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Größte Städte

Leipzig überholt bei Einwohnerzahl Dortmund – jetzt Platz 8 in Deutschland

Nach den amtlichen Zahlen kommt Leipzig nun auf 587 857 Einwohner mit Hauptwohnsitz – etwas mehr als Dortmund.

Nach den amtlichen Zahlen kommt Leipzig nun auf 587 857 Einwohner mit Hauptwohnsitz – etwas mehr als Dortmund.

Leipzig. Leipzig ist jetzt offiziell die achtgrößte Stadt in Deutschland. Nach gerade veröffentlichten Zahlen der statistischen Landesämter zog die nordsächsische Metropole bereits vor über einem halben Jahr an Dortmund vorbei. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 wurden für Dortmund 587.010 Einwohner mit Hauptwohnsitz ermittelt, für Leipzig waren es 587.857 – also rund 850 mehr. Die neuen Daten wurden bereits auf den Internetseiten der Statistiker sowie in den Listen der größten Städte im Lexikon Wikipedia eingepflegt.

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Seit Jahrtausendwende fünf Plätze nach vorn

Schon im Februar 2018 hatte die LVZ berichtet, es bestünden ganz gute Chancen, dass Leipzig bald Dortmund überholt. Anlass des Berichtes war seinerzeit, dass Leipzig kurz zuvor die Ruhrgebietsmetropole Essen (immerhin Sitz der DAX-Konzerne RWE, E.ON und ThyssenKrupp) hinter sich gelassen hatte – damals eine kleine Sensation. Zur Jahrtausendwende befand sich die sächsische Boomtown schließlich noch in anderen Sphären – mit 493 208 Einwohnern nur auf Rang 13. Seitdem zog sie durch ihr rasantes Wachstum auch an Duisburg, Hannover und Bremen vorbei. Nun steht Leipzig also auf Platz 8.

Noch mehr Menschen lebten zum genannten Stichtag in Deutschland nur in Berlin (3.644.998), Hamburg (1.841.179), München (1.471.508), Köln (1.085.664), Frankfurt am Main (753.056), Stuttgart (634.830) sowie Düsseldorf (619.294). Diese sieben Städten weisen alle eine deutlich höhere Bevölkerungsdichte (Einwohner pro Quadratkilometer) als Leipzig auf.

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Mit einem Zuwachs von 5877 Bürgern (genau ein Prozent) im vergangenen Jahr schob sich Leipzig nun zugleich auf Platz 41 der größten Städte in der Europäischen Union vor. Kleiner sind zum Beispiel Manchester, Vilnius, Lyon oder Lissabon, nur wenig größer Kopenhagen, Riga, Helsinki oder Athen. Jedoch können die Einwohnerzahlen hier nur eingeschränkt verglichen werden, weil sie sich jeweils auf die „administrativen Grenzen“ einer Kommune beziehen – dieser Begriff wird in einzelnen EU-Staaten verschieden ausgelegt.

Dresden belegt Rang 49 innerhalb der EU

Dresden erzielte im vergangenen Jahr ein Plus von 3577 Personen oder 0,6 Prozent. Mit zum Stichtag 554 649 Bürgern lag die sächsische Landeshauptstadt auf Rang 12 in Deutschland sowie auf Rang 49 in der EU – und so zugleich genau einen Platz vor der irischen Hauptstadt Dublin.

Bei den Daten der statistischen Landesämter handelt es sich um die amtlichen Bevölkerungszahlen. Sie dienen als Grundlage für das statistische Bundesamt und sind ebenfalls maßgeblich, um die Höhe finanzieller Zuschüsse an jede Kommune zu berechnen. Die Landesämter schreiben die Zahlen vom letzten Bevölkerungszensus im Jahr 2011 fort, indem sie alljährlich Geburten und Sterbefälle sowie Zu- und Wegzüge addieren oder subtrahieren – dabei gleichen sie sich mit allen anderen Landesämtern ab. Jedoch war es in den letzten Jahren durch Software-Umstellungen hierbei stets zu extremen Verzögerungen gekommen. Offenbar sind die Probleme jetzt behoben.

Statistiker nutzen verschiedene Methoden

Weil es jahrelang kaum noch aktuelle Zahlen von den Landesämtern gab, gerieten andere Bevölkerungsstatistiken stärker in den Blick der Öffentlichkeit: Nämlich solche, die Kommunen selbst erstellen. Sie nutzen eine andere Methode, was zu leicht abweichenden Werten führt. Die Kommunen greifen meist auf die aktuellen Daten aus dem Melderegister ihres Ordnungsamtes zurück. Demnach lebten am 31. Dezember 2018 in Leipzig 596.517 Personen mit Hauptwohnsitz, am 30. Juni 2019 waren es 597.493. Auf diese Zahlen aus dem Melderegister bezieht sich die Leipziger Stadtverwaltung, wenn sie prophezeit, mit dem üblichen Ansturm neuer Auszubildender und Studenten im Oktober werde die Schwelle von 600 000 Bürgern mit Hauptwohnsitz übersprungen.

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Allerdings: Selbst wenn es so kommt, wäre das dann immer noch nicht die amtliche Bevölkerungszahl für Leipzig. Diese wird – wie erläutert – vom statistischen Landesamt bestimmt und liegt um rund 10 000 Personen niedriger. Welche Methode genauer ist, lässt sich schwer sagen. Bei Wegzügen etwa versäumen es viele Leute, sich am alten Wohnsitzort abzumelden.

Bei den Daten aus dem Melderegister der Kommune lag Dortmund zum 31. Dezember 2018 übrigens noch vor Leipzig – bei 602 566 Bürgern mit Hauptwohnsitz. Doch das ist eben keine amtliche Zahl.

Von Jens Rometsch

LVZ

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