Start Politik Schleswig-Holstein: Kiel baut Landeszentrum für eSport (Update)

Schleswig-Holstein: Kiel baut Landeszentrum für eSport (Update)

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In Kiel entsteht das
In Kiel entsteht das "Landeszentrum für eSport und Digitalisierung" (Foto: Lh Kiel / Kai Teichmann)

Förderung an der Förde: In Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel wird das erste „Landeszentrum für eSport und Digitalisierung“ eingerichtet.

Update vom 6. Dezember 2019: Die Tinte unter dem Mietvertrag ist trocken: An der Holstenbrücke in Kiel entsteht das „Landeszentrum für eSport und Digitalisierung Schleswig-Holstein“ (LEZ SH). Die Eröffnung soll im 1. Quartal 2020 über die Bühne gehen. Der frisch wiedergewählte eSport-Bund-Vize und Projektleiter Martin Müller spricht von einem „großen Schritt nach vorn“.

Das LEZ SH ist als „Begegnungsort für eSport“ konzipiert und wird eSport-Trainingsräume mit moderner Hardware, einen Fitnessraum für Ausgleichssport und ein Live-Streaming-Studio umfassen. Die Infrastruktur steht sowohl Schulen und Jugendtreffs als auch der Politik und Verwaltung offen und soll nicht zuletzt für Events genutzt werden.

Wie berichtet, werden sich das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Kiel mit einem sechsstelligen Zuschuss an der Finanzierung beteiligen. „Wir als Landesregierung haben immer deutlich gemacht, dass wir eSport als Teil der heutigen Jugendkultur verstehen und diese Entwicklung intensiv begleiten wollen, beispielsweise bei der Medienkompetenzschulung und der Suchtprävention“, erklärt Innenstaatssekretärin Kristina Herbst (CDU). „Deshalb fördern wir auch den Aufbau von kommunalen eSport-Häusern im Land.“

Kristina Herbst (CDU) ist Staatssekretärin für Inneres im Kabinett von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (Foto: Staatskanzlei / Frank Peter)
Kristina Herbst (CDU) ist Staatssekretärin für Inneres im Kabinett von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (Foto: Staatskanzlei / Frank Peter)

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) will Kiel auf der digitalen Landkarte durch das LEZ SH noch sichtbarer machen. „Dafür ist die Digitale Woche ganz wichtig, das LEZ ist nun ein weiterer Leuchtturm“. Die Landeshauptstadt habe mit Hochschulen und wachsender IT-Branche und Spieleentwicklern „genau die richtige Basis für den bevorstehenden großen Aufschwung des eSports in Schleswig-Holstein.“

Meldung vom 22. Februar 2019: Die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein hat sich vorgenommen, das Bundesland zum „Gamer-Land“ zu entwickeln – und hat das auch im Koalitionsvertrag festgehalten. 500.000 Euro stehen für das Jahr 2019 bereit: Mit dem Geld wird unter anderem die Ausbildung von Übungsleitern und die Gründung von eSport-Abteilungen in Sportvereinen finanziert. Die entsprechende Förderrichtlinie soll im April veröffentlicht werden.

Jetzt folgt ein weiteres, konkretes Projekt: In der Landeshauptstadt Kiel ist das „Landeszentrum für eSport und Digitale Kompetenz“ – kurz: LESZ – geplant. Die Stadt stellt 150.000 Euro für die ersten drei Jahre zur Verfügung, weitere 100.000 Euro kommen vom Land. Die Eröffnung ist für den September 2019 geplant, als Teil der Digitalen Woche in Kiel.

Damit entsteht ein zentraler Anlaufpunkt „für nachhaltiges eSport-Training“, so Innenstaatssekretärin Kristina Herbst (CDU). Die Trainings- und Wettbewerbsräume sollen außerdem für eSport-Events genutzt werden. Geschultes Personal will insbesondere minderjährigen Menschen Medienkompetenz und „einen gesunden Umgang mit Videospielen“ vermitteln. Ziel ist es, das LESZ zum „bundesweiten Vorbildprojekt für Digitalisierungskompetenz und eSport“ zu entwickeln.

Als Träger fungiert der eSport-Bund Deutschland (ESBD), der sowohl eigene Ressourcen einbringt als auch weitere Sponsoren und Fördermitglieder organisieren will. Laut ESBD-Pressemitteilung soll zunächst die Finanzierung auf eine sichere Basis gestellt werden – mittelfristig soll sich das Zentrum selbst tragen können.

„Wir wollen die eSport-Bewegung im Norden eng einbinden“, sagt ESBD-Präsident Hans Jagnow. „Gemeinsam können wir hier ein bundesweites Flaggschiff für nachhaltiges Training bis in den Spitzenbereich des eSports schaffen.“

2 Kommentare

  1. Kurzer Korrekturhinweis:

    Schleswig-Holstein hat eine Jamaika-Koalition und damit keine „schwarz-grüne Landesregierung“.
    Sehr grober Recherchefehler. Ansonsten super Artikel und super Sache, dass das Land SH so vorbildlich damit umgeht.

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