Nakba

im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina

Als Nakba (arabisch النكبة, DMG an-Nakba ‚Katastrophe‘ oder ‚Unglück‘, hebräisch הַנַּכְּבָּה haNakbah) wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina bezeichnet. Sie vollzog sich zwischen dem UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 und dem Waffenstillstand von 1949 nach dem Palästinakrieg, den die sechs arabischen Staaten Ägypten, Irak, Libanon, Saudi-Arabien, Syrien und Transjordanien gegen den am 14. Mai 1948 gegründeten Staat Israel führten.

Palästinensische Flüchtlinge verlassen Galiläa, Oktober 1948

Im Geschichtsbild von Palästinensern, anderen Arabern und Antizionisten wird die Nakba meist als von vornherein geplante ethnische Säuberung durch das Militär Israels beschrieben, im Geschichtsbild Israels meist als eine freiwillige und auf arabische Aufrufe reagierende Flucht. Die Geschichtswissenschaft, besonders Neue israelische Historiker, haben beide Bilder durch genaue Untersuchungen korrigiert und differenziert.

Vereinzelt wird die Vertreibung von Juden aus arabischen und islamischen Ländern als jüdische Nakba bezeichnet.

Hintergrund Bearbeiten

 
Bei der Zwangsumsiedlung Juli 1948 geleitet israelisches Militär einige der 3.000 arabischen Nichtjuden Haifas, die das bei Einnahme der Stadt am 22. April 1948 von der Hagana garantierte Bleiberecht wahrnahmen,[1] mit Habe ins Viertel Wadi Nisnas

Der 1947 veröffentlichte UN-Teilungsplan für Palästina sah die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates vor, der unter Einschluss der weithin unbewohnten Wüste Negev (1949 mehr als 60 % von Israels Territorium) mehr als die Hälfte des Mandatsgebiets ausmachen sollte. Der Exodus der arabischen Bevölkerung begann während des arabisch-jüdischen Bürgerkriegs, der sich entspann, nachdem im November 1947 die UNO-Mitglieder den UN-Teilungsplan mit großer Mehrheit angenommen hatten. Er setzte sich im unmittelbar nach der Erklärung der Unabhängigkeit des Staates Israel von den arabischen Staaten begonnenen arabisch-israelischen Krieg fort. Aus israelischer Sicht, der sich die meisten westlichen Staaten angeschlossen haben, werden die Kriege um Israels Unabhängigkeit als „israelischer Unabhängigkeitskrieg“ bezeichnet.

Die Gründe, die zur Flucht von etwa 700.000 arabischsprechenden Nichtjuden des seinerzeitigen britischen Mandatsgebietes Palästina[2] führten, sind umstritten,[3] in ihren politischen Folgen nach Ansicht des französischen Historikers Henry Laurens jedoch letztlich irrelevant: Das Wesentliche sei nicht, dass die Palästinenser gegangen sind, „sondern dass sie nicht zurückkehren durften“, wie ja auch Geflüchtete und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten 1945–1950 nicht in ihre angestammten Wohnorte dort zurückdurften. Die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge sei auf Anweisung verhindert worden: „Die Dörfer wurden mit Planierraupen zerstört oder in die Luft gesprengt und die Ernten in Brand gesteckt. Flüchtlinge, die versuchten zurückzukehren, wurden erschossen.“ Dabei seien die damaligen Zionisten davon ausgegangen, dass die Palästinenser kein eigenes Volk seien, sondern Araber und damit Teil eines größeren Volkes.[4]

Im Rahmen der Waffenstillstände von 1949 mit Ägypten, Libanon, Syrien und Transjordanien vereinbarte Israel mit diesen im Wege der Familienzusammenführung getrennte Flüchtlinge am Aufenthaltsort des männlichen Familienoberhaupts zusammenzubringen. Dabei ließ Israel, wenn auch sehr widerstrebend, palästinensische Frauen und Kinder, die sich vor dem Krieg in Sicherheit gebracht hatten, zurückziehen zu ihren männlichen Familienoberhäuptern, die in der umkämpften Heimat ausgeharrt hatten.[5] Nach 1949 verweigerten die arabischen Aufnahmeländer der palästinensischen Flüchtlinge jahrzehntelang, teils bis heute, jedes Gespräch, geschweige denn Verhandlungen mit Israel. So kam es zu keinem Abkommen mit Israel, das palästinensischen Geflüchteten Erleichterung hätte bringen können, z. B. Entschädigungen für verlorenes Vermögen oder die Anerkennung erlittenen Leides. Das pauschal geforderte Recht auf Rückkehr verweigert Israel den betagten geflüchteten Palästinensern auch heute, die mehr als 75 Jahre nach diesem Exodus ebenso alt und älter sind. Den Nachkommen palästinensischer Geflüchteter und Vertriebener gewährt Israel nicht die Einwanderung, während propalästinensische Vertreter sogar für sie, die außerhalb des Gebiets, das heute Israels Territorium ist, geboren wurden, ein Recht auf ‹Rückkehr› fordern.

