Von Fabio Vighi

Anderthalb Jahre nach der Ankunft des Virus werden manche sich zu fragen begonnen haben, weshalb die sonst kaum von Skrupeln geplagten herrschenden Eliten angesichts eines Krankheitserregers, der fast ausschließlich die Unproduktiven (über 80jährigen) trifft, beschlossen haben, die globale Profitmaschine einzufrieren. Was ist der Grund für diesen humanitären Eifer? Cui bono? Nur wer keine Vorstellung von den wundersamen Wendungen des „GloboCap“ hat, wird sich vormachen lassen, das System hätte aus Mitgefühl den Weg in den Stillstand gewählt. Dies in aller Klarheit vorweg: den großen Raubtieren des Öl-, Waffen- und Impfgeschäfts hätte das Schicksal der Menschheit nicht gleichgültiger sein können.

Follow the money“

In der Zeit unmittelbar vor Covid befand sich die Welt am Rand eines anderen kolossalen Zusammenbruchs. Hier ist eine kurze Chronik, wie sich der Druck aufbaute:

Juni 2019: Die in der Schweiz ansässige Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die „Zentralbank aller Zentralbanken“, lässt mit ihrem Annual Economic Report weltweit die Alarmglocken läuten. Der Bericht weist auf eine „Überhitzung […] der Leveraged-Loan-Märkte” hin, in denen sich „die Kreditstandards verschlechtert“ und „Collateralized Loan Obligations (CLOs) [also als Wertpapiere gehandelte Verbriefungen, zumeist von Unternehmenskrediten] in einem Maße zugenommen“ hätten, das „an die rasante Zunahme von Collateralized Debt Obligations [CDOs] erinnert, die die Subprime-Krise [von 2008] verstärkt hatte.” Oder einfacher ausgedrückt: der Bauch der Finanzindustrie ist mal wieder voller Müll.

9. August 2019: Die BIZ veröffentlicht ein Working Paper, das zu „unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen” aufruft, um „die Realwirtschaft von einer weiteren Verschlechterung der Verhältnisse auf den Finanzmärkten abzuschirmen“. Das Papier deutet an, dass während einer Krise Zentralbanken mit „Direktkrediten an die Wirtschaft […] Geschäftsbanken bei der Vergabe von Unternehmenskrediten ersetzen können“.

15. August 2019: BlackRock, der mächtigste Investmentfonds der Welt (der Aktien und andere Papiere im Wert rund 7 Billionen US-Dollar verwaltet), gibt ein White Paper mit dem Titel Dealing with the next downturn [Die nächste Krise bewältigen] heraus. In erster Linie fordert das Papier die US Federal Reserve dazu auf, Liquidität direkt in das Finanzsystem zu pumpen, um einen „dramatischen Zusammenbruch“ zu verhindern. Und wieder ist die Botschaft unmissverständlich: „ Eine beispiellose Reaktion ist erforderlich, wenn sich die Geldpolitik erschöpft hat und Fiskalpolitik allein nicht mehr ausreicht. Eine solche Reaktion wird wahrscheinlich beinhalten, dass man ‚direkt geht’“: also „Wege zu finden, um Zentralbankgeld direkt in die Hände von Kreditnehmern des öffentlichen und privaten Sektors zu bringen“ und gleichzeitig eine „Hyperinflation“ zu vermeiden, wie sie in den 1920er Jahren die Weimarer Republik und unlängst Argentinien und Zimbabwe erlebt haben.“

22. – 24. August 2019: Zentralbanker der G7-Staaten treffen sich in Jackson Hole / Wyoming, um über das BlackRock-Papier sowie Notfallmaßnahmen zur Abwendung des drohenden Zusammenbruchs zu beraten. Der Chef der Federal Reserve Bank of St. Louis James Bullard äußerte dabei weitblickend: „Wir sollten aufhören zu glauben, dass das kommende Jahr normal verlaufen wird.“

15. – 16. September 2019: Der Abschwung wird mit einem plötzlichen Hochschießen der Zinssätze (von 2% auf 10,5%) auf dem Repo-Markt offiziell. Das Kürzel „Repo“ steht für „repurchase operation“ [oder „agreement“], eine Transaktion, bei der Investmentfonds Geld gegen Sicherheiten (in der Regel Staatsanleihen) verleihen. Zum Zeitpunkt dieses Austauschs verpflichtet sich ein Akteur (etwa eine Bank), die Sicherheiten zu einem höheren Preis zurückzukaufen (typischerweise einen Tag später). Kurz gesagt, sind „Repos“ also besicherte Kredite mit kurzer Laufzeit. Sie sind die wichtigste Finanzierungsquelle für Händler auf den meisten Finanzmärkten, insbesondere auf dem immensen Feld der Derivate. Fehlende Liquidität auf dem Repo-Markt kann einen verheerenden Dominoeffekt auf alle wichtigen Sektoren des Finanzsystems auslösen.

