Ermittlungen gegen Edathy :
Tief im Netz

Von Reinhard Bingener, Eckart Lohse, Hannover/Berlin
Lesezeit: 10 Min.
Sieht sich als Opfer: Sebastian Edathy Mitte Januar in Berlin
In einem Monat beginnt das Verfahren gegen Sebastian Edathy. In mühevoller Kleinarbeit haben die Ermittler viel Düsteres zusammengetragen. Sie gewähren einen tiefen Einblick in die Machenschaften der Pädophilenszene.

In gut einem Monat, am 23. Februar, wird vor dem Landgericht Verden der Prozess gegen Sebastian Edathy beginnen. Es ist, wenn man bisherigen Einlassungen des früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Glauben schenkt, der Prozess gegen einen Unschuldigen. Zumindest im Sinne des Strafrechts. Edathy spielt bis heute die Sachverhalte, die ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft, öffentlich herunter. Dass er strafbares kinderpornographisches Material konsumiert haben könnte, weist Edathy von sich. „Man muss daran keinen Gefallen finden, man darf es aber, ohne darüber öffentlich Rechenschaft abzulegen zu haben“, ließ er bereits im März vorigen Jahres die Zeitschrift „Spiegel“ über seine Vorliebe für die Bilder nackter Jungs wissen. „Wenn es legal ist, geht dieses Verhalten aber zugleich niemanden etwas an.“

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