Als „jüdische Nakba“ haben einzelne Autoren die Flucht und Vertreibung von 850.000 Mizrachim aus arabischen und islamisch geprägten Ländern seit dem israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948 bis heute bezeichnet.[6][7][8]

Begriff Bearbeiten

 
Demonstration am „Tag der Nakba“, Hebron, Westjordanland, 2010

Geprägt wurde der Ausdruck Nakba von dem arabischen Nationalisten Constantin Zureik, einem Geschichtsprofessor an der Amerikanischen Universität Beirut. Er verwendete ihn erstmals in seinem 1948 erschienenen Buch Maʿnā an-Nakba, deutsch: die Bedeutung des Unglücks. Im Kontext der Flucht und Vertreibung der Palästinenser lässt der Begriff sich bereits im Juli 1948 erstmals nachweisen auf einem arabischsprachigen Flugblatt der Hagana an arabische Bewohner von al-Tira bei Haifa (heute Tirat Carmel).[9] Zusammen mit Naji al-Alis Hanzala (dem barfußlaufenden Kind, das immer von hinten gezeichnet ist) und dem symbolischen Schlüssel zum Haus in ihrer alten Heimat, den viele der betagten palästinensische Geflüchteten bzw. zumeist deren Nachkommen noch immer aufbewahren, ist die Nakba vielleicht das wichtigste Symbol des palästinensischen Diskurses.[10]

Nach Angaben der UNRWA von 2010 machen die betagten palästinensischen Geflüchteten und vorwiegend deren Nachkommen etwa 40 % der gesamten Bevölkerung der israelisch besetzten Gebiete sowie 2/3 der Bewohner Gazas aus. Angenommen unter den etwa 45.000 Palästinensern (2013), die 1949 und davor geboren wurden (1,04 Prozent aller Palästinenser in Gazastreifen und Westbank), verteilen sich die betagten palästinensischen Geflüchteten wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung, dann lebten 2013 etwa 14.600 Geflüchtete im Gazastreifen (2/3 der dortigen Altersgruppe der vor 1949 Geborenen) und 13.000 in der Westbank (40 % der dortigen Altersgruppe der vor 1949 Geborenen).[11] Da der Exodus mehr als 75 Jahre zurückliegt sind sie ebenso alt und älter und ihre Zahl der Sterblichkeit entsprechend stark rückläufig. Unter den Palästinensern seien Geflüchtete und ihre Nachkommen im stärkeren Ausmaß von Armut, Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung und ihre arbeitsfähigen Nachkommen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.[12] Die ausbleibende Integration der Nachkommen palästinensischer Geflüchteter ins palästinensische Arbeitsleben und die Gesellschaft federt die UNRWA ab, einzigartig für die Geflüchteten weltweit und deren jeweilige Nachkommen, die nicht nur die eigentlichen palästinensischen Geflüchteten, sondern all ihre Nachkommen in den palästinensischen Gebieten versorgt.

Nakba-Diskurs bei Palästinensern Bearbeiten

Nakba-Tag Bearbeiten

Palästinenser gedenken der Nakba jährlich am 15. Mai, dem Tag nach der Verlesung der Unabhängigkeitserklärung Israels gemäß dem gregorianischen Kalender, als „Tag der Nakba“, während viele in Israel und in jüdischen Gemeinden der Diaspora die Gründung Israels nach dem jüdischen Kalender am 5. Ijjar (oder, falls er auf Schabbat fällt, an Nachbartagen) als „Jom haʿAtzmaʾut“, als Nationalfeiertag der Unabhängigkeit Israels, gefeiert wird, wobei beide Kalender sich wegen unterschiedlicher Schaltregeln gegeneinander verschieben. 2004 hatte der damalige Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete Jassir Arafat den Tag eingeführt, der in vielen Ländern begangen wird. In den Autonomiegebieten kommt es dabei zu häufig gewaltsamen Protesten.[13] Der „Tag der Nakba“ hat im palästinensischen Kalender eine besondere Stellung als Gedenktag. An ihm soll die Geschichte Palästinas thematisiert und vergegenwärtigt werden und der historischen Ereignisse gedacht werden.[14]

Nakba-Diskurs in Israel Bearbeiten

Israelische Gesetzgebung Bearbeiten

2008 verbot das israelische Ministerium für Kultur und Sport die Verwendung des Wortes Nakba in arabischsprachigen israelischen Schulbüchern. Minister Gidʿon Saʿar erklärte, es gebe keinen Grund, die Gründung des Staates Israel in offiziellen Unterrichtsprogrammen als Katastrophe darzustellen.[15] Rechtsgerichteten Israelis sind die Gedenkfeiern arabischer Israelis ein Dorn im Auge, da diese des Nakba-Tages am israelischen Unabhängigkeitstag gedenken. Im März 2011 beschloss die Knesset daher ein kontroverses Gesetz, das zwar nicht das Gedenken verbietet, aber das Finanzministerium kann staatlich geförderten Institutionen, die solche Gedenkfeiern abhalten oder unterstützen, die Zuschüsse kürzen. Im Januar 2012 bestätigte Israels Oberste Gericht das Nakba-Gesetz. Kürzungen drohen auch jenen staatlich geförderten Einrichtungen, die Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen wollen.[16]