17. September 2019: Die Fed startet ein geldpolitisches Notprogramm, pumpt jede Woche Hunderte von Milliarden in die Wall Street und setzt damit faktisch den BlackRock-Plan um, „direkt zu gehen“. (Es überrascht kaum, dass die Fed im März 2020 BlackRock damit beauftragte, das Rettungsprogramm zur Antwort auf die „COVID-19-Krise“ zu verwalten).

19. September 2019: Donald Trump unterzeichnet die Executive Order 13887 zur Einrichtung einer National Influenza Task Force, die einen „nationalen 5-Jahresplan erarbeiten“ soll, „um den Einsatz flexiblerer und skalierbarer Technologien der Impfstoffherstellung zu fördern und die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen, die gegen viele oder alle Influenzaviren schützen.“ Damit soll gegen „eine Influenzapandemie“ Vorsorge getroffen werden, „die anders als die saisonale Influenza […] das Potential besitzt, sich rasch über den Globus auszubreiten, eine große Zahl von Menschen zu infizieren und ein hohes Maß an Krankheit und Tod in Bevölkerungen zu verursachen, die noch keine Immunität besitzen.“ Wie jemand mutmaßte, stand die Pandemie bevor, während in Europa ebenfalls mit Vorbereitungen begonnen wurde (vgl. hier und hier).

18. Oktober 2019: In New York wird im Rahmen von Event 201 eine durch eine Viruszoonose verursachte weltweite Pandemie simuliert. Die strategische Übung wird vom Johns Hopkins Center of Biosecurity und der Bill & Melinda Gates Foundation koordiniert.

21. – 24. Januar 2020: Beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos wird sowohl über die Wirtschaft als auch Impfungen gesprochen.

23. Januar 2020: China verhängt einen Lockdown über Wuhan und andere Städte der Provinz Hubei.

11. März 2020: Der Generaldirektor der WHO erklärt Covid-19 zu einer Pandemie. Alles weitere ist Geschichte.

Die Punkte zu verbinden, ist eine reichlich simple Aufgabe. Tun wir das, so entstehen die Umrisse eines Narrativs, das in knapper Zusammenfassung folgendermaßen lauten könnte: Lockdowns und die weltweite Einstellung der Wirtschaftstätigkeit hatten den Zweck, 1.) der Fed die Möglichkeit zu geben, die notleidenden Finanzmärkte mit frisch gedrucktem Geld zu fluten und gleichzeitig eine Hyperinflation hinauszuzögern; und 2.) Massenimpfprogramme und Gesundheitspässe als Säulen eines neofeudalen kapitalistischen Akkumulationsregimes einzuführen. Wir werden sehen, dass beide Ziele in einem einzigen aufgehen.

2019 plagte die Weltwirtschaft dieselbe Krankheit, die auch die Kreditkrise des Jahres 2008 verursacht hatte. Sie war dabei, unter einem untragbaren Schuldenberg zu ersticken. Viele Kapitalgesellschaften waren außerstande, genügend Gewinne zu erwirtschaften, um die Zinszahlungen auf eingegangene Schulden zu bedienen, und hielten sich nur durch die Aufnahme neuer Kredite über Wasser. Solche „Zombiefirmen“ (mit über Jahre andauernder niedriger Profitabilität, sinkenden Umsätzen, schrumpfenden Gewinnmargen, eingeschränkter Liquidität und hoch verschuldeter Bilanz) kamen überall zum Vorschein. Der Zusammenbruch des Repo-Markts im September 2019 muss in diesem prekären wirtschaftlichen Kontext gesehen werden.

