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Ausland Ukraine-Krieg

Russischer Außenminister sieht „erhebliche Hindernisse“ für Frieden in der Ukraine

Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit EU ins Gespräch

Russland wäre zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt habe. Unterdessen hat Kanzler Scholz eine Wiederaufnahme des persönlichen Kontakts zu Putin in Aussicht gestellt.

Quelle: WELT/ Marie Droste, Carsten Hädler

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Sergej Lawrow zeigt sich bei einem Zusammenkommen mit dem chinesischen Sondergesandten Li Hui skeptisch mit Blick auf ein Kriegsende. Vielmehr macht er die Ukraine und den Westen für Hindernisse bei der Wiederaufnahme von Friedensgesprächen verantwortlich. Mehr im Liveticker.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat sich bei einem Treffen mit dem chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, skeptisch hinsichtlich eines Endes der Kämpfe in der Ukraine geäußert. Lawrow habe bei einem Gespräch der beiden am Freitag in Moskau „erhebliche Hindernisse“ für die Wiederaufnahme von Friedensgespräche geltend gemacht, teilte das russische Außenministerium mit.

Lawrow machte demnach die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten für die Schwierigkeiten verantwortlich. Moskau sei bestrebt, eine „diplomatische Lösung für den Konflikt“ zu finden, bekräftigte er.

Moskaus Chefdiplomat habe China für seine „ausgewogene“ Haltung in der Ukraine-Krise und die Bereitschaft gedankt, eine „positive Rolle in ihrer Beilegung“ zu spielen, hieß es weiter. Beide Seiten hätten ihrer Bereitschaft Ausdruck verliehen, die „russisch-chinesische außenpolitische Zusammenarbeit weiter zu stärken“, um „Frieden und Stabilität in der Region und der ganzen Welt aufrechtzuerhalten“.

Li war früher Chinas Botschafter in Moskau. Er ist von Peking damit beauftragt, nach einer politischen Lösung im Ukraine-Konflikt zu suchen. Im Rahmen einer Europareise war er in den vergangenen Tagen unter anderem nach Kiew und Berlin gereist.

In der Ukraine hatte Li Außenminister Dmytro Kuleba getroffen. Letzterer hatte dabei die Bedeutung der territorialen Integrität der Ukraine hervorgehoben. Die Bundesregierung forderte Li bei dessen Besuch dazu auf, Druck auf Moskau auszuüben, die russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

03:25 Uhr – Biden hält russische Nuklearmaßnahmen in Belarus für „negativ“

US-Präsident Joe Biden steht ablehnend zu der Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus. Er reagiere „extrem negativ“, so Biden, auf Meldungen, wonach Russland die Entsendung der Atomwaffen in Belarus in die Tat umgesetzt habe

21:40 Uhr –Ukraine bittet Deutschland um Marschflugkörper Taurus

Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. In den letzten Tagen sei eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag. Sie machte keine näheren Details zu dem Schreiben – etwa dazu, wie viele Einheiten Kiew forderte. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ über die Taurus-Anfrage der Ukraine berichtet.

Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte sich vor wenigen Tagen für die Lieferung ausgesprochen. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite ermöglichten dem angegriffenen Land „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der Russen weit hinter der Frontlinie“, hatte er gesagt.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Dienstag zurückhaltend auf den Vorschlag von Kiesewetter reagiert.

21:00 Uhr – Ukraine macht Fortschritte bei Modernisierung von Militärtechnik

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Das ständige Werben um neue Militärtechnik für den Abwehrkampf gegen Russland zahlt sich aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. „Wir kommen bei der Modernisierung der Verteidigung schneller voran, als noch vor sechs Monaten absehbar war“, sagte das Staatsoberhaupt am Freitagabend in einer Videoansprache. Nach seinen Angaben sollen moderne Kampfflugzeuge zu einem Schlüssel der ukrainischen Luftverteidigung werden. Das Verteidigungsministerium in Kiew hatte zuvor mitgeteilt, es erwarte 48 Kampfjets vom US-Typ F-16. US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen an den Maschinen ausgebildet werden.

„Wir werden alles Mögliche und Unmögliche tun, um die Lieferung weiterer Luftverteidigungssysteme höherer Qualität an die Ukraine zu beschleunigen“, sagte Selenskyj. Das sei „im wahrsten Sinne des Wortes eine tägliche Angelegenheit in der Zusammenarbeit mit Partnern“.