Nakba als Kampfbegriff der israelischen Rechten Bearbeiten

Seitens der israelischen Rechten wird der Begriff Nakba als Drohung einer ethnischen Säuberung gegen Palästinenser und palästinensisch stämmige Israelis genutzt. Beim national-religiösen, rechtsextremen Flaggenmarsch am Jerusalemtag kommt es regelmäßig insbesondere zu rassistischen Äußerungen gegen Araber und arabische Muslime.[17] 2021 riefen Teilnehmer des Marsches Slogans wie „Tod den Arabern“, „Ein toter Araber ist ein guter Araber“ und „Die zweite Nakba [Vertreibung der Palästinenser] kommt bald“.[18] Nach dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel im Oktober 2023, mit hunderten israelischen Toten, forderte der Knesset-Abgeordnete Ariel Kallner (Likud) die ethnische Säuberung des Gazastreifens und umschrieb diese mit dem Wort Nakba:

„Im Moment gibt es nur ein Ziel: Nakba! Eine Nakba, die die Nakba von 1948 in den Schatten stellen wird. Nakba in Gaza und Nakba für jeden, der es wagt, sich anzuschließen! Ihre Nakba, denn wie damals 1948 ist die Alternative klar.“[19]

Im November 2023 sprach sich sein Parteifreund, Landwirtschaftsminister Avi Dichter, in einem Interview für eine „Gaza-Nakba“ aus: „So wird es enden.“[20]

Initiativen Bearbeiten

Im Jahre 2002 wurde in Israel ein Verein mit dem Namen „Zochrot“ (hebräisch זוֹכְרוֹת ‚Erinnernde‘ in weiblicher Pluralform) gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, jüdischen Israelis die Problematik der Nakba näherzubringen. Hierzu gibt der Verein eine Zeitschrift mit dem Titel „Sedek“ (hebräisch סֶדֶק Sedeq, deutsch ‚Riss‘) heraus, veranstaltet Führungen zu Wüstungen an Stellen ehemals palästinensischer Dörfer und zu ehemals vorwiegend arabischen Stadtquartieren und informiert mit Veranstaltungen zum Thema der Nakba.[21] Des Weiteren verteilt er Unterrichtsmaterial über die Nakba an interessierte Lehrer und Hochschulreferenten.[22]

Einordnung Bearbeiten

Ethnische Säuberung Bearbeiten

Die Nakba wird von mehrere Journalisten[23] und Wissenschaftlern[24] als ethnische Säuberung eingestuft. Zu ihnen gehören:

Andere Wissenschaftler wie Yoav Gelber[42], Benny Morris[43], und Seth J. Frantzman[44], sind nicht der Meinung, dass die Nakba eine ethnische Säuberung darstellt. Morris lehnte 2016 die Beschreibung "ethnische Säuberung" für 1948 ab, während er auch aussagte, dass man vielleicht von einer teilweisen ethnischen Säuberung sprechen könne, wenn Lod und Ramle berücksichtigt werden.[45] Im Jahr 2004 rechtfertigte Morris die Flucht und Vertreibung als moralisch vertretbar und erklärte:

„A Jewish state would not have come into being without the uprooting of 700,000 Palestinians. Therefore it was necessary to uproot them. There was no choice but to expel that population. It was necessary to cleanse the hinterland and cleanse the border areas and cleanse the main roads. It was necessary to cleanse the villages from which our convoys and our settlements were fired on.

[Journalist: The term `to cleanse' is terrible.]

I know it doesn't sound nice but that's the term they used at the time. I adopted it from all the 1948 documents in which I am immersed.“

„Ein jüdischer Staat wäre ohne die Vertreibung von 700.000 Palästinensern nicht entstanden. Daher war es notwendig, sie zu vertreiben. Es gab keine andere Wahl, als diese Bevölkerung zu vertreiben. Es war notwendig, das Hinterland zu säubern und die Grenzgebiete sowie die Hauptverkehrswege zu säubern. Es war notwendig, die Dörfer zu säubern, von denen aus unsere Konvois und unsere Siedlungen beschossen wurden.

[Journalist: Der Begriff `säubern' ist schrecklich.]