Ist die Luft mit entzündlichen Stoffen gesättigt, kann ein einziger Funke eine Explosion auslösen. Und in der Wunderwelt der Finanzen hängt alles mit allem zusammen: der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings in einem Sektor kann das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen. Auf Finanzmärkten, deren Treibstoff billige Kredite sind, kann jeder Anstieg der Zinsen für Banken, Hedgefonds, Pensionsfonds und den gesamten Markt für Staatsanleihen katastrophale Folgen haben, da es teuer wird, sich Geld zu leihen, und die Liquidität austrocknet. Eben dies geschah bei der „Repocalypse“ im September 2019: die Zinsen schossen innerhalb von Stunden auf 10,5%, Panik brach aus und verbreitete sich über die Märkte für Futures, Optionspapiere, Währungen und anderes, worauf Händler mit Hilfe von Repos ihre Wetten abschließen. Die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung zu stoppen, bestand darin, so viel Liquidität wie nötig in das System zu pumpen – so wie Löschhubschrauber tausende Liter Wasser über einem Waldbrand abwerfen. Vom September 2019 bis März 2020 pumpte die Fed über 9 Billionen US-Dollar in das Banksystem, was mehr als 40% des amerikanischen BIP entspricht.

Das Mainstream-Narrativ muss also umgedreht werden: die Aktienmärkte brachen (im März 2020) nicht zusammen, weil Lockdowns verhängt werden mussten; vielmehr mussten Lockdowns verhängt werden, weil die Finanzmärkte dabei waren zusammenzubrechen. Die Lockdowns brachten die Einstellung von Geschäftstätigkeiten, wodurch die Kreditnachfrage ausgetrocknet und die Ausbreitung gestoppt wurde. Oder anders gesagt: die Umstrukturierung der Finanzarchitektur durch eine außergewöhnliche Geldpolitik konnte nur dadurch funktionieren, dass die Wirtschaftsmaschine abgeschaltet wurde. Hätte die gewaltige Masse an Liquidität, die in den Finanzsektor gepumpt wurde, die Realwirtschaft erreicht, wäre ein finanzieller Tsunami mit katastrophalen Folgen ausgelöst worden.

Wie die Ökonomin Ellen Brown behauptete, fand eine „weitere Bankenrettung“ statt, doch diesmal „unter dem Deckmantel eines Virus.“ In ähnlicher Weise haben John Titus und Catherine Austin Fitts angemerkt, dass der „Zauberstab“ Covid-19 der Fed die Möglichkeit gegeben hat, BlackRocks Plan, „direkt zu gehen“ wortgetreu umzusetzen: sie kaufte in beispielloser Weise Staatsanleihen auf, während sie in verschwindend geringem Umfang staatlich unterstützte „COVID-Kredite’ an Unternehmen vergab. Kurz gesagt, nur ein künstlich herbeigeführtes wirtschaftliches Koma gab der Fed den Spielraum, um die im Finanzsektor tickende Zeitbombe zu entschärfen. Unter dem Schutzschirm der Massenhysterie, stopfte die US-Zentralbank die Löcher im Interbanken-Kreditmarkt und umging dabei eine Hyperinflation und ebenso den „Financial Stability Oversight Council“ (also jene US-Bundesbehörde, die nach dem Zusammenbruch von 2008 zur Kontrolle von Risiken im Finanzsektor geschaffen worden war), vgl. hier. Doch die „Going direct“-Blaupause ist auch als Akt der Verzweiflung zu sehen, denn sie kann die Agonie eine globalen Wirtschaft nur verlängern, die immer mehr zur Geisel des Gelddruckens und der künstlichen Aufblähung von Finanzvermögen wird.

Denn der wahre Kern unserer misslichen Lage ist eine unauflösliche strukturelle Sackgasse. Die schuldengestützte Finanziarisierung ist der einzige Fluchtrichtung des gegenwärtigen Kapitalismus, die unvermeidliche Flucht nach vorne eines Reproduktionsmodells, das an seine historische Grenze gekommen ist. Kapitalanlagen fließen in die Finanzmärkte, weil die auf Lohnarbeit basierende Wirtschaft immer unprofitabler wird. Wie ist es dazu gekommen?