19:38 Uhr – Scholz: Gelieferte Waffen werden nur in der Ukraine eingesetzt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat versichert, dass die Ukraine gelieferte deutsche Waffen nicht auf russischem Boden einsetzt. „Russland hat die Ukraine angegriffen, und deshalb kann die Ukraine sich auch verteidigen“, sagte der SPD-Politiker am Freitag bei einem Besuch in der estnischen Hauptstadt Tallinn. „Und gleichzeitig ist klar, dass die Waffen, die wir geliefert haben, nur auf ukrainischem Territorium eingesetzt werden.“ Er verwies auf eine ähnliche Aussage von US-Präsident Joe Biden hinsichtlich US-Waffen in der „New York Times“. „Und die gilt auch unverändert“, so Scholz.

Der Kanzler hatte Anfang des Jahres bereits über einen „Konsens“ mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, dass deutsche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet genutzt werden.

Lesen Sie auch

19:32 Uhr – Deutschland stellt Patriot-System für Schutz von Nato-Gipfel in Vilnius

Deutschland will mit dem Patriot-Luftabwehrsystem zum Schutz des Nato-Gipfels im Juli in Vilnius beitragen. Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitagabend in Berlin an. „Ich freue mich, dass wir in Vilnius einen wichtigen Beitrag für das Bündnis leisten können“, erklärte Pistorius. Die Einheit soll demnach aus der Slowakei nach Litauen verlegt werden.

19:24 Uhr – Scholz dämpft Erwartungen auf baldigen Nato-Betritt der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eineinhalb Monate vor dem Nato-Gipfel im litauischen Vilnius die Erwartungen auf einen baldigen Beitritt der Ukraine zu dem Verteidigungsbündnis gedämpft. Bei dem Gipfel werde es „vor allem darum gehen, die konkrete Unterstützung für die Ukraine in dieser Situation zu organisieren“, sagte Scholz nach einem Treffen mit Vertretern der baltischen Staaten am Freitag in Tallinn auf eine Frage zum Wunsch Kiews nach einer offiziellen Einladung durch die Nato auf dem Gipfel im Juli.

18:47 Uhr – Russlands Präsident Putin bietet Georgien weitere Annäherung an

Nach der Wiedereröffnung des Flugverkehrs hat Russlands Präsident Wladimir Putin Georgien Entgegenkommen in den lange gespannten Beziehungen angeboten. „Wir sind bereit, unseren Teil des Weges zu gehen, machen entgegenkommende Schritte und werden das auch weiter tun in Abhängigkeit davon, wie unsere Partner reagieren“, sagte der Kremlchef am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass bei einem Treffen mit russischen Unternehmern. Die Proteste in Georgien hätten ihn allerdings geschockt, fügte er hinzu.

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Putin hatte vor zwei Wochen überraschend die Visapflicht für Georgier aufgehoben und georgischen Fluglinien die Nutzung des russischen Luftraums gestattet. Der Flugverkehr zwischen den beiden Ländern wurde in der vergangenen Woche wieder aufgenommen

17:14 Uhr – Polen will Grenze für Frachttransporte aus Russland und Belarus schließen

Polen will die belarussische Grenze bis auf weiteres für Frachttransporte schließen, die in Belarus und Russland registriert sind. Dies geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, der vom Innenministerium veröffentlicht wird.

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16:59 Uhr – IAEA-Chef kündigt Plan für Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine an

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, will dem UN-Sicherheitsrat am Dienstag einen Plan zum Schutz des Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine vorlegen. Grossi werde das höchste UN-Gremium dabei über die Sicherheitslage an dem seit mehr als einem Jahr von der russischen Armee besetzten Akw informieren, hieß es in einer Erklärung der IAEA.

Grossi, der über ein Expertenteam vor Ort verfügt, hatte das Akw Saporischschja Ende März besucht und danach vor der „sehr realen Gefahr eines atomaren Unfalls“ gewarnt. Das Atomkraftwerk wird seit seiner Besetzung immer wieder beschossen. Trotz der Bemühungen der Vereinten Nationen kam eine entmilitarisierte Zone rund um das Gelände bis zuletzt nicht zustande.

15:39 Uhr – Umfrage: 71 Prozent der Deutschen befürworten Russland-Sanktionen

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet weiterhin die wegen Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen des Westens gegen Moskau. Dies sei das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Demnach stehen 71 Prozent der Deutschen hinter den Strafmaßnahmen.

72 Prozent der Befürworter glauben den Angaben zufolge, dass die Sanktionen de facto der deutschen Wirtschaft mehr schaden als der russischen. Trotzdem seien 84 Prozent von ihnen der Meinung, die Sanktionen erfüllten ihren Zweck.

