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Ich war überall: Tschetschenien, Afghanistan, Südsudan - Mit einem Gentleman stilsicher an die gefährlichsten Orte der Welt Hardcover – May 5, 2014
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LanguageGerman
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PublisherPlassen Verlag
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Publication dateMay 5, 2014
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Dimensions5.75 x 1.1 x 8.66 inches
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ISBN-103864701716
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ISBN-13978-3864701719
The Amazon Book Review
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Product details
- Publisher : Plassen Verlag (May 5, 2014)
- Language : German
- ISBN-10 : 3864701716
- ISBN-13 : 978-3864701719
- Item Weight : 1.19 pounds
- Dimensions : 5.75 x 1.1 x 8.66 inches
- Best Sellers Rank: #872,938 in Books (See Top 100 in Books)
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Schon die grosse Auswahl der ausnahmslos ungewöhnlichen Reiseziele mit 9 detaillierten Reiseberichten* und 13 kompakten Destinationen** zeigt, dass Kolja Spöri mit Tiefgang reist und nicht einfach oberflächlich Länderlisten abgehakt hat. Vielmehr geht es ihm um das Erleben von starken Eindrücken, den "émotions fortes", wie es sein Vorbild Peter Scholl-Latour ausdrückt, direkt am Puls der Geschichte oder der "Breaking News".
Der zunächst überheblich klingende Buchtitel wird durch den selbstironischen Schreibstil ins sympathische gedreht und durch die wohl erstmalige Beschreibung der weltweiten Ländersammlerszene im Detail erklärt: es geht um "systematisches Reisen", um irgendwann wirklich "überall" gewesen zu sein. Was bis heute noch niemand geschafft hat. Auch wenn sich mittlerweile eine organisierte Gemeinde von "Reisesüchtigen" gebildet hat. Die berühmtesten Vertreter dieser Zunft kennt Spöri persönlich und portraitiert fast alle freundlich. Er zeigt damit, dass es ihm nicht einfach nur um seinen eigenen "Egotrip" geht, sondern er teilt offenbar gerne seine Erfahrungen, geht offen auf die Kollegen zu und organisiert internationale Treffen.
Die ausführlichen Beschreibungen zum richtigen "Habitus" des Reisenden, ob in "Grande Dame Hotels", "Hot Spots" oder bei Begegnungen mit "Big Boys" mögen für Rucksacktouristen eher schwer zu schultern sein, aber auch der neidische deutsche Durchschnittsmichel mit Hartschalenkoffer ist hier wahrlich nicht die Zielgruppe. Eher Freunde von "Der grosse Gatsby", "Die Zwei" oder "007". Solche Zeitgenossen, die nur mit Handgepäck oder gar "zero luggage" reisen und dennoch darauf Wert legen, bei jeder Gelegenheit korrekt gekleidet zu sein.
"Politisch korrektes Denken" interessiert den Autor hingegen weniger. Im Gegenteil. Wer zwischen den Zeilen zu lesen vermag, findet erstaunlich offene und erfrischende Analysen, im Widerspruch zur vorherrschenden Meinungsmache in den Mainstream-Medien.
Spöri's Buch ist der "einsame Planet" für Elitäre, Anspruchsvolle, Snobs. Wer sonst empfiehlt die Mitnahme von Galoschen oder personalisierten Geschenken für Gästebesuche oder geprägten Grusskarten zur Hinterlegung an der Hotelrezeption? Diese Mischung aus "Gentleman" und "Adventurer" ist schon eine ungewöhnliche Kombination.
Das Sicherheitskonzept ("Stärke zeigen") ist zwar überzeugend, aber auch nicht für jedermann geeignet. Allgemeingültig sind hingegen die Tips & Tricks, von "One-Way-Autos" über Multi-Reisepässe und Visatricks bis zur Malariaprophylaxe, sowie Internet- und Literaturquellen.
Für Reisende mit überdurchschnittlichem Horizont: absolut lesenswert !
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* Tschetschenien, Libyen (im Arabischen Frühling mit kugelsicherer Weste), Hilfslieferung zu den Dadaab-Flüchtlingscamps, Goma im Kongo, Ilemi-Dreieck & UN-Flug in den Südsudan, Gambia bis Liberia overland mit Besuch bei Präsidentin Johnson-Sirleaf, Mauretanien & Mali, Road of Bones in Sibirien im Winter
** Belfast-Friedenslinien, Niemandsländer in Zypern inkl. Varosha, Nordkorea, Israel & Palästina, Transnistrien & Gagausien, Bergkarabach & Nachitschewan, Die drei Guyanas, Haiti, Osttimor, Abchasien & Adscharien & Südossetien, Karakalpakastan & Turkmenistan, Usbekistan & Afghanistan, Somaliland
Spöri scheint bekennender Fan des Libertarismus bzw. einer Privatrechtsgesellschaft (ggf. mit Einschränkungen) zu sein (wie ich teils auch), so dass ich mir weitere interessante Ansichten zu Situationen auf Weltreisen erhoffte und auch (wiederum nur als bissiger kurzer Hinweis darauf, dass jenes UN-Equipment, jene Hilfsleistung, jener Waffendeal) vom heimischer Steuerzahlen finanziert werde. Soweit so gut also eine akzeptables Buch. Noch dazu in edlem Hardcover-Textil-Einband einigen Farbfotos vom Autor, ganz nach Art Peter Scholl-Latours.