Die Antwort könnte zusammengefasst so lauten: 1. Die Erzeugung von Mehrwert als Ziel der Wirtschaft ist einerseits die Triebfeder der Ausbeutung von Arbeitskraft und zugleich ihrer Ausstoßung aus dem Produktionsprozess. Dies ist, was Marx den „prozessierenden Widerspruch“ des Kapitalismus nannte. [1] Dieser Widerspruch, der die Essenz unserer Produktionsweise ausmacht, geht heute nach hinten los, indem er die politische Ökonomie in einen Modus permanenter Verwüstung bringt. 2. Der Grund für diesen Wandel des Geschicks ist das objektive Versagen der Dialektik von Arbeit und Kapital: die beispiellose Beschleunigung der technologischen Automatisierung seit den 1980er Jahren führt dazu, dass mehr Arbeitskraft aus der Produktion ausgestoßen, als (re-)absorbiert wird. Die Kontraktion der Lohnmasse hat zur Folge, dass die Kaufkraft eines wachsenden Teils der Weltbevölkerung sinkt, mit Verschuldung und Verelendung als unvermeidlicher Folge. 3. In dem Maße wie weniger Mehrwert geschaffen wird, strebt das Kapital nach schnellen Renditen im schuldenfinanzierten Finanzsektor anstatt in der Realwirtschaft oder durch Investitionen in sozial konstruktiven Bereichen wie Bildung, Forschung und in der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Im Endeffekt ist der sich vollziehende Paradigmenwechsel die notwendige Voraussetzung für ein (dystopisches) Überleben des Kapitalismus, der nicht mehr in der Lage ist, sich über Lohnarbeit und die ihr entsprechenden konsumistischen Heilsversprechen zu reproduzieren. Die Pandemieagenda wurde letztlich durch eine systembedingte Implosion diktiert: den Niedergang der Profitabilität einer Produktionsweise, die von der allgegenwärtigen Automatisierung überholt wird. Aus diesem immanenten Grund ist der Kapitalismus immer mehr auf Staatsverschuldung, niedrige Löhne, die Zentralisierung von Reichtum und Macht, einen permanenten Ausnahmezustand und Finanzakrobatik angewiesen.

Wenn wir “dem Geld folgen”, werden wir sehen, dass die Wirtschaftsblockade, die dem Virus zugeschrieben wird, nicht nur im Bereich des Social Engineering, sondern auch im Bereich des finanziellen Raubbaus nicht unerhebliche Ergebnisse erzielt hat. Ich möchte kurz vier von ihnen hervorheben.

1.) Wie vorhergesehen, hat sie der Fed die Möglichkeit gegeben, durch das Drucken von Abermilliarden von Dollar aus dem Nichts den Finanzsektor zu reorganisieren; 2.) Sie hat die Vernichtung kleiner und mittelgroßer Unternehmen beschleunigt und damit großen Konzern ermöglicht, Warenströme noch weiter zu monopolisieren; 3.) Sie hat Arbeitslöhne weiter herabgedrückt und durch „Smart Working“ (das besonders „smart“ für jene ist, die es einsetzen) beträchtliche Kapitalersparnisse ermöglicht; 4.) Sie hat zu einem weiteren Wachstum des E-Commerce, einer Explosion von Big Tech und einer starken Vermehrung von Pharma-Dollars geführt – wozu auch die viel geschmähte Plastikindustrie gehört, die heute jede Woche Abermillionen von Gesichtsmasken und Handschuhen produziert, von denen – sehr zur Freude der Fürsprecher eines „Green New Deal“ – zahllose in den Ozeanen landen. Allein im Jahr 2020 hat sich der Reichtum der rund 2.200 Milliardäre dieses Planeten um 1,9 Billionen Dollar vergrößert, eine Zunahme, die in der Geschichte ohne Beispiel ist. All das dank eines Virus, das so tödlich ist, dass nach offiziellen Angaben nur 99,8% der Infizierten überleben (vgl. hier und hier), von denen die meisten nicht einmal Symptome verspüren.

Kapitalismus auf die andere Art

Das ökonomische Motiv des Covid-Krimis muss in einen weiteren Kontext gesellschaftlicher Transformation gestellt werden. Wenn wir an der Oberfläche des offiziellen Narrativs kratzen, beginnen sich die Umrisse eines neofeudalen Szenarios abzuzeichnen. Massen von unproduktiven Konsumenten werden bereits kontrolliert, reglementiert und ausrangiert, ganz einfach weil Mr. Global nichts mehr mit ihnen anfangen kann. Gemeinsam mit den Unterbeschäftigten und Ausgeschlossenen, sind nun die verarmten Mittelklassen ein Problem, das mit der Peitsche von Lockdowns, Ausgangssperren, Massenimpfungen, Propaganda und der Militarisierung der Gesellschaft angegangen werden muss, anstatt mit dem Zuckerbrot von Arbeit, Konsum, „wohlverdientem Urlaub“, partizipativer Demokratie und sozialen Rechten (an deren Stelle im kollektiven Imaginären die Bürgerrechte von Minderheiten gettreten sind).