Für die repräsentative Erhebung wurden fast 5000 Menschen befragt. Dabei zeigten sich deutliche regionale Unterschiede, zudem lagen die Meinungen je nach Parteipräferenz weit auseinander. Der Zustimmungswert zu den Sanktionen lag der Umfrage zufolge in Westdeutschland bei 73 Prozent, in Ostdeutschland aber nur bei 56 Prozent.

15:27 Uhr – Ukrainischer Botschafter wirbt bei Rüstungsfirma für Unterstützung

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat bei einem Besuch des Rüstungsunternehmens Diehl Defence mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) für Unterstützung geworben. „Das Einzige, was meinen Eltern das Leben rettet, sind Flugabwehrsysteme“, sagte er am Freitag in Überlingen. Er danke jedem Mitarbeiter des darauf spezialisierten Unternehmens am Bodensee. Er wünsche sich, dass alle Deutschen verstünden, dass es keinen besseren Gebrauch für solche Waffensysteme gebe als in der Ukraine.

14:54 Uhr – Ukraine will 48 Kampfjets vom Typ F-16 zur Befreiung des Landes

Zur Befreiung von der russischen Besatzung erwartet die Ukraine nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew 48 F-16-Kampfflugzeuge. „Vier Geschwader von F-16 (48 Flugzeuge) sind genau das, was wir brauchen, um unser Land von dem Aggressor zu befreien“, teilte das Ministerium am Freitag auf Twitter mit. Dazu veröffentlichte die Behörde eine Karikatur von einem Menschen, der einen Turm des Moskauer Kremls an einer Gemüsereibe mit Klingen in der Form von Flugzeugen raspelt. Zuletzt hatten die Luftstreitkräfte von Dutzenden Fliegern gesprochen, ohne genaue Zahlen zu nennen.

14:27 Uhr – Bundesregierung: Atomwaffen-Verkündung ist russischer Einschüchterungsversuch

Die Bundesregierung hat den vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko verkündeten Beginn der Stationierung von russischen Atomwaffen in Belarus als „weiteren durchsichtigen Versuch der nuklearen Einschüchterung durch Russland“ zurückgewiesen. „Diese Verlegung ist ein falscher Schritt“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. „Belarus selbst widerspricht mit einer solchen Verlegung mehreren Erklärungen, in denen es sich international festgelegt hat, ein nuklearwaffenfreies Territorium zu sein“, fügte er hinzu.

Auch Russland stehe damit im Widerspruch zu eigenen Erklärungen, „in denen es heißt, dass alle Kernwaffenstaaten keine Kernwaffen außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets stationieren sollten“, fuhr Büchner fort. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts fügte hinzu, dass es sich um eine Ankündigung handele und die Stationierung nach Wissen des Ministeriums nicht erfolgt sei.

13:51 Uhr – Russland: Mehrere Orte in der Grenzregion Belgorod erneut beschossen

In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind russischen Angaben zufolge erneut Ziele mit heftiger Artillerie angegriffen worden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, teilte am Freitag im Onlinedienst Telegram mit, das Dorf Kozinka nahe Graiworon sei von 132 Geschossen getroffen worden. In dem Gebiet waren zu Beginn der Woche bewaffnete Gruppen eingedrungen. Zwei russische Milizen, die für Kiew kämpfen, hatten sich zu dem Angriff bekannt.

Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden auch die Regionen Belgorodski und Wolokonowski sowie die Stadt Schebekino mit Artillerie, Mörsergranaten und Drohnen beschossen. Dadurch seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Verletzte gab es laut Gladkow nicht.

13:32 Uhr – Chinesischer Sonderbeauftragter in Moskau eingetroffen

Der chinesische Sonderbeauftragte Li Hui ist zu Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow im Außenministerium in Moskau eingetroffen. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der Sonderbeauftragte der chinesischen Regierung für eurasische Angelegenheiten hatte in der vorigen Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew getroffen.

Am Donnerstag hatte er im Rahmen seiner Europa-Reise, auf der er im Auftrag der Pekinger Führung die Möglichkeiten für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sondieren soll, auch einen ranghohen Diplomaten in Brüssel getroffen. Li war jahrelang Chinas Botschafter in Russland. Die chinesischen Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg haben bislang keine erkennbaren Fortschritte gemacht.

13:15 Uhr – Explosion in Krasnodar östlich der Krim

Bei einer Explosion in der südrussischen Stadt Krasnodar östlich der Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Wohn- und Bürogebäude beschädigt worden. Die Explosion sei von zwei Drohnen verursacht worden, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Weniamin Kondratjew, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es gebe keine Verletzte, aber einige Schäden an Gebäuden, kritische Infrastruktur sei allerdings nicht beschädigt worden.

