Attentat auf Kreml-Diktator scheitert knapp: 17 Kilo Sprengstoff sollten Putin töten

Quelle: BILD
Von: Julian Röpcke

Drohnen-Angriff auf Russen-Diktator Wladimir Putin (70)!

Nach BILD-Recherchen hat der ukrainische Geheimdienst am Sonntag versucht, Russlands Präsident Wladimir Putin mit einer Kamikaze-Drohne zu töten. Obwohl das Attentat misslang, wird der Versuch von russischen Behörden geheim gehalten.

Demnach startete am Sonntagnachmittag in der Ukraine eine Drohne vom Typ UJ-22. Es ist die modernste ukrainische Mittelstreckendrohne mit einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Ihr Ziel: ein neu errichteter Industriepark bei Moskau – 500 Kilometer von der Ukraine entfernt!

Der ukrainische Aktivist Jurij Romanenko, dem enge Verbindungen zu Kiews Nachrichtendiensten nachgesagt werden, erklärte in einem Bekennerschreiben: „Letzte Woche erhielten unsere Geheimdienstoffiziere Informationen über Putins Reise in den Industriepark in Rudnewo. Dementsprechend startete unsere Kamikaze-Drohne, die durch alle Luftverteidigungen der Russischen Föderation flog und unweit des Industrieparks abstürzte.“

Die UJ-22 der ukrainischen Armee in einem Waldstück bei Moskau

Die UJ-22 der ukrainischen Armee in einem Waldstück bei Moskau

Foto: Mash.ru

Und tatsächlich! Mehrere private russische Medien berichten von einem UJ-22-Drohnen-Absturz beim Dorf Woroskogo, östlich von Moskau. Der Absturzort liegt etwa 20 Kilometer östlich des Industrieparks Rudnewo.

An Bord der Drohne, so zeigen Aufnahmen, befanden sich 30 C4-Sprengstoffblöcke mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm. Die Sprengladungen vom Typ M112 werden unter anderem von der US-Armee und den Streitkräften Kanadas genutzt.

Karte/Map: Kamikaze-Drohne sollte Putin töten - Infografik
17,1 Kilogramm Sprengstoff befanden sich an Bord der Kamikaze-Drohne, die am Sonntag östlich von Moskau abstürzte

17,1 Kilogramm Sprengstoff befanden sich an Bord der Kamikaze-Drohne, die am Sonntag östlich von Moskau abstürzte

Foto: Hersteller , Mash.ru

Doch wollte Putin den Industriepark zur Zeit des geplanten Attentats wirklich besuchen? Vieles spricht dafür!

▶︎ Putins persönlicher Kreml-Korrespondent Pawel Zarubin erklärte am Sonntagmorgen, der Präsident plane den „Besuch eines Industrieparks in Moskau“. Wann genau der Besuch erfolgen sollte, sagte er nicht.

▶︎ Russische Passanten veröffentlichten am Sonntagmittag Aufnahmen aus dem Industriepark Rudnewo, die einen zusätzlich mit grüner Farbe besprühten, grauen Rasen vor dem Hauptgebäude zeigten. Ein Indiz für die baldige Ankunft des Diktators, dessen Untertanen ihm regelmäßig das Bild eines „blühenden Russlands“ vorgaukeln wollen.

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Allerdings ist unklar, ob Russlands Staatschef den Industriepark bereits am Sonntag oder erst am Montag besuchen wollte – teils werden Putin-Besuche aus Sicherheitsgründen bereits am Tag vor deren Bekanntgabe durchgeführt.

▶︎ Die Ukraine konnte sich demnach nicht sicher sein, ob der Besuch „zum Beginn der Woche“ am Sonntag oder am Montag erfolgen würde.

Offenbar war Putin bis heute nicht dort. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag: „Der russische Präsident Wladimir Putin arbeitet im Kreml. Öffentliche Großveranstaltungen plant das Staatsoberhaupt nicht.“

Eine mutmaßliche Verschleierungstaktik des Attentatsversuches, die ukrainische Aktivisten als großen Erfolg werten.

Ukraine-Experte Sergej Sumlenny zu BILD: „Es ist klar, dass ein Präzisionsschlag gegen Russlands Staatschef mit einer Kamikaze-Drohne eine fast unmögliche Aktion ist. Aber schon die Tatsache, dass eine solche Drohne zu einem Ort vordringt, wo Putin einen Aufenthalt plant, ist eine Ohrfeige für den russischen Diktator.“

Ukraine-Aktivist Jurij Romanenko, der sich zu öffentlich zu dem ukrainischen Anschlagsversuch bekannte, schrieb bei Twitter: „Putin, wir kommen dir immer näher.“

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