Ich weiß, es klingt nicht schön, aber das ist der Begriff, der damals verwendet wurde. Ich habe ihn aus allen Dokumenten von 1948 übernommen, in denen ich vertieft bin.“

Benny Morris: Haaretz[46]

Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas weist diese Einordnung zurück, da angesichts des erheblichen Anteils von Arabern an der israelischen Bevölkerung von einer „Säuberung“ keine Rede sein könne; die, die gegangen seien, seien vor dem Krieg geflohen; zudem habe ja der UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 ethnisch getrennte Siedlungsgebiete vorgesehen.[47] Dennoch zeigen Dokumente des UN-Unterausschusses, dass gemäß dem Plan 44 % der Bürger des jüdischen Staates Araber sein sollten.[48]

Freiwillige Auswanderung Bearbeiten

In der Jewish Virtual Library wird der Exodus der palästinensischen Bevölkerung als großenteils freiwillig dargestellt: Sie sei vor dem Krieg geflohen oder weil sie von den arabischen Führern dazu aufgefordert wurden. Von Vertreibungen sei nur eine kleine Minderheit betroffen gewesen.[49] Efraim Karsh gehört zu den wenigen Historikern, die immer noch der Meinung sind, dass die meisten der geflohenen Araber aus eigenem Antrieb gingen oder von ihren arabischen Mitbürgern dazu gedrängt wurden, trotz israelischer Versuche, sie zum Bleiben zu bewegen. Er sagt, dass die Vertreibungen in Lod und Ramle aus militärischer Notwendigkeit heraus erfolgten.[50][51][52]

Völkermord und der Vergleich mit dem Holocaust Bearbeiten

Von dem britischen Soziologen Martin Shaw und von der Webseite des Center for Constitutional Rights, einer amerikanischen Menschenrechtsorganisation, wird die Nakba als Völkermord bezeichnet.[53] Auch im Postkolonialismus findet sich diese Deutung.[54] Eine Gleichsetzung der Nakba mit dem Holocaust findet sich gehäuft im deutschen Rechtsextremismus.[55] Der israelische Historiker Omer Bartov hält die Beschreibung der Nakba als Völkermord für unzulässig: Zum einen werde der Begriff Völkermord dadurch so weit ausgedehnt, dass er bedeutungslos werde; vielmehr gelte es, zwischen Völkermorden und ethnischen Säuberungen zu differenzieren. Zum anderen sei die These, der Staat Israel sei 1948 mit einem Völkermord gegründet worden, nicht durch eine historische Beweisführung motiviert, sondern von dem „Drang, die bloße Existenz des Staates Israel zu delegitimieren.“[56]

Vergleich mit der „jüdischen Nakba“ Bearbeiten

In Israel ist die Ansicht verbreitet, dass die Nakba und die Vertreibung von Juden aus arabischen und islamischen Ländern, von der 850.000 Mizrachim betroffen waren, beide Teil eines Bevölkerungsaustauschs waren, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Konfliktregionen stattfand. Doch während die israelische Regierung die aus den arabischen Ländern und dem Iran vertriebenen Juden integriert habe, sei dies mit den Palästinensern in den sie aufnehmenden Staaten nicht geschehen: Ihr Flüchtlingsstatus wurde im arabischen Ausland (Libanon, Syrien) wie in den palästinensischen Gebieten unter arabischer Regierung von 1948 bis 1967 weitervererbt und sie wie ihre Nachkommen mussten und müssen unter ärmlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben, was dann die israelische Besatzungsverwaltung (1967 bis 1995) unverändert ließ wie auch die seither zuständige Palästinensische Autonomiebehörde nichts daran ändere. Auch bestehe Israel, anders als die arabischen Staaten, nicht auf einem Rückkehrrecht der vertriebenen jüdischen Araber,[57] geschweige denn auf ein Recht auf Einwanderung ihrer Nachkommen in die Herkunftsländer ihrer Vorfahren, während propalästinensische Vertreter sogar für Nachkommen palästinensischer Geflüchteter und Vertriebener, die außerhalb des Gebiets, das heute Israels Territorium ist, geboren wurden, ein Recht auf ‹Rückkehr› verlangen.

Der israelische Historiker Yehoshua Porath hat den Vergleich abgelehnt und argumentiert, dass die ideologische und historische Bedeutung der beiden Bevölkerungsbewegungen völlig unterschiedlich ist und dass jegliche Ähnlichkeit oberflächlich ist. Porath sagt, dass die Einwanderung von Juden aus arabischen Ländern nach Israel, ob vertrieben oder nicht, aus einer jüdisch-zionistischen Perspektive die Erfüllung eines "nationalen Traums" und der israelischen nationalen Politik in Form des Ein-Millionen-Plans war. Er weist auf die Bemühungen israelischer Agenten hin, die in arabischen Ländern arbeiteten, einschließlich derjenigen der Jewish Agency in verschiedenen arabischen Ländern seit den 1930er Jahren, um eine jüdische "Alija" zu unterstützen. Porath stellt dies dem gegenüber, was er als "nationale Katastrophe" und "endlose persönliche Tragödien" bezeichnet, die von den Palästinensern erlitten wurden und zu "dem Zusammenbruch der palästinensischen Gemeinschaft, der Fragmentierung eines Volkes und dem Verlust eines Landes, das in der Vergangenheit größtenteils arabischsprachig und islamisch war", führten.[58]

Shlomo Hillel, ein Regierungsminister und aktiver Zionist im Irak, lehnte die Analogie vehement ab: "Ich betrachte den Abgang der Juden aus den arabischen Ländern nicht als den von Flüchtlingen. Sie kamen hierher, weil sie wollten, als Zionisten."[59] In einer Knesset-Anhörung erklärte Ran Cohen nachdrücklich: "Ich sage dies: Ich bin kein Flüchtling." Er fügte hinzu: "Ich kam auf Befehl des Zionismus, wegen der Anziehungskraft, die dieses Land ausübt, und wegen der Idee der Erlösung. Niemand wird mich als Flüchtling definieren."[60]

