Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

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kreisfreie Stadt Kiel

Wappen kreisfreie Stadt Kiel
Wappen

Wappengenehmigung/ -annahme: 14.05.1901

Entwurfsautoren: Wappenfiguren:

Wappenbeschreibung:
In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem gemauerten schwarzen Boot.

Historische Begründung:
Die heutige Form des Wappens der Landeshauptstadt Kiel findet sich erstmals auf dem Wappenfries des 1876-1879 gebauten Regierungsgebäudes in Schleswig, in welcher es 1901 amtlich festgestellt wurde. Ältere Darstellungen zeigen ein goldenes Boot in einem schwarzen, dem Nesselblatt aufgelegten Herzschild. An einer Förde gelegen, hatte der Ort seit seiner Gründung stets einen engen Bezug zur Seefahrt, der bis in die heutige Zeit bestehen geblieben ist: Als Handelsund Hansestadt erlebte Kiel besonders im 14. und 15. Jh. eine wirtschaftliche Blüte. Die Entwicklung zur Großstadt stand im Zusammenhang mit der Rolle als "Reichskriegshafen" nach 1871. Heute ist Kiel Standort von Werftindustrie und Ausgangspunkt wichtiger Fährverbindungen. Der Stadtname selbst ist als "Kyl" im Sinne von "Keil" die alte Bezeichnungsform der Kieler Förde. Gegründet wurde der Ort von Graf Adolf IV. 1250 wurde die Kieler Burg eine Hauptresidenz der holsteinischen Grafen aus dem Schauenburger Hause. An diese Tradition knüpfte die Rolle der Stadt als gottorfischer Herrschaftssitz im 18. Jh. an. Bereits seit Anfang des 20. Jh. Dienstsitz des Oberpräsidenten der preußischen Provinz, wurde Kiel nach 1945 trotz erheblicher Kriegszerstörungen Hauptstadt des neugegründeten Bundeslandes Schleswig-Holstein. Das Nesselblatt als das Herrschaftssymbol der Grafen von Holstein als Stadtherren ist schon in den ersten Stadtsiegeln zu finden. Neben diesem steht das Schiff als Zeichen der durch Seefahrt und Handel wohlhabend gewordenen, politisch selbstbewußten Bürgergemeinde. Das Siegel- bzw. Wappenbild des Ortes, der 1242 zur Stadt erhoben wurde, war im Laufe der Jahrhunderte Wandlungen unterworfen. Siegel vom Ende des 13. Jh. zeigen das von einem Steuermann gelenkte Schiff mit Mast und Flagge, zwei Sternen seitlich und dem Nesselblattschild am Bug. Im 14. Jh. führte die Stadt ein dem heutigen Wappen vergleichbares Siegelbild, das sich auf frühneuzeitlichen Bildquellen auch in einen Wappenschild eingezeichnet findet. Demgegenüber schwebte seit dem 16. Jh. das Nesselblatt im Siegelbild über dem Schiff. Die Rückkehr zu der älteren Form mit dem unbemannten Schiff inmitten des Nesselblattes erfolgte 1901 durch die kaiserliche Wappenverleihung. Diese Darstellung wurde vom preußischen Heroldsamt festgelegt und besitzt bis heute Gültigkeit.