Seit 10.30 Uhr waren die Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres am Samstag in Illmitz im Einsatz. Sie beförderten abwechselnd Wasser zu der Feuerstelle. Die Hubschrauber waren jeweils mit einem Löschbehälter mit einem Volumen von 3.000 Litern ausgestattet. Einer der beiden Hubschrauber wurde an Land befüllt, der andere löschte direkt mit Seewasser. Beide Hubschrauber waren insgesamt 10,5 Stunden in der Luft. Dabei flogen sie 297.000 Liter Löschwasser zu der Brandstelle. Beim Befüllen der Behälter wurden 199 Landungen durchgeführt.
Schwierige Löscharbeiten
55 Einsatzkräfte der Feuerwehren Illmitz und Apetlon, 15 Personen vom Flugdienst Burgenland und sechs Bundesheermitarbeiter waren im Einsatz. Die Löscharbeiten gestalteten sich für die Feuerwehren schwierig – auf der Landseite sei sumpfiges Gebiet, im Wasser sei es zu seicht, um mit Löschbooten heranzukommen, sagte Alois Kracher von der Feuerwehr Illmitz. „Man kommt an den Brandherd, der mehrere hundert Meter innen im Schilfgürtel ist, nicht heran“, so Kracher.
Brandursache noch unklar
„Aus derzeitiger Sicht kann noch nicht gesagt werden, was die Ursache des Brandausbruchs war. Fakt ist, dass wir bei der Alarmierung schon einen sehr weit entwickelten Schilfbrand vorgefunden haben“, so Feuerwehrsprecher Peter Kroiss. Es wurden insgesamt rund 700 Hektar Schilf vernichtet. Das teilte die Polizei, die das Gebiet mit dem Hubschrauber abgeflogen hatte, am Samstag mit. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Die Feuerwehr hielt am Samstag noch Brandwache, um eventuell aufflammende Glutnester zu bekämpfen.
Black-Hawk-Hubschrauber im Einsatz
Das Feuer auf dem Seevorgelände war am Freitag von einem Passanten bemerkt worden. Er alarmierte die Einsatzkräfte. Der Rauch und die Flammen waren bis an die andere Seite des Neusiedler Sees sichtbar.
Lob für Einsatz
„Dieser Einsatz zeigt einmal mehr, dass sich die österreichische Bevölkerung auch in schwierigen Zeiten auf das Bundesheer verlassen kann. Mit Hilfe von zwei Black Hawk und der professionellen Arbeit unserer Piloten konnten wir die zivilen Kräfte vor Ort erfolgreich unterstützen", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Wertvoller Lebensraum zerstört
Der Brand hat wertvollen Lebensraum zerstört. „Es gibt kurzfristige Schäden und es gibt sicher auch Schäden, die über Jahre sichtbar und dokumentierbar sein werden“, erläuterte Alois Lang vom Nationalpark im APA-Gespräch. Langfristig könnte es aber unter den Tieren auch einige Profiteure geben – jene die gerne in Jungschilfbestände gehen.
Vögel, Säuger und Amphibien betroffen
Der kurzfristige Schaden würde Tiere treffen, die entweder gebrütet haben oder noch brüten oder die gerade mit Jungen unterwegs sind, die dann verloren seien, so Lang. In der Vogelwelt seien dies hauptsächlich Enten, Graugänse, Schilfsingvögel – je nachdem, was schon da sei. Tiere, die wie die Graugänse, bereits Junge hätten, oder solche, die überhaupt noch auf der Brut gesessen seien – „die sind tot, die sind weg. Da ist eine Generation verloren.“ Wie viele das seien, wisse man noch nicht. Dazu kämen auch noch kleinere Säuger und Amphibien.