Einschätzung der Bundesregierung Neues Virus kein Grund für Alarmismus

Berlin · Die Bundesregierung schätzt das Coronavirus nicht als große Gefahr für Deutschland ein. Aktuell laufen internationale Abstimmungen zum Ausbruch der neuen Lungenkrankheit.

 Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ist in Deutschland noch sehr gering. In China hingegen schützen sich Menschen vielerorts mit Masken, wie hier vor einem Hotel in Macau.

Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ist in Deutschland noch sehr gering. In China hingegen schützen sich Menschen vielerorts mit Masken, wie hier vor einem Hotel in Macau.

Foto: AFP/ANTHONY WALLACE

Die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit aus China bedeutet nach Einschätzung der Bundesregierung vorerst nur ein „sehr geringes“ Gesundheitsrisiko für die Menschen in Deutschland. Es gebe keinen Grund, jetzt in Alarmismus zu verfallen, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der am Mittwoch auch das Kabinett über die Lage informierte. Das neuartige Coronavirus sei weit weniger gefährlich als etwa der Sars-Erreger vor einigen Jahren. Die Situation werde aber aufmerksam verfolgt. Außerdem laufe unter anderem über das Robert Koch-Institut eine internationale Abstimmung.

Die EU-Staaten tauschen sich derzeit über mögliche Folgen der in China ausgebrochenen Lungenkrankheit für Europa aus. Das geschieht laut Informationen aus Brüssel auf Expertenebene auf einer Sitzung des Ausschusses für Gesundheitsschutz und über das Frühwarnsystem EWRS. Dabei geht es um die Weitergabe von Informationen an die jeweiligen Gesundheitsdienste und mögliche Kontrollen etwa an Flughäfen oder Richtlinien für Labortests.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind vorerst keine Deutschen vom Coronavirus betroffen. Das Krisenreaktionszentrum des Ministeriums beriet am Mittwoch mit dem Robert Koch-Institut und eigenen Experten in Asien darüber. Man sei darauf vorbereitet, auch Reisehinweise zu aktualisieren. Im Moment gebe es aber keinen Grund für eine Reisewarnung, sagte eine Sprecherin am frühen Mittwochnachmittag.

In China sind inzwischen Hunderte Infektionen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen. Zudem gab es einige Todesfälle, zumeist betrafen sie ältere Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Auch außerhalb Chinas wurden neue Infektionen bekannt. Erstmals wurde am Dienstag ein Nachweis in den USA gemeldet.

(c-st/dpa)
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