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Florian Nüßle - 16-jähriger Österreicher arbeitet an Karriere als Snooker-Profi

Mit großem Ehrgeiz und schon einigen Erfolgen im Gepäck reist der 16-jährige Florian Nüßle zu den "Vienna Snooker Open". Der in Salzburg lebende gebürtige Grazer verfolgt einen Lebenstraum - er will Snooker-Profi werden.

Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.
Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.
Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.
Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.
Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.
Florian Nüßle – sein Lebenstraum ist es, Snooker-Profi zu werden.

Auf dem Handy von Claudia Nüßle sind viele Fotos gespeichert. Etliche davon zeigen ihren Sohn Florian. Dieser ist nun ein junger Mann, im Dezember wird er 17. Eines der Fotos zeigt Florian als etwa vierjährigen Knirps. Konzentriert hält er den Billard-Stock in Händen und visiert die Kugeln an. Florian steht auf einem Sessel, damals hat er ja noch kaum über die Tischkante gesehen.

Damals, das war in Graz. sein Vater hat ihn einmal in den Billard-Club mitgenommen und ein Lebenstraum war geboren.

Jetzt lebt Florian Nüßle in Salzburg, bis zu viermal pro Woche trainiert er im Billard-Verband an der Gewerbehofstraße im Stadtteil Gnigl. Sein Ziel: "Ich will Snooker-Profi werden, das ist mein Leben und mein Traumberuf." In Großbritannien, aber auch in Asien ist das eine sehr populäre Sportart.

Snooker ist - vereinfacht gesagt - eine sehr anspruchsvolle Art des Billards und hat mit einem Wirtshaussport aber so was von überhaupt nichts zu tun: 15 rote und sechs andersfarbige Bälle müssen nacheinander in den (sechs) Seitentaschen des Tisches versenkt werden. Die Spieler - Männer wie Frauen - tragen dabei Anzughosen, Hemd, Gilet und Fliege.

Die große Kunst besteht darin, den weißen Spielball so anzustoßen, dass dieser für den nächstfolgenden Spielzug schon richtig zu liegen kommt. Das erfordert messerscharfen Verstand, Talent und auch Geduld.

Florian Nüßle hat diesen langen Atem: "Seit elf Jahren spiele ich schon Snooker, seit fünf Jahren eigentlich schon professionell." Erste Erfolge haben sich schon eingestellt. So ist er unter anderem schon Vize-Europameister in der Klasse U-18 geworden, bei der WM der Amateure belegte er den sensationellen dritten Platz.

Mit Erfolgen bei diesen Turnieren kann Florian Punkte für Ranglisten sammeln. Pro Saison sind weltweit nur 128 Profis in der "Main Tour" zugelassen.

Nüßles nächstes Turnier sind in Wien die "Vienna Snooker Open" (10. bis 13. Mai), an denen Spieler aus 23 Nationen teilnehmen. Und im Herbst ist ein Trainingslager in England geplant. In Österreich hat Florian nämlich schon keine Gegner mehr, an denen er sich messen kann.

Das ist das eine. Das andere ist: In Österreich wird Nüßle vom Snooker kaum leben können. Sponsoren seien darüberhinaus sehr schwer zu finden, sagt seine Mutter Claudia. Viele der Aufwendungen mussten bislang privat bestritten werden. Der Queue, den Florian verwendet und den er hütet wie einen Augapfel, kostet allein an die 1000 Euro.

Unterstützung erfuhr Florian Nüßle bislang über das Salzburger Schulsportmodell (SSM). Zwar ist er nicht mehr regulärer Schüler, kann aber noch Physiotherapie und ähnliches via SSM in Anspruch nehmen. Die Matura hat Nüßle allerdings nicht aus den Augen verloren, er büffelt für diesen Abschluss zweimal wöchentlich jeweils sechs Stunden an der Abendschule.

Und weil vorher von Physiotherapie die Rede war: Snooker-Spieler absolvieren zwar keine Sprints, müssen aber körperlich topfit sein, um ein Turnier, ja nur ein einzelnes Match zu bestreiten. Dieses kann sich über Stunden hinziehen. Der Spielball wird in gebeugter Haltung anvisiert, Training für die Rückenmuskulatur ist anzuraten. Die Kraftkammer gehört also auch zum "gentlemen's sport".

Der Weg in die Profi-Klasse ist mithin lang und anstrengend. Aber es kann sich lohnen.

Der nackte Weltmeister

Zum Vergleich: Als der Waliser Mark Williams vor wenigen Tagen in Sheffield (England) seinen insgesamt dritten Weltmeistertitel errang, durfte er sich über ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 480.000 Euro freuen. Es war sein erster großer Titel seit seiner letzten Weltmeisterschaft im 2003. Williams musste danach ein Versprechen einlösen. Er hatte nämlich gesagt, er werde nackt vor die Presse treten, wenn er nochmals Weltmeister werde. Dann war es eben soweit.

Die Trainingstage, die Florian Nüßle in England plant, finden übrigens auch in Sheffield statt. Die Teilnehmer werden angezogen bleiben.

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