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»Zum Selbstkostenpreis« Türkischer Roter Halbmond verkauft Zelte für Erdbebenopfer an Hilfsorganisation

Anstatt sie zu spenden, hat die größte Wohltätigkeitsorganisation der Türkei offenbar 2050 Zelte für umgerechnet knapp 2,3 Millionen Euro verkauft. Mehrere Oppositionspolitiker fordern nun den Rücktritt des Vorsitzenden.
Zelte für Erdbebenopfer im türkischen Hatay (Symbolbild)

Zelte für Erdbebenopfer im türkischen Hatay (Symbolbild)

Foto: Murat Kocabas / ZUMA Wire / IMAGO

Der türkische Rote Halbmond steht in der Kritik, weil er Zelte für Erdbebenopfer an eine andere Hilfsorganisation nicht gespendet, sondern verkauft hat. Wie die Zeitung »Cumhuriyet« am Sonntag berichtete  , verkaufte der Rote Halbmond 2050 Zelte an die Hilfsorganisation Ahbap  offenbar für umgerechnet knapp 2,3 Millionen Euro. Dies sei ein »Skandal«, schrieb der Journalist Murat Ağırel.

»Die größte Wohltätigkeitsorganisation der Türkei, der Rote Halbmond, hat Zelte verkauft, anstatt sie kostenlos an die Bedürftigen zu verteilen, als die Menschen drei Tage nach dem Erdbeben um sie bettelten«, kritisierte Ağırel. Der Leiter des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kınık, bestätigte im Kurzbotschaftendienst Twitter  , dass Kızılay Çadır  , eine für die Herstellung der Zelte zuständige Tochtergesellschaft seiner Organisation, sie Ahbap »zum Selbstkostenpreis« zur Verfügung gestellt habe.

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Mehrere Oppositionspolitiker forderten den Rücktritt Kınıks. »Schämen Sie sich«, schrieb die Vorsitzende der nationalistischen Iyi-Partei, Meral Akşener, auf Twitter.

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Der türkischen Regierung war vorgeworfen worden, nach dem Erdbeben in mehreren Orten nicht genügend Zelte und humanitäre Hilfe verteilt zu haben. Auch seien nicht genügend Rettungsteams eingesetzt worden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte diejenigen, die den Roten Halbmond kritisiert hatten, als »unehrlich und abscheulich« bezeichnet. Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei, Kemal Kılıçdaroğlu, warf Erdoğan daraufhin in einem Tweet vor, »die Erdbebenopfer zu beleidigen«.

Bei dem schweren Erdbeben am frühen Morgen des 6. Februar waren in Syrien und der Türkei nach offiziellen Angaben mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen.

swe/afp