13:02 Uhr – „Es ist notwendig zu reden“ – Putin zu Telefonat mit Scholz bereit

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Kreml-Angaben zu einem neuen Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Krieg in der Ukraine bereit. Bisher habe Scholz nicht angerufen oder Berlin eine solche Initiative für ein Gespräch angestoßen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er reagierte auf Äußerungen des Kanzlers, mit Putin zu gegebener Zeit sprechen zu wollen. „Es ist notwendig zu reden“, sagte Peskow.

„Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger.“ Putin und Scholz telefonierten laut Kreml auf deutsche Initiative zuletzt am 2. Dezember etwa eine Stunde zur Lage in der Ukraine und zu den Folgen des Krieges.

11:25 Uhr – Selenskyj: Ein Toter und 15 Verletzte bei Angriff auf Klinik

Bei dem russischen Raketenangriff auf ein Krankenhaus in der ostukrainischen Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch getötet worden. Nach derzeitigem Stand seien 15 weitere Menschen verletzt worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Rettungsarbeiten seien im Gang. „Russische Terroristen bestätigen einmal mehr ihren Status als Kämpfer gegen alles Menschliche und Ehrliche.“

Ein Foto zeigt das getroffene Krankenhaus. Die Aufnahme wurde von Regionalgouverneur Serhij Lysak verbreitet
Ein Foto zeigt das getroffene Krankenhaus. Die Aufnahme wurde von Regionalgouverneur Serhij Lysak verbreitet
Quelle: via REUTERS

11:08 Uhr – Gouverneur: Krankenhaus in Dnipro bei Raketenangriff getroffen

Bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Dnipro ist nach Angaben des Regionalgouverneurs Serhij Lysak ein Krankenhaus getroffen worden. „Raketenangriff auf Dnipro“, schrieb Lysak auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

10:13 Uhr – Ukraine: Öl-Depot in Charkiw bei nächtlichem Angriff getroffen

Bei den nächtlichen russischen Angriffen ist nach ukrainischen Angaben ein Öllager am Stadtrand von Charkiw getroffen worden. Es sei ein Feuer ausgebrochen, teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Das Lager sei zweimal getroffen worden, Pumpanlagen seien beschädigt worden. Charkiw ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und liegt im Nordosten der Ukraine.

09:41 Uhr – US-Institut sieht keine erhöhte Gefahr durch Atomwaffen in Belarus

Die Verlegung russischer Atomwaffen nach Belarus bedeutet aus Sicht von Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) keine wachsende Gefahr im Konflikt um die Ukraine. Es sei weiter extrem unwahrscheinlich, dass Kremlchef Wladimir Putin Nuklearwaffen in der Ukraine oder anderswo einsetze, hieß es in der ISW-Analyse. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am Donnerstag in Moskau nach einem Treffen mit Putin gesagt, dass die angekündigte Verlegung der Waffen in das Land bereits begonnen habe.

Die US-Experten sehen auch deshalb keine erhöhte Bedrohungslage, weil die Atommacht Russland schon jetzt mit ihren Nuklearwaffen Ziele überall erreichen könnte. Nach Angaben Moskaus sollen die taktischen Atomwaffen, die eine geringere Reichweite haben als strategische Nuklearraketen, an der Grenze zu Polen stationiert werden.

08:25 Uhr – Kamikazedrohnen-Angriffe auf die Ukraine – Explosion im russischen Krasnodar

Die Ukraine und Russland haben neue Angriffe der jeweils gegnerischen Seite sowie mehrere Explosionen gemeldet. Russland habe 17 Raketen unterschiedlicher Typen und 31 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 auf die Ukraine abgefeuert, teilten die Luftstreitkräfte am Freitag in Kiew mit. 10 Marschflugkörper und 23 Shahed-Drohnen sowie 2 Aufklärungsdrohnen seien abgeschossen worden, hieß es. Die Angriffe, von denen erneut auch die Hauptstadt Kiew betroffen war, hätten bis fünf Uhr morgens gedauert. Im ganzen Land gab es nachts Luftalarm.