Literatur Bearbeiten

  • Bashir Bashir, Amos Goldberg (Hrsg.): The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Columbia University Press, New York 2018, ISBN 978-0-231-54448-1.
  • Benny Morris: The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-00967-7.
  • Katharina Kretzschmar: Identitäten im Konflikt. Palästinensische Erinnerung an die Nakba 1948 und deren Wirkung auf die dritte Generation. Transcript Verlag, Histoire Band 154, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4787-7.
  • Ilan Pappe: Die ethnische Säuberung Palästinas. Aus dem Englischen von Ulrike Bischoff. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2007, 6. Auflage Februar 2009, ISBN 978-3-86150-791-8.
  • Marlène Schnieper: Nakba – die offene Wunde. Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen. Rotpunktverlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-85869-444-7.

Filme Bearbeiten

  • Die Söhne von Eilaboun, ein Dokumentarfilm über den Exodus in Eilaboun von Hisham Zreiq
  • Tantura, von Alon Schwarz, über das Tantura-Massaker, 1948
  • On the Side of the Road, von Lia Tarachansky. Über der kollektiven Amnesie der Israelis in Bezug auf die schicksalhaften Ereignisse von 1948, als der Staat Israel entstand und die meisten Palästinenser zu Flüchtlingen wurden.
  • The First 54 Years: An Abbreviated Manual for Military Occupation, von Avi Mograbi. Indem sie ihre Befehle, ihre Missionen und ihre Handlungen beschreiben, berichten israelische Soldaten als Zeugen über die Mechanismen der Unterdrückung der Palästinenser von 1967 bis zum heutigen Tag. Mit diesen Zeugenaussagen enthüllen sie die Fabrik der Besatzungsmaschinerie.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nakba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jamal al-Hussayni, Präsident des AHC, sagte zum Auszug nichtjüdischer Araber aus Haifa, die die Bleibegarantie der Hagannah ausgeschlagen hatten, in der UNO am 23. April 1948: „Die Araber wollten sich nicht einem Waffenstillstand unterwerfen, der Schande gebracht hätte, und zogen es vor, ihre Wohnungen aufzugeben, ihre Habseligkeiten und alles, was sie auf dieser Welt besaßen, und die Stadt zu verlassen. Das haben sie tatsächlich getan.“ Vgl. im englischen Original: “The Arabs did not want to submit to a truce which would have brought shame upon them, as they rather preferred to abandon their homes, their belongings, and everything they possessed in this world, and leave the town. This is in fact what they did.”, United Nations / Nations Unies, “287th meeting/287ème séance” (23. April 1948), in: Security Council Official Records / Conseil de Securité Procès-verbaux officiels, Nr. 62, Jg. 3 (1948), S. 14.
  2. Alan Balfour: The Walls of Jerusalem, Preserving the Past, Controlling the Future. Wiley-Blackwell, Hoboken/Chichester 2019, S. 147.
  3. Palästinensische arabischsprechende Juden suchten im Krieg 1948 dagegen Schutz in den israelisch gehaltenen und eingenommenen Gebieten.
  4. Juden und Muslime - so nah. Und doch so fern - Teil 4, ARTE France, TV-Dokumentation 2013.
  5. Nabila al-Ahmed und Nadia Abu-Zahra, “Unfulfilled Promise”, in: Journal of Palestine Studies, Jg. 45, Heft 3 (Nr. 179; Frühling 2016), S. 24–39, hier S. 1.
  6. Warren Hoge: Group seeks justice for ‘forgotten’ Jews. In: The New York Times. 5. November 2007, archiviert vom Original am 11. November 2022; abgerufen am 3. Dezember 2012 (englisch).
  7. Warren Hoge: Recognising the Jewish 'Nakba'. In: The Guardian. 25. Juni 2008, abgerufen am 1. Februar 2023.
  8. What About the Jewish Nakba?. Webseite des Begin-Sadat Center for Strategic Studies, 31. Mai 2009
  9. Eitan Bronstein Aparicio: Ohne Erinnerung keine Zukunft. Die Nakba auf Hebräisch. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 14. September 2016, abgerufen am 4. März 2017 (Historische Zusammenfassung des Nakba-Diskurses innerhalb der israelischen Gesellschaft von einem Zochrot-Mitbegründer).
  10. Nadine Picadou: The Historiography of the 1948 Wars. In: Jacques Semelin (Hrsg.): Online Encyclopedia of Mass Violence. 2008, S. 2–14.
  11. Vgl. Demographic Yearbook für 2013 der Vereinten Nationen.
  12. UN agency for Palestinian refugees seeks $323 million for 2010. UN News Centre, abgerufen am 27. Juni 2010.
  13. Nakba-Proteste ruhiger als vor einem Jahr. In: Israelnetz.de. 15. Mai 2019, abgerufen am 18. Mai 2019.
  14. Karin Wenger: An-Nakba – die unvergessene Katastrophe der Palästinenser. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Juni 2009, archiviert vom Original am 5. Juni 2008; abgerufen am 5. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzz.ch