Zu glauben, der Zweck von Lockdowns sei ein medizinischer und humanitärer, hat daher etwas Wahnhaftes. Wann hat sich das Kapital um die Menschen gekümmert? Gleichgültigkeit und Misanthropie sind die typischen Züge des Kapitalismus, dessen einzige wirkliche Leidenschaften Profit und die Macht sind, die jener verleiht. Heute lässt sich kapitalistische Macht mit den Namen der drei größten Investmentfonds der Welt zusammenfassen: BlackRock, Vanguard und State Street Global Advisor. Diese Giganten im Zentrum der immensen Galaxie von Finanzorganisationen verwalten eine Wertmasse, die annähernd der Hälfte des weltweiten BIP entspricht, und sie sind Großaktionäre von 90% aller börsennotierten Unternehmen. Umkreist werden sie von transnationalen Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, dem Weltwirtschaftsforum, der Trilateralen Kommission und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, deren Funktion darin besteht, den Konsens in der Finanzwelt zu organisieren. Wir können getrost davon ausgehen, dass alle wesentlichen strategischen Entscheidungen – seien sie wirtschaftlich, politisch oder militärisch – von diesen Eliten zumindest stark beeinflusst werden. Oder sollen wir annehmen, dass das Virus sie kalt erwischt hat? Eher dürfte SARS-CoV-2 – das, wie die CDC und die EU-Kommission einräumen, nie isoliert oder purifiziert worden ist – der Name eine Spezialwaffe der psychologischen Kriegführung sein, die im Augenblick größter Not zum Einsatz gekommen ist.

Warum sollten wir einem pharmazeutischen Megakartell (nämlich der WHO) trauen, das sich eben nicht um die „öffentliche Gesundheit“, sondern viel mehr um die möglichst profitable weltweite Vermarktung privater Erzeugnisse kümmert? Probleme für die öffentliche Gesundheit haben ihre Ursache in entsetzlichen Arbeitsbedingungen, schlechter Ernährung, der Verschmutzung von Luft, Wasser und Nahrung und vor allem in zunehmender Armut; doch keiner dieser „Erreger“ ist auf der humanitären Prioritätenliste der WHO zu finden. Die ungeheuren Interessenkonflikte zwischen den Räubern der pharmazeutischen Industrie, nationalen und supranationalen Gesundheitsbehörden und den zynischen politischen Vollstreckern sind mittlerweile ein offenes Geheimnis. Es überrascht nicht, dass an eben dem Tag, an dem COVID-19 als eine Pandemie eingestuft wurde, das WEF gemeinsam mit der WHO eine Covid Action Platform ins Leben rief, eine Koalition zum „Schutz des Lebens“, der mehr als 1.000 der mächtigsten Unternehmen der Welt angehören.

Das einzige, was für die Clique zählt, die das Gesundheitsnotstandsorchester dirigiert, ist die Fütterung der Profitmaschine, und jeder Schritt wird mit der Unterstützung einer opportunistischen Polit- und Medienfront auf dieses Ziel hin geplant. So wie die Rüstungsindustrie den Krieg, braucht die Pharmaindustrie Krankheiten. Es ist kein Zufall, dass die „öffentliche Gesundheit“ der bei weitem profitabelste Sektor Weltwirtschaft ist, so sehr dass Big Pharma etwa drei Mal so viel wie Big Oil und das Doppelte von Big Tech für Lobbyarbeit ausgibt. Die potentiell unerschöpfliche Nachfrage nach Impfstoffen und experimentellen Genpräparaten eröffnet Pharmakartellen die Aussicht auf nahezu grenzenlose Profitquellen, besonders dann wenn sie durch öffentlich finanzierte Impfprogramme garantiert sind (und das heißt durch noch mehr Schulden, die uns auf den Kopf fallen werden).

