Münztätigkeit Gustav Vasas in Turku in den Jahren 1525–1556. ABSTRACT Contacts between the mints in Tallinn (Reval) and Finland in 1520s The paper discusses some written sources from the Tallinn City Archives dealing with minting in Turku by mintmaster Leinhart Pauwermann who is known to have struck coins for Tallinn's burgomaster Jakob Richerdes in Turku and Tallinn in 1523–1524. The sources suggest that in 1522 Leinhart Pauwermann permanently lived in Turku and most probably minted shillings of the Visby type (but with the character L as the minter's sign) for the famous pirate Søren Norby who was granted Western Finland by the King of Denmark. This means that Norby's minting should have started in Visby, too, in 1522 at latest, instead of 1523 as was believed before. Also, closer scrutiny of the sources reveals that there was no such mint master as Keynert Ponnemann in Turku in 1528. The corresponding document dates from 1524, in fact, and names the well-known mintmaster Leinhart Pauwermann, who is referred to as having died in 1526 according to another letter. ANMERKUNGEN UND LITERATURVERZEICHNIS / NOTES AND BIBLIOGRAPHY 1 Konung Gustaf den Förstes Registratur 3, 134. 2 Leimus, I. Jacob Richerdes’ myntningsaffär i Finland och i Reval. Historisk Tidskrift för Finland 1984:2, 107–122. 3 Russwurm, C. Revals Münzrecht und Münze. Beiträge zur Kunde Ehst-, Liv- und Kurlands 3, H. 1. Reval 1882, 93. 4 Am 3. September 1522. 5 Tallinna Linnaarhiiv (TLA), f. 230, n. 1, A.a.18, Fol. 69. 6 TLA f. 230, n. 1, s. B.B.1, Fol. 7. 7 Leimus 1984, 114. 8 Lagerqvist, L. O. Äldre vasatid. Myntningen i Sverige 995–1995. Numismatiska Meddelanden 40. Stockholm 1995, 128. 9 Finlands Medeltidsurkunder (FMU) 6424. 10 TLA f. 230, n. 1, s. B.C. 1 II, fol. 8. Ich bedanke mich herzlich bei Dr. Tiina Kala für eine schnelle und ergebnisvolle Hilfe. 11 Hier und nur hier sieht die Anfangsbuchstabe des Namens wirklich unterscheidlich aus und erinnert an ein ’k’. 12 Am 31. August 1524. Also befand Magister Leinhart sich noch in August in Turku und ist etwas später nach Reval gezogen, als ich früher annahm. 13 Sarvas, P. Två unika Åbo-mynt. Nordisk Numismatisk Unions Medlemsblad 4/1995, 54; Lagerqvist 1995, 131. 14 Leimus 1984, 114, 115. 15 Vgl. Kerkkonen, G. Borgare och bondeseglare. Handelssjöfart på Reval genom och i SV-Finlands skärgård under tidigt 1500-tal. Historiallisia Tutkimuksia 106. Helsingfors 1977, 113. 16 TLA f. 230, n. 1, s. A.f.17, Fol. 53 (109). 17 Am 11. November 1529. 18 TLA f. 230, n. 1, s. A.f.17, Fol. 45 (93). 19 TLA f. 230, n. 1, s. A.f.33, Fol. 222 v. 20 Am 13. Oktober 1524. 21 Z. B. Leimus, I. Några anteckningar beträffande Gustav Vasas myntning i Uppsala. Svensk Numismatisk Tidskrift 3/1996, 52–54. 22 Tallinna mündiraamatud 1416–1526 / Revaler Münzbücher 1416–1526. Tallinna Linnaarhiivi toimetised 3 / Veröffentlichungen des Stadtarchivs Tallinn 3. Välja andnud / Hrsg. I. Leimus. Tallinn 1999, 193–196. 23 TLA f. 230, n. 1, s. A.f.33, Fol. 223. 24 TLA f. 230, n. 1, s. A.f.35, Fol. 41v. 25 Leimus, I. Das Münzwesen Livlnds im 16. Jahrhundert (1515–1581/94). Stockholm Studies in Numismatics 1. Stockholm 1995, 23. 26 Talvio, T. The coins of Søren Norby in Finnish finds. Magister Monetae. Studies in Honour of Jørgen Steen Jensen. Ed. M. Andersen, H. W. Hornæs, J. Chr. Moesgaard. Publications of the National Museum. Studies in archaeology and History 13. Copenhagen 2007, 203–206. 27 Hauberg, P. Gyllands Myntvæsen. Kjøbenhavn 1891, 67, Nr. 114–116; Rasmusson, N. L. Kring en myntmästare i Sören Norbys tjänst. Nordisk Numismatisk Unions Medlemsblad 1961, 87–96; Lagerqvist, L. O. Svenska mynt under vikingatid och medeltid samt gotländska mynt. Stockholm 1970, 155. In disem Zusammenhang verdient unsere Aufmerksamkeit die Tatsache, dass der Name eines Münzergesells in Turku – Hans Slessyger (FMU 6165) – den Namen des Wisbyer damaligen Münzmeisters Hans Seyer ziemlich nahe kommt, besonders wenn wir die Aussprache der Beiden in Betracht ziehen. Ist das bloß ein Zufall oder handelt es sich um eine und dieselbe Person? 28 Hauberg 1891, 67, Nr. 117–118. 29 Talvio 2007, 204. 30 Rasmusson 1961. 31 Hauberg 1891, 49. 32 Hauberg 1891, 49; Galster, G. Unionstidens udmøntninger. Danmark og Norge 1397–1540, Sverige 1363–1521. København 1972, 37. 33 Ebenda. 34 Zitiert nach Rasmusson 1961, 92. 35 Rasmussen 1961, 91–92. 36 Galster 1972, 37. 37 Hauberg 1891, 49, Anm. 2.