  15. Ian Black: 1948 no catastrophe says Israel, as term nakba banned from Arab children's textbooks, The Guardian, 22. Juli 2009, zugriff am 25. Juni 2017.
  16. Talila Nesher: Minister tells Israeli university to rethink ceremony marking Palestinian Nakba. In: Haʾaretz, am 13. Mai 2012.
  17. Festival des Rassismus in Jerusalem: Flaggenmarsch an Feiertag ahnt aus (fr.de), 30. Mai 2022, abgerufen am 21. Juli 2023.
  18. Videoausschnitt des Flaggenmarsches von 2021, Middle East Eye, 19. Juni 2021.
  19. Dt. Übersetzung des Zitats. Israeli Knesset member calls for second ‘Nakba’ amid ongoing conflict with Hamas, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  20. Jannis Hagmann: „Israel nimmt Al-Schifa-Krankenhaus ins Visier“. In: taz vom 13. November 2023, S. 2.
  21. FAZ vom 24. August 2010, Seite 29
  22. »Man kann Gedenken nicht verbieten«. Interview mit Eitan Bronstein, Direktor der israelischen Organisation Zochrot (Erinnerde), Neues Deutschland, 4. November 2010 
  23. Ian Black: Memories and maps keep alive Palestinian hopes of return. The Guardian, 26. Oktober 2010, Zugriff am 25. Juni 2017; Marlène Schnieper: Nakba – die offene Wunde. Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen. Rotpunktverlag, Zürich 2012; Gideon Levy: Ethnic Cleansing of Palestinians, Or, Democratic Israel at Work. haaretz.com, 12. Mai 2011, Zugriff am 2. Juli 2017; so auch die Broschüre Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. (Hrsg.): Begleitheft zur Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, S. 13.
  24. Haifa Rashed, Damien Short, John Docker: Nakba Memoricide: Genocide Studies and the Zionist/Israeli Genocide of Palestine. In: Holy Land Studies. 13. Jahrgang, Nr. 1, Mai 2014, S. 1–23, doi:10.3366/hls.2014.0076 (englisch): “The University of Oxford’s first professor of Israel Studies Derek Penslar recently stated that pro-Israelis needed to catch up with the past 30 years of academic scholarship that has accepted the ‘vast bulk of findings’ by the New Historians regarding the Nakba. He said: ‘what happened to the Palestinians, the Nakba, was not a genocide. It was horrible, but it was not a genocide. Genocide means that you wipe out a people. It wasn’t a genocide. It was ethnic cleansing.' That Penslar mistakenly interprets the concept of genocide is perhaps not surprising.”;Ronit Lentin: Co-memory and melancholia: Israelis memorialising the Palestinian Nakba. Manchester University Press, 2010, ISBN 978-1-84779-768-1, S. 111 (englisch): “Non-Zionist scholars operate a different timescale and highlight the continuities between wartime policies and post-1948 ethnic cleansing. They treat the Nakba as the beginning of an ongoing policy of expulsion and expropriation, rather than a fait accompli which ended a long time ago (e.g., Karmi and Cotran 1999; Pappe 2004a; Abu Lughod and Sa’di 2007)”;Michael Milshtein: The Memory that Never Dies: The Nakba Memory and the Palestinian National Movement. Hrsg.: Litvak, Meir. Palgrave Macmillan, 2009, ISBN 978-0-230-62163-3, S. 50 (englisch): “The majority of Palestinian writers”; Yasmeen Abu-Laban: The „Israelization“ of social sorting and the „Palestinianization“ of the racial contract. Reframing Israel/Palestine and the war on terror. In: dieselbe; Elia Zureik und David Lyon: Surveillance and Control in Israel/Palestine. Population, Territory and Power. Routledge, New York 2011, S. 281 ff.; Petra Wild: Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina. Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat. Promedia Verlag, Wien 2013, S. 17.
  25. Rashid Khalidi: The Hundred Years' War on Palestine: A History of Settler Colonialism and Resistance, 1917–2017. Metropolitan Books, 2020, ISBN 978-1-62779-854-9, S. 12, 73, 76, 231 (englisch).
  26. Manna, Adel: Nakba and Survival: The Story of Palestinians Who Remained in Haifa and the Galilee, 1948-1956. University of California Press, 2022, ISBN 978-0-520-38936-6, doi:10.1525/luminos.129 (englisch).
  27. Masalha, Nur: Palestine: A Four Thousand Year History. Zed Books, 2018, ISBN 978-1-78699-275-8, S. 44, 52–54, 64, 319, 324, 376, 383 (englisch).
  28. Nadim N. Rouhana and Areej Sabbagh-Khoury: Memory and the Return of History in a Settler-colonial Context: The Case of the Palestinians in Israel. In: Interventions. 21. Jahrgang, Nr. 4. Routledge, 2019, S. 527–550, doi:10.1080/1369801X.2018.1558102 (englisch, tandfonline.com).