Warum wurden alle Behandlungsmöglichkeiten von Covid in krimineller Weise verboten oder sabotiert? Wie die amerikanische FDA offen zugibt, ist der Einsatz von Impfstoffen mit Notfallzulassung nur möglich, wenn „es keine geeigneten, zugelassenen und verfügbaren Alternativen gibt“. Ein Beispiel dafür, wie die Wahrheit vor aller Augen verborgen sein kann. Überdies ist die aktuelle Impfreligion eng mit dem Aufstieg des Pharmadollars verknüpft, der, von Pandemien lebend, sich anschickt, der Herrlichkeit des „Petrodollars“ nachzueifern, und so den USA erlaubt, ihre Währungsvormacht weiterhin auszuüben. Warum soll sich die ganze Menschheit (die Kinder eingeschlossen!) experimentelle „Impfstoffe“ spritzen lassen, deren Nebenwirkungen immer mehr Grund zur Besorgnis geben, aber systematisch heruntergespielt werden, wenn sich über 99% von einer Infektion erholen und die überwältigende Mehrheit davon sogar ohne Symptome? Die Antwort ist offenkundig: weil Impfstoffe das goldene Kalb des dritten Jahrtausends sind, mit der Menschheit als Versuchskaninchen der „neuesten Generation“.

Vor diesem Kontext, funktioniert die Inszenierung des Notfalltheaters dank einer beispiellosen Manipulation der öffentlichen Meinung. Jegliche „öffentliche Debatte“ zur Pandemie wird schamlos privatisiert, oder vielmehr vom religiösen Glauben an technisch-wissenschaftliche Kommissionen monopolisiert, die von den Finanzeliten finanziert sind. Jegliche „freie Diskussion“ hat sich durch das Einhalten von pseudo-wissenschaftlichen Protokollen zu legitimieren, aus denen der sozioökonomische Kontext sorgfältig gesäubert wurde: man „folgt der Wissenschaft“ und gibt vor, nicht zu wissen, dass „die Wissenschaft dem Geld folgt“. Karl Poppers berühmter Satz, dass „echteWissenschaft” nur möglich sei unter der Ägide des liberalen Kapitalismus in dem, was er die „offene Gesellschaft” nannte [2], verwirklicht sich jetzt in der globalistischen Ideologie, von der, unter anderem George Soros’ Open Society Foundation getragen ist. Die Kombination der Ideologeme „echte Wissenschaft“ und „offene und inklusive Gesellschaft“ lässt die Covid-Doktrin nahezu unanfechtbar werden.

Zu COVID-19 wäre also folgende Agenda vorstellbar. Ein erfundenes Narrativ wird auf der Grundlage eines epidemischen Risikos ausgearbeitet, das in einer Weise dargestellt wird, die Angst und Gehorsam erzeugen soll. Am wahrscheinlichsten ein Fall von diagnostischer Reklassifizierung. Es wird lediglich ein in epidemiologischer Hinsicht mehrdeutiges Grippevirus benötigt, um das sich eine aggressive Ansteckungsgeschichte errichten lässt, die auf geographische Gebiete bezogen werden kann, in denen die Folgen von Atemwegs- oder Gefäßerkrankungen in den betagten oder immungeschwächten Teilen der Bevölkerung groß sind – möglicherweise in Kombination mit dem erschwerenden Faktor starker Umweltverschmutzung. Es nicht einmal nötig, sich viel auszudenken. Schließlich sind Intensivstationen in den „entwickelten“ Ländern auch in den Jahren vor Covid schon zusammengebrochen, auch wenn niemand angesichts der dabei angestiegenen Mortalität davon geträumt hätte, die Quarantäne wieder auszugraben. In anderen Worten, Gesundheitssysteme waren bereits ramponiert und somit bereit für das Pandemieszenario.

Doch diesmal hat der Wahnsinn Methode: ein Notstand wird ausgerufen, der Panik auslöst, die ihrerseits zu einer Verstopfung von Krankenhäusern und Pflegeheimen führt (###at high risk of sepsis), zur Anwendung schändlicher Behandlungsprotokolle und der Einstellung medizinischer Versorgung. Et voilà, das Killervirus wird zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung! Die durch die wichtigsten Zentren finanzieller Macht (vor allem Nordamerika und Europa) rasende Propaganda ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines „Ausnahmezustands“ (Carl Schmitt), der umgehend als die einzig mögliche Form politischer und praktischer Rationalität akzeptiert wird. Ganze Bevölkerungen, die dem heftigen medialen Bombardement ausgesetzt sind, üben sich kapitulierend in Selbstdisziplin und halten sich mit grotesker Begeisterung an Formen „staatsbürgerlicher Verantwortung“, in denen sich Zwang als Altruismus ausgibt.