DWO_AP_Ukraine_260523
Die aktuelle Situation in der Ukraine
Quelle: Infografik WELT

Auf russischem Gebiet wurden in Grenznähe zur Ukraine neue Angriffe aus dem Nachbarland gemeldet. Demnach gab es in der Großstadt Krasnodar eine Explosion nach einem mutmaßlichen Drohnenangriff. Den Behörden zufolge wurden ein Bürogebäude und ein Wohnhaus getroffen. Auch im zuletzt von Kämpfen erschütterten Gebiet Belgorod wurde über neuen Beschuss der Grenzstadt Graiworon berichtet. Dort waren am Montag von ukrainischer Seite schwer bewaffnete Kämpfer mit Militärtechnik eingedrungen. Mehr als 70 Angreifer seien „vernichtet“ worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

08:01 Uhr – Medwedew: Präventivschlag falls Ukraine Atomwaffen erhält

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht mit einem Präventivschlag für den Fall, dass der Westen der Ukraine Atomwaffen zur Verfügung stellen sollte. „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges. Wenn es um Atomwaffen geht, muss es einen Präventivschlag geben“, sagt er mehreren russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Medwedew war früher Präsident Russlands und gilt als enger Vertrauter des jetzigen Staatschefs Wladimir Putin.

07:10 Uhr – Scholz will „zu gegebener Zeit“ wieder mit Putin sprechen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Wiederaufnahme des persönlichen Kontakts zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht gestellt. „Mein letztes Telefonat ist schon einige Zeit her. Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen“, sagte Scholz dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagsausgabe). Mit Blick auf die Streitigkeiten innerhalb der Bundesregierung pochte Scholz auf einen Stilwechsel zwischen den Koalitionspartnern.

Zum Ukraine-Krieg sagte Scholz der Zeitung, Voraussetzung für einen „fairen Frieden“ sei der Rückzug russischer Truppen. Auf die Frage, ob dazu auch der Rückzug von der seit 2014 russisch besetzten Halbinsel Krim gehöre, sagte Scholz, es sei „nicht unsere Sache, anstelle der Ukraine zu formulieren, welche Vereinbarungen sie treffen will“.

Russland müsse indes verstehen, dass es nicht um eine Art „kalten Frieden“ gehen könne mit dem bestehenden Frontverlauf als neuer Grenze zwischen Russland und der Ukraine.

06:00 Uhr – Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit EU ins Gespräch

Russland wäre zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt hat. Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, skizzierte drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.

Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew im Online-Dienst Telegram. Sollte hingegen ein unabhängig gebliebener Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann“, behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.

Medwedew sagte laut russischer Nachrichtenagentur RIA, der Krieg in der Ukraine könnte Jahrzehnte dauern. Es könne „drei Jahre Waffenstillstand geben, dann wieder zwei Jahre Konflikt, und dann wird sich alles wieder wiederholen“.

Bei einem für Moskau nach Medwedews Worten „temporär“ annehmbaren Szenario würde die Ukraine im Zuge des Krieges vollständig zwischen EU-Ländern und Russland aufgeteilt, während in Europa eine ukrainische Exil-Regierung gebildet würde. Andere Varianten als diese drei seien nicht realistisch, „das ist allen klar“, behauptete Medwedew – auch wenn es einigen im Westen „unangenehm“ sei, dies zuzugeben. Die Ukraine bezeichnete er als „sterbenden Staat“, der infolge eines verlorenen militärischen Konflikts zerfallen werde.

03:12 Uhr – USA verhängen Sanktionen gegen Wagner-Söldnergruppe in Mali

Die USA haben gegen den örtlichen Chef der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner in Mali wegen mutmaßlichen Waffenschmuggels für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine Sanktionen verhängt. Die örtliche Wagner-Gruppe unter der Leitung von Iwan Alexandrowitsch Maslow „könnte versuchen, ihre Bemühungen zum Erwerb von Militärausrüstung, die in der Ukraine eingesetzt“ werden soll, über Mali und andere Länder zu steuern, erklärte das US-Finanzministerium.

Die Söldnergruppe des russischen Geschäftsmanns und Kreml-Vertrauten Jewgeni Prigoschin könnte demnach falsche Papiere benutzen, um den Erwerb und den Transport von Minen, unbemannten Luftfahrzeugen sowie Radar- und Abwehrsystemen für den Einsatz in der Ukraine auf diese Weise zu verschleiern.

00:40 Uhr – Moskau droht mit Stopp des Getreideabkommens

Russland droht das bestehende Getreideabkommen über den sicheren Export aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen in Kriegszeiten nicht über den 17. Juli hinaus zu verlängern. Für ein Fortbestehen des Abkommens müssten erst bestimmte Forderungen erfüllt werden, wie das russische Außenministerium erklärte. Konkret handele es sich dabei um die Wiederinbetriebnahme einer Pipeline, die russisches Ammoniak zum ukrainischen Schwarzmeerhafen Pivdennyi transportiert, sowie die Wiederanbindung der russischen Landwirtschaftsbank Rosselkhozbank an das internationale Zahlungsnetzwerk Swift.

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dpa/AFP/AP/Reuters/jag/gae/vnik/shem

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