  29. Ahmad H. Sa'di: Nakba: Palestine, 1948, and the Claims of Memory. Hrsg.: Ahmad H.; Abu-Lughod, Lila Sa'di. Columbia University Press, 2007, ISBN 978-0-231-13579-5, Afterword: Reflections on Representations, History and Moral Accountability, S. 285–314 (englisch).
  30. Sabbagh-Khoury, A.: Colonizing Palestine: The Zionist Left and the Making of the Palestinian Nakba (= Stanford Studies in Middle Eastern and Islamic Societies and Cultures). Stanford University Press, 2023, ISBN 978-1-5036-3629-3, S. 5, 11, 30, 65, 71, 81, 182, 193–194 (google.de).
  31. Alon Confino: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Hrsg.: BASHIR BASHIR, Amos Goldberg. Columbia University Press, 2019, ISBN 978-0-231-18296-6, When Genya and Henryk Kowalski Challenged History–Jaffa, 1949, S. 138 (englisch).
  32. Amos Goldberg: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Hrsg.: BASHIR BASHIR, Amos Goldberg. Columbia University Press, 2019, ISBN 978-0-231-18296-6, Introduction: The Holocaust and the Nakba: A New Syntax of History, Memory, and Political Thought, S. 20, 32 (englisch).
  33. Baruch Kimmerling: Clash of Identities: Explorations in Israeli and Palestinian Societies. Columbia University Press, 2008, ISBN 978-0-231-14329-5, S. 280 (englisch).
  34. Ronit Lentin: Co-memory and melancholia: Israelis memorialising the Palestinian Nakba. Manchester University Press, 2013, ISBN 978-1-84779-768-1, S. 8, 20–23, 69, 90, 110–111, 114,155 (google.de).
  35. Pappe, Ilan: The Ethnic Cleansing of Palestine. Oneworld Publications, 2006, ISBN 978-1-78074-056-0 (englisch).
  36. Shenhav, Yehouda: Jews and the Ends of Theory. Hrsg.: Shai Ginsburg, Martin Land, Jonathan Boyarin. Fordham University Press, 2019, ISBN 978-0-8232-8201-2, The Palestinian Nakba and the Arab-Jewish Melancholy, S. 49–50, 54, 61 (englisch).
  37. Yasmeen Abu-Laban, Abigail B. Bakan: Anti-Palestinian Racism and Racial Gaslighting. In: The Political Quarterly. 93. Jahrgang, Nr. 3, Juli 2022, S. 508–516, doi:10.1111/1467-923X.13166 (englisch).
  38. Elias Khoury: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Hrsg.: Bashir Bashir, Amos Goldberg. Columbia University Press, 2018, ISBN 978-0-231-54448-1, Foreword, S. ix–xvi (englisch).
  39. Mark Levene: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Hrsg.: BASHIR BASHIR, Amos Goldberg. Columbia University Press, 2019, ISBN 978-0-231-18296-6, Harbingers of Jewish and Palestinian Disasters: European Nation-State Building and Its Toxic Legacies, 1912-1948, S. 45–65 (englisch).
  40. Haifa Rashed, Damien Short, John Docker: Nakba Memoricide: Genocide Studies and the Zionist/Israeli Genocide of Palestine. In: Holy Land Studies. 13. Jahrgang, Nr. 1, Mai 2014, S. 1–23, doi:10.3366/hls.2014.0076 (englisch): “The University of Oxford’s first professor of Israel Studies Derek Penslar recently stated that pro-Israelis needed to catch up with the past 30 years of academic scholarship that has accepted the ‘vast bulk of findings’ by the New Historians regarding the Nakba. He said: ‘what happened to the Palestinians, the Nakba, was not a genocide. It was horrible, but it was not a genocide. Genocide means that you wipe out a people. It wasn’t a genocide. It was ethnic cleansing.' That Penslar mistakenly interprets the concept of genocide is perhaps not surprising.”
  41. Patrick Wolfe: Purchase by Other Means: The Palestine Nakba and Zionism's Conquest of Economics. In: Settler Colonial Studies. 2. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2012, S. 133–171, doi:10.1080/2201473X.2012.10648830 (englisch).
  42. Yair Auron: The Holocaust, Rebirth, and the Nakba: Memory and Contemporary Israeli–Arab Relations. Lexington Books, 2017, ISBN 978-1-4985-5949-2, S. 1–12 (englisch).
  43. Uri Ram: Ways of Forgetting: Israel and the Obliterated Memory of the Palestinian Nakba. In: Journal of Historical Sociology. 22. Jahrgang, Nr. 3, September 2009, S. 366–395, 387–388, doi:10.1111/j.1467-6443.2009.01354.x (englisch).
  44. Amos Goldberg: The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Hrsg.: BASHIR BASHIR, Amos Goldberg. Columbia University Press, 2019, ISBN 978-0-231-18296-6, Introduction: The Holocaust and the Nakba: A New Syntax of History, Memory, and Political Thought, S. 32 (englisch).
  45. Israel conducted no ethnic cleansing in 1948 - Opinion - Haaretz.com. 16. Juni 2022, archiviert vom Original; abgerufen am 25. April 2024: „I don’t accept the definition “ethnic cleansing” for what the Jews in prestate Israel did in 1948. (If you consider Lod and Ramle, maybe we can talk about partial ethnic cleansing.)“