Das ganze Drehbuch der Pandemie basiert – von der „Ansteckungskurve“ bis zu den „Covid-Toten“ – auf dem PCR-Test, der für den Nachweis von SARS-CoV-2 dank einer im Auftrag der WHO in Rekordzeit erstellten Arbeit autorisiert wurde. Wie viele mittlerweile wissen, hatte selbst dessen Erfinder, der (unglücklicherweise am 7. August 2019 verstorbene) Nobelpreisträger Karry Mullis vor der diagnostischen Unzuverlässigkeit des PCR-Tests gewarnt – wie auch u.a. eine Gruppe von 22 international anerkannten Experten, die eine Rücknahme der Arbeit wegen eindeutiger wissenschaftlicher Fehler gefordert haben. Offenkundig fiel die Forderung auf taube Ohren.

Der PCR-Test ist die treibende Kraft hinter der Pandemie. Das funktioniert mittels der notorischen „cycle thresholds“ (oder ct-Werte): je höher die Zahl der Verdopplungszyklen, mit denen der Test durchgeführt wird, desto mehr erhält man falsch positive Ergebnisse (und damit Infektionen und Covid-Tote) – was sogar der Guru Anthony Fauci unbekümmert zugab, als er erklärte, dass Tests mit mehr als 35 Zyklen wertlos seien. Doch woher kommt es, dass Labors auf der ganzen Welt während der Pandemie Tests mit 35 Zyklen oder mehr routinemäßig durchgeführt haben? Selbst die New York Times – die gewiss kein Nest von gefährlichen Coronaleugnern ist – stellte im letzten Sommer diese entscheidende Frage. Dank der Sensitivität des Tests, kann die Pandemie wie ein Wasserhahn auf- und zugedreht werden, was dem Gesundheitsregime die vollständige Kontrolle über das „numerologische Monster“ der Covid-Fälle und -Toten – und damit die Schlüsselinstrumente des täglichen Terrors – gibt.

Trotz der Lockerung einiger Maßnahmen, hält dieses Geschäft mit der Panik bis heute an. Wollen wir verstehen warum, müssen wir auf das ökonomische Motiv zurückkommen. Wie bereits erwähnt, haben die Zentralbanken mit wenigen Mausklicks mehrere Billionen Dollar frischen Geldes geschöpft und diese in das Finanzsystem gepumpt, wo sie größtenteils geblieben sind. Das Ziel dieser Gelddruckorgie bestand darin, verhängnisvolle Liquiditätslöcher zu stopfen. Noch ist der größte Teil dieses „Zauberbaumgeldes“ im System der Schattenbanken, Börsen und zahlreichen ###virtuellen Währungsgeschäfte eingefroren, deren Zweck nicht in Konsum oder Investitionen besteht. Ihre Funktion besteht ausschließlich darin, billige Kredite für Finanzspekulationen bereitzustellen. Das ist, was Marx „fiktives Kapital“ genannt hat, das sich in einem Kreislauf immer weiter vergrößert, der heute von den Zyklen der Realökonomie völlig unabhängig ist.

Entscheidend dabei ist, dass dieses Geld nicht die Realökonomie überschwemmen darf, was dort eine Überhitzung und eine Hyperinflation auslösen würde. Und hier kommt das Virus nach wie vor gelegen. Diente es anfänglich dazu, „die Realwirtschaft abzuschirmen“ (wie es in dem BIZ-Papier hieß), kontrolliert es jetzt deren tastende Öffnung, die bestimmt wird von der Unterwerfung unter das Impfdogma und schillernde Methoden der Massenkontrolle, zu denen bald auch Klimalockdowns gehören werden. Erinnern Sie sich noch, wie uns gesagt wurde, dass uns allein die Impfung unsere „Freiheit“ zurückgeben werde? Wie vorauszusehen war, stellen wir jetzt fest, dass der Weg in die Freiheit mit „Varianten“ übersät ist, also mit Wiederholungen des Virus. Ihr Zweck besteht darin, die „Fallzahlen“ zu erhöhen und damit den Notstand zu verlängern, der den Zentralbanken die Begründung für die Schöpfung virtuellen Geldes gibt, das dazu dient aus Schulden Gewinn zu schlagen und Defizite zu finanzieren. Anstatt zu normalen Zinssätzen zurückzukehren, haben sich die Eliten dafür entschieden, den Gesundheitsnotstand zu normalisieren, indem sie das Ansteckungsgespenst füttern. Das viel beredete „Ausschleichen“ (d.h. der Abbau des geldpolitischen Stimulus) kann daher warten – wie der „Pandexit“.