Die Schattenseite des Buches ist die überhebliche und angeberische Selbstdarstellung des Autors und und die Lobpreisungen seiner edlen Kumpels und Bekanntschaften aus der (teils!) abgehobenen Welt der Banker, Manager, Unternehmer etc. als Mitglieder einer Klasse Mensch, die gekennzeichnet ist durch Luxus, offenbar Unmengen an "Kleingeld", "Geschmack", Organisationstalent, minimales Schlafbedürfnis von wenigen Minuten je Tag bzw. sogar Woche (so scheint es) und äußerst überdurchschnittlicher Tatkraft (als Reisende oder Unternehmer oder Trader etc). Das ist halt der ideale "Übermensch", wie man ihn sich im Libertarismus als Normalform wünscht. Diese Darstellung seiner selbst hat meiner Ansicht nichts mehr mit dem bescheidenen Understatement eines Gentleman zu tun, als den Herr Spöri sich bereits im Titel des Buches bezeichnet, sondern passt besser zu einem Angeber oder abgehobenen/erfolgsverwöhnten Überflieger und Weltbürger ohne Wurzeln oder Heimat. Absurd wird es, wenn der Autor dann auch noch entsprechende hochpreisige edle Bekleidungstipps für die Hardcore-Traveller gibt.
Unterm Strich: Ein durchaus interessanter Autor (der mal besser mehr Bodenhaftung wahren sollte) mit einigen interessanten Erfahrungen aus vielen Gegenden der Welt, die durchaus eine solide Ergänzung bis Gegendarstellung zu den Berichten sind, die man in der BRD von unseren werten Qualitätsmedien nur selten bis nie erfährt. Leider beschränkt sich dies circa auf die Hälfte des Buches.
An den Autor: Wünschenswert wäre es, den Schwerpunkt des Buchen weg vom "ich" und den ganzen Selbst- und Fremdbeweihräucherung und hin zum "Überall" verlagern. Also mehr Fakten und Eindrücke zum politischen, sozialen, kulturellen, militärischen, geheimdienstlichen Geschehen und der Historie vor Ort sowie die Verstrickungen über Hintermänner, sofern bekannt, zu liefern.
"Ich war überall" gehört zur Standardlektüre für Extrem- und Vielreisende. Die Lektüre empfiehlt sich darüber hinaus für berufliche Reisetätigkeiten, nicht nur in eher entlegene und unbekannte Gebiete. Die überzeugenden Sicherheitstips könnten im Erlebensfall den Unterschied ausmachen und sind ebenfalls hilfreich in vermeintlich sicheren Reiseländern. Aktuell bei der Fussball Weltmeisterschaft 2014 könnten die Tipps über den Ausgang der Reise entscheiden.
Wertvoll ist ebenfalls die Übersicht zum systematischen Länder sammeln. Wer sich schon immer über Länderpunkte sowie deren Unterschiede und Bewertungssysteme informieren wollte, findet hier eine übersichtliche Gegenüberstellung der weltweit führenden Clubs und Organisationen. Nicht nur nützlich für Mitglieder der Vielreisendenszene.
Eine klare Empfehlung für alle, die aussergewöhnliche Reisen erleben und überleben wollen.
Aber das Buch selbst war dann wenig mehr als eine Aufzählung von Zielorten. In den jeweiligen Ländern selbst fährt man dann möglichst schnell mit einem Mietwagen zum teuersten Hotel am Ort und bleibt dort. Toll. Und was hat man dann gesehen? Über die Kontrollen bei der Einreise erfährt man zwar einiges, aber ansonsten sind diese Länder nun immer noch die ungekannten Flecken auf der Landkarte, die sie auch vorher schon waren.
Außerdem nutzt der Autor dieses Buch, um dem Leser seine eigene politische Meinung aufzudrängen. So ist er z.B. "für Kernkraft" - so schlimm kann es ja nicht sein, denn immerhin kann man Tschernobyl nun schon wieder besuchen. (Aha.) Und den öffentlichen Nahverkehr soll man grundsätzlich in keinem Land der Welt nutzen, außer in Japan. (Äh, aha. Ich werde es mir merken und in Nürnberg in Zukunft nur noch Taxis nehmen.)
Zum einmal lesen ganz nett, aber viel erfährt man nicht über die bereisten Länder.