Fachwerkhäuser in Quedlinburg
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Bundesweite Städte-Umfrage Leipzig, Erfurt und Quedlinburg am attraktivsten

Quedlinburg, Leipzig und Erfurt zählen zu den schönsten Städten Deutschlands. Das sehen zumindest die Befragten einer Studie des Instituts für Handelsforschung so.

Fachwerkhäuser in Quedlinburg
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Die Innenstädte von Leipzig, Erfurt und Quedlingburg punkten im deutschlandweiten Vergleich am meisten in Sachen "Ambiente und Flair". Daneben gehören noch Heidelberg, Wismar und Hilden zu den Top-Städten in Deutschland. Das geht aus einer neuen Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) hervor. Dafür wurden 58.000 Innenstadtbesucher in 121 Städten zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstadt befragt. Das betraf Großstädte mit über 500.000 Einwohner bis hin zu kleineren unter 25.000 Einwohnern. Die Macher der Studie hatten deutschlandweit Einzelhändler, Verbände und die Industrie-und Handelskammern angeschrieben.

Marktplatz der Stadt Quedlinburg (Sachsen-Anhalt)
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Wie IFH-Geschäftsführer Boris Hedde sagte, kann das kleine Quedlinburg in Sachsen-Anhalt vor allem dank seiner 1.200 denkmalgeschützten Fachwerkhäuser punkten. Wegen dieser historischen Gebäude aus acht Jahrhunderten steht Quedlinburg seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Die Stadt mit ihren rund 24.000 Einwohnern ist damit eins der größten Flächendenkmale in Deutschland.

Auch kleinere Städte können echte Akzente setzen, wenn sie ihre Vorteile ins rechte Licht rücken.

Boris Hedde IFH-Geschäftsführer

Doch auch die Großstädte schnitten gut ab. Besonders Leipzig und Erfurt erhielten in ihrer Ortsgrößenklasse jeweils Bestnoten. Den größten Einfluss auf die Bewertung der Innenstädte haben der Studie zufolge ihr Ambiente und Flair. Vor allem der Charakter der Gebäude, Plätze und Grünflächen spiele eine große Rolle. Erst auf Platz zwei folgt die Vielfalt des Einzelhandelsangebots. Eine untergeordnete Rolle bei der Bewertung spielen dagegen laut Umfrage die Parkplatzsituation und das Angebot von verkaufsoffenen Sonntagen.

Die Krämerbrücke in Erfurt.
Den größten Einfluss auf die Bewertung der Innenstädte haben der Studie zufolge ihr Ambiente und Flair. Bildrechte: IMAGO

Innenstädte unterm Strich nur "befriedigend"

Insgesamt fiel das Ergebnis der Studie allerdings ernüchternd aus. So gab es im Durchschnitt für die Attraktivität der Stadtzentren nur die Schulnote Drei plus. Wer eine attraktive Altstadt habe, könne damit punkten, erklärte Geschäftsführer Hedde. Doch fast genauso wichtig sei ein attraktiver Sortimentsmix. Es reiche nicht, die immer gleichen Filialketten zu haben. Hier ist Vielfalt gefragt und Einzigartigkeit.

Die Städte müssen sehen, was sie besonders auszeichnet und das betonen. Der Einheitsbrei hat in Zukunft keine Chance.

Von 2014 bis 2016 ist der Umsatz im Onlinehandel laut IFH um gut 10 Milliarden Euro auf 52,3 Milliarden Euro angestiegen. Jeder fünfte Befragte gab bei der IFH-Studie an, inzwischen aufgrund vermehrten Online-Shoppings seltener in die Innenstadt zu fahren.

Grafik zu "Vitale Innenstädte"
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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 30.01.2017 | 19:00 Uhr
MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 30.01.2017 | Tagesreport | 17 Uhr

Zuletzt aktualisiert: 31. Januar 2017, 10:19 Uhr