  46. Survival of the Fittest (Cont.): When ethnic cleansing is justified. In: Haaretz. 8. Januar 2004, archiviert vom Original am 13. Juni 2022; abgerufen am 25. April 2024.
  47. David Matas: Aftershock: Anti-zionism and Anti-semitism. Dundurn Press, Toronto 2005, S. 55 f.
  48. Vergleiche UN, Sub-Committee 2 on the Palestinian Question: Report of Sub-Committee 2 to the Ad Hoc Committee on the Palestinian question of the UN General Assembly 1947. Abgerufen am 15. April 2024.
  49. Mitchell Bard: Behauptungen und Tatsachen: Die Flüchtlinge. jewishvirtuallibrary.org, Zugriff am 2. Juli 2017.
  50. Efraim Karsh: Were the Palestinians Expelled? In: Commentary. Archiviert vom Original am 24. Februar 2014; abgerufen am 6. August 2014 (englisch).
  51. Efraim Karsh: Rewriting Israel's History. In: The Middle East Quarterly. Juni 1996 (englisch, meforum.org [abgerufen am 10. August 2014]).
  52. cf. Shabtai Teveth: The Palestine Arab Refugee Problem and Its Origins. In: Middle Eastern Studies. 26. Jahrgang, Nr. 2, April 1990, S. 214–249, doi:10.1080/00263209008700816, JSTOR:4283366 (englisch).
  53. Martin Shaw: Palestine and Genocide. An International Historical Perspective Revisited. In: Holy Land Studies 12, Nr. 1 (2013), S. 1–7; The Genocide of the Palestinian People: An International Law and Human Rights Perspective, 25. August 2016. Webseite des Center for Constitutional Rights, Zugriff am 25. Juni 2017.
  54. Meron Mendel: Über Israel reden: Eine deutsche Debatte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, ISBN 978-3-462-00351-2, S. 172.
  55. Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 184 f.
  56. Martin Shaw and ʿOmer Bartov: The question of genocide in Palestine, 1948. In: Journal of Genocide Research 12, Nr. 3–4 (2010), S. 248, 252 und 258.
  57. Stephan Grigat: „Arabische Juden: eine vergessene Flüchtlingsgeschichte“. In: taz vom 26. November 2022, S. 39.
  58. Yehoshua Porath: Mrs. Peters’s Palestine. In: The New York Review of Books. Band 32, Nr. 21, 16. Januar 1986, ISSN 0028-7504 (englisch, nybooks.com [abgerufen am 23. April 2024]): “Mrs. Peters puts great emphasis on the claim that during and after the 1948 war an “exchange of populations” took place. Against the Arabs who left Palestine one had to put, in her view, about the same number of Jews, most of them driven by the Arab rulers from their traditional homes in the Arab world. And indeed there is a superficial similarity between the two movements of population. But their ideological and historical significance is entirely different. From a Jewish-Zionist point of view the immigration of the Jews of the Arab countries to Israel, expelled or not, was the fulfillment of a national dream—the “ingathering of the exiles.” Since the 1930s the Jewish Agency had sent agents, teachers, and instructors to the various Arab countries in order to propagate Zionism. They organized Zionist youth movements there and illegal immigration to Palestine. Israel then made great efforts to absorb these immigrants into its national, political, social, and economic life. For the Palestinian Arabs the flight of 1948 was completely different. It resulted in an unwanted national calamity that was accompanied by unending personal tragedies. The result was the collapse of the Palestinian community, the fragmentation of a people, and the loss of a country that had in the past been mostly Arabic-speaking and Islamic. No wonder that the Arabs look at what happened very differently. When Mrs. Peters argues, as many Israeli and pro-Israeli spokesmen once did, that all refugees should live and be rehabilitated in their new countries, the Arabs reply that all refugees should go back to their countries of origin. When, in 1976, they invited former Jewish citizens to return, they did so not only from the mistaken belief that Oriental Jews’ attachment to Israel was weak, but also from the need to refute the Israeli argument, now repeated forcefully by Mrs. Peters, that there was a symmetry between the two movements of population.”
  59. Yehouda Shenhav: Hitching a ride on the magic carpet. In: Haaretz. 15. August 2003 (englisch, haaretz.com [abgerufen am 23. April 2024]): “I don't regard the departure of Jews from Arab lands as that of refugees. They came here because they wanted to, as Zionists”
  60. Yehouda Shenhav: Hitching a ride on the magic carpet. In: Haaretz. 15. August 2003 (englisch, haaretz.com [abgerufen am 23. April 2024]): “I have this to say: I am not a refugee. [..] I came at the behest of Zionism, due to the pull that this land exerts, and due to the idea of redemption. Nobody is going to define me as a refugee.”