In der EU, zum Beispiel, ist derzeit vorgesehen, dass das unter dem Kürzel PEPP bekannte „Pandemic Emergency Purchase Program“ der Europäischen Zentralbank (EZB), das einen Umfang von 1,85 Billionen Euro hat, bis März 2022 fortgesetzt werden soll. Doch es wurde bereits verlautbart, dass es möglicherweise über dieses Datum hinaus verlängert werden muss. Unterdessen ruiniert die Delta-Variante mit neuen, die Sommersaison zerstörenden Beschränkungen (u.a. Quarantäne) die Reise- und Tourismusindustrie.* Und wieder scheinen wir uns in einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu befinden (insbesondere wenn der Nobelpreisträger Luc Montagnier und viele andere darlegen, dass – wenn auch milde – Varianten die Konsequenz aggressiver Massenimpfkampagnen sind). Wie auch immer – entscheidend ist, dass der altersschwache Kapitalismus das Virus noch immer braucht, denn seine einzige Überlebenschance besteht in einem Paradigmenwechsel vom Liberalismus zu einem oligarchischen Autoritarismus.

Auch wenn ihr Verbrechen alles andere als perfekt ist, kann man den Arrangeuren dieses globalen Putsches eine gewisse sadistische Brillanz nicht absprechen. Ihr Taschenspielertrick ist gelungen, vielleicht sogar weit besser als erwartet. Doch jede Macht, die danach strebt, total zu werden, ist zum Scheitern verurteilt – und das gilt auch für die Hohenpriester der Covid-Religion und die institutionellen Marionetten, die sie für die Durchführung der psychologischen Operation „Gesundheitsnotstand“ mobilisiert haben. Am Ende neigt Macht stets dazu, sich Illusionen über ihre Omnipotenz zu machen. Die in der Leitstelle Sitzenden bemerken nicht, in welchem Maße ihre Herrschaft ungewiss ist. Sie erkennen nicht, dass ihre Autorität von einer „größeren Mission“ abhängt, für die sie partiell blind sind – nämlich die anonyme Selbstreproduktion der kapitalistischen Matrix. Die Macht von heute hängt an der Profitmaschine, die einzig das Ziel hat, ihre rücksichtslose Reise fortzusetzen, die unter Umständen zur vorzeitigen Auslöschung des Homo sapiens führen kann. Die Eliten, die die Welt in den Covid-Gehorsam gelockt haben, sind die anthropomorphe Manifestation des kapitalistischen Getriebes, dessen Unsichtbarkeit so durchtrieben ist, wie das Virus selbst. Und das Neue unseres Zeitalters besteht darin, dass die „Lockdown-Gesellschaft“ ein Modell ist, das am ehesten die Reproduzierbarkeit der kapitalistischen Maschine garantiert – und das ungeachtet ihrer dystopischen Bestimmung.

Verweise:

[1] Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie. Berlin: Dietz Verlag 1974. S.593.

[2] Karl Popper, The Open Society and its Enemies, 2 volumes (Princeton: Princeton UP, 2013).

Der Autor

Fabio Vighi

Fabio Vighi ist Professor für Kritische Theorie und Italienisch an der Cardiff University, Großbritannien. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören Critical Theory and the Crisis of Contemporary Capitalism (Bloomsbury 2015, gemeinsam mit Heiko Feldner) und Crisi di valore. Lacan, Marx e il crepuscolo della società del lavoro (Mimesis 2018).

Der Artikel erschien erstmalig Mitte August 2021 hier: https://thephilosophicalsalon.com/a-self-fulfilling-prophecy-systemic-collapse-and-pandemic